Schick mir keine Blumen

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© 1964 Martin Melcher Productions – Doris Day & Rock Hudson

HANDLUNG

George Kimball ist ein absoluter Hypochonder und wird deswegen von seiner Frau Judy stets belächelt und zuweilen auch auf den Arm genommen.
Als George eines Tages wieder einmal wegen eines Wehwehchens bei seinem Hausarzt sitzt, hört er zufällig ein Telefonat mit, das sein Arzt mit einem Spezialisten führt. Daraus erfährt er vom bevorstehenden Tod eines Patienten. George Kimball ist sofort überzeugt, dass von ihm die Rede ist und der Arzt ihm nur aus Rücksichtnahme sein nahes Ende verschweigt.
Tief deprimiert beginnt er, die vermeintlich kurze Zeit, die ihm noch bleiben wird, sinnvoll zu nutzen. So versucht er, seine Frau Judy, der er seinen Gesundheitszustand verschweigt, dazu zu überreden, einen Kurs in Buchhaltung zu belegen. Da ihm dies nicht gelingt, entscheidet er sich schliesslich dazu, Nägel mit Köpfen zu machen und geht zusammen mit seinem Freund und Nachbarn Arnold auf die Suche nach einem annehmbaren Ehemann für seine Frau. Judy wird derweil ab dem abnormen Verhalten von George skeptisch und ist bald davon überzeugt, dass George eine Beziehung mit einer anderen Frau hat…

REZENSION

Doris Day und Rock Hudson galten in den 60er-Jahren für kurze Zeit als Traumpaar. Der hier vorliegende Streifen war ihr dritter und letzter, in dem sie gemeinsam vor der Kamera standen.

Meiner Meinung nach handelt es sich bei „Send Me No Flowers“ um den schwächsten Film der beiden. Zu vorhersehbar und bieder kommt das Ganze daher, um heutige Zuschauer noch mitreissen zu können. Dabei wäre die Story durchaus vielversprechend. Ein Mann, der glaubt, bald sterben zu müssen, unternimmt alles, damit es seiner Frau nach seinem Ableben an nichts fehlen
wird – bis hin zur Auswahl eines neuen Ehemanns. Das birgt viel Raum für Klamauk und Situationskomik, den Doris Day auch immer wieder ausgiebig zu nutzen versteht, während Ruck Hudson eher etwas verloren daneben steht.

Es ist schwer zu sagen, woran der Film schliesslich scheitert. Norman Jewison ist ein grosser Regisseur, den ich sehr schätze, der hier jedoch eine sehr biedere Inszenierung abliefert. Das Thema war heikel, und so wurde versucht, niemandem auf die Füsse zu treten, sich stets im Rahmen des guten Geschmacks zu bewegen – und dabei wurde die an sich gute Story schliesslich in Wohlgefallen ertränkt.

Die pastellfarbene Vorstadt-Beziehungskomödie hat ohne Frage auch ihre witzigen Momente, die derweil sogar richtig gute Stimmung aufkommen lassen – doch leider sind das viel zu wenige, als dass man den Film als Ganzes in guter Erinnerung behalten könnte.

Kurz, eine Beziehungsgeschichte, die niemandem weh tut und zu berechenbar ist, als dass sie die Zuschauer noch überraschen könnte. Ansehen kann man sich diesen Streifen immer – gesehen haben muss man ihn aber nicht…

BLU-RAY-BILD

Das Bildseitenformat liegt in 1.85:1 (13:7 – US und UK WideScreen Kino-Format. Ursprünglich von Universal 1953 eingeführt) vor.

Wir haben es bei dieser Blu-ray-Veröffentlichung mit einer recht ansprechenden Bildumsetzung zu tun, die einzig durch immer wieder auftretende Unschärfen negativ auffällt. Die Farben sind kräftig und natürlich. Der Schwarzwert bewegt sich im oberen Mittelfeld, und die Kontraste sind ausgewogen und gut. Verschmutzungen oder gar Bildfehler sind mir keine aufgefallen.

BLU-RAY-TON

Das Tonformat liegt in Deutsch DTS-HD Master 2.0 (Mono) vor.

Die vorliegende Tonumsetzung verfügt aufgrund der Mono-Tonspur über keinerlei Surroundklang. Die Dialoge sind jederzeit gut zu verstehen. Die Dynamik ist aufgrund des fehlenden Subwooferkanals eingeschränkt, während die Tonbalance sehr ausgewogen und stimmig ausgefallen ist.

FAZIT

Für Doris Day-Fans sicher ein Pflichtkauf. Für alle anderen gibt es mit „Ein Pyjama für zwei“ oder „Bettgeflüster“ bessere Streifen mit ihr und Rock Hudson.
Die technische Umsetzung der Blu-ray ist ansprechend ausgefallen, ohne jedoch sonderlich zu überraschen.

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© 2018 Universal Pictures Home Entertainment

Originaltitel:
Send Me No Flowers

Regie:
Norman Jewison
Drehbuch:
Julius J. Epstein
Musik:
Frank De Vol

Produktion:
© Martin Melcher Productions
Kamera:
Daniel L. Fapp
Schnitt:
J. Terry Williams

USA / 1964


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