Die Animationsfilme werden nicht in weitere Subgenres unterteilt, sondern in der Regel nach ihrer Aufnahmetechnik eingeteilt. Wobei das auch gleich eine chronologische Ordnung ergibt, da sich die Technik im Laufe der Zeit weiterentwickelt hat. Als Beispiele mögen hier die StopMotion-Technik oder die 2D-Technik dienen. Zu letzterer Kategorie gehört beispielsweise der Zeichentrickfilm, zu dem die klassischen Disney-Trickfilme zu zählen sind.

In unserer Zeit haben beide Verfahren nur noch wenig Einfluss im Kino. Die Computeranimation ist heute das Mass der Dinge und wird laufend verbessert sowie perfektioniert. Trotz aller Perfektion sind es nach wie vor die Geschichten, die den Zuschauer überzeugen müssen. Ohne diese nützt alle Technik nichts…

Ich liebe Animationsfilme aus allen Zeitaltern und stelle Ihnen einige meiner liebsten Streifen hier vor…

Fantasia

1940 (Fantasia)

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1940 wagten sich Walt Disney und die Zeichner seines Studios an ein revolutionäres, neues Konzept für Zeichentrickfilme. Das Konzept baute auf den Silly-Symphonies-Filmen auf, die Disney in den 30er-Jahren gedreht hatte, und die sich dadurch auszeichneten, dass keine Dialoge stattfanden, sondern die Zeichnungen und Animationen ausschliesslich von Musik begleitet wurden.
In «Fantasia», der erst der dritte abendfüllende Zeichentrickfilm der Disney-Studios war, wurde dies nun perfektioniert, indem acht weltbekannte klassische Musikstücke von den Disney-Zeichnern in Animationen umgesetzt wurden. Entstanden ist eine eindrückliche Komposition aus kunstvollen, abwechslungsreichen und beeindruckenden Animationsgeschichten, die sowohl tricktechnisch wie auch vom Konzept her in der Zeichentrickfilm-Welt neue Massstäbe setzten.

Selbst wer mit klassischer Musik nichts am Hut hat, dürfte vom Zusammentreffen von Mickey Mouse und Vaudeville sowie der atmosphärisch imposanten Inszenierung der 40er-Jahre beeindruckt sein. Die traditionellen Zeichnungen sprühen voller lebhaftem Charme und lassen die (zu)perfekten computeranimierten Bildern heutiger Animationsfilme ziemlich alt aussehen…

Disneys dritter abendfüllender Zeichentrickfilm besteht aus einem gekonnten Zusammenspiel von animierten Sequenzen und klassischer Musik. Der Film ist in acht Segmente aufgeteilt. In jedem dieser Segmente wird eine Geschichte erzählt, eine bestimmte Stimmung oder Jahreszeit mit musikalischer Untermalung von den Disney-Zeichnern interpretiert.

Unterbrochen werden die einzelnen Stücke durch Realfilmsequenzen, in denen das Philadelphia Orchestra mit ihrem Dirigent Leopold Stokowski zu sehen ist. Die kurze Einführung in die nächste Sequenz erfolgt jeweils durch den Musikkritiker Deems Taylor.

Es werden folgende Stücke vorgetragen:

1. Toccata und Fuge in d-Moll (Johann Sebastian Bach)

2. Stücke aus der Nussknacker-Suite (Pjotr Iljitsch Tschaikowski)

3. Der Zauberlehrling (Paul Dukas)

4. Le Sacre du Printemps (Igor Strawinski)

5. 6. Sinfonie in F-Dur, Op.68 "Pastorale" (Ludwig van Beethoven)

6. Der Tanz der Stunden (Amilcare Ponchielli)

7. Eine Nacht auf dem kahlen Berge (Modest Mussorgsky)

8. Ave Maria (Franz Schubert)

Originaltitel: Fantasia

Produktionsland: USA
Produktionsfirma: Walt Disney Studios
Produzenten: Walt Disney

Thema: Abstrakt / Musik

Jahr: 1940
Länge: 124 Minuten

Regie: James Algar / Samuel Armstrong
Drehbuch: Lee Blair/ Elmer Plummer

Musik: Leopold Stokowski & The Philadelphia Orchestra

Schnitt: Jeff Draheim
Kamera: James Wong Howe / Maxwell Morgan

Animations-Technik: Zeichentrick

Originalsprecher: Deems Taylor

Aspect Ratio: 1.37:1 (11:8 – Academy Standard-Format für Kino-Filme von 1932-1953)

Sound Mix: Dreikanal Stereo

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© Walt Disney Studios Home Entertainment


BILD ✪✪✪✪

Das Bildseitenverhältnis liegt in 1.37:1 (11:8 – Academy Standard-Format für Kino-Filme von 1932-1953) vor.

Die Bildumsetzung dieser Blu-ray kann sich sehen lassen. Der Schärfewert bewegt sich für einen 70-jährigen Zeichentrickfilm auf beachtlichem Niveau. Defekte oder Verschmutzungen sind keine zu sehen. Die Farben wirken kräftig und schön. Bei den Realfilm-Sequenzen werden zuweilen Details in dunklen Szenen verschluckt.

TON ✪✪✪✪✪

Das Tonformat liegt in Deutsch DTS 5.1 vor.

Es wird eine beachtliche Soundkulisse aufgebaut, was den klassischen Orchesterwerken sehr entgegen kommt. Sogar die Surround-Lautsprecher werden, wenn auch dezent, mit einbezogen, was zu einer ansprechenden Räumlichkeit führt. Die Dynamik ist gut, wenn auch nicht perfekt, und die Tonbalance kann ebenfalls überzeugen.

FAZIT

Eine ausgezeichnete Bild- und Ton-Umsetzung, der man die Entstehungszeit zu keiner Zeit anmerkt…

Das Dschungelbuch

1967 (The Jungle Book)

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Das Dschungelbuch ist nicht nur der letzte unter der persönlichen Aufsicht von Walt Disney entstandene Film, sondern meiner Meinung nach auch der beste Streifen, der je von den Disney-Studios herausgebracht wurde. Obwohl die Zeichnungen nicht mehr die Qualität von früheren Werken aufweist (Xerox-Verfahren!), kann man sich dem Charme und der Intensität dieser freien Umsetzung von Kiplings Roman kaum entziehen. Wer jemals in den Genuss kam von Balus weiser Philosophie oder dem einzigartigem Scat-Gesang von King Louie gelauscht hat, wird das wohl nicht so leicht wieder aus den Hirnwindungen heraus bekommen. Alles in allem ein perfekter Zeichentrickfilm, in dem eine anrührende Geschichte mit bemerkenswerten Charakteren auf eine grandiose musikalische Umsetzung treffen. Einfach genial!

Das Findelkind Mogli wird vom Panther Baghira im Dschungel gefunden und bei einer Wolfsfamilie untergebracht. Dort lebt er zehn Jahre zufrieden, bis eines Tages der Tiger Shir Khan auftaucht, der die Menschen hasst und fürchtet und Mogli töten will.
Moglis Freunde, Balu der Bär und Baghira, wollen ihn zurück zu den Menschen in Sicherheit bringen. Das passt Mogli aber gar nicht. Viele Abenteuer und haarsträubende Ereignisse später muss Mogli aber einsehen, dass jeder seinen Platz im Leben hat und seiner Bestimmung folgen muss…

Originaltitel: The Jungle Book

Produktionsland: USA
Produktionsfirma: Walt Disney Production Studios
Produzenten: Don A. Duckwall

Thema: Freundschaft

Jahr: 1967
Länge: 78 Minuten

Regie: Wolfgang Reitherman
Drehbuch: Larry Clemmons / Ralph Wright / Ken Anderson / Vance Gerry
Romanvorlage: “The Jungle Book” (1894) von Rudyard Kipling
Musik: George Bruns

Schnitt: Tom Acosta / Norman Carlisle
Animations-Technik: Zeichentrick / Elektrofotografie

Original-Sprecher:

  • Bruce Reitherman …. Mogli
  • Sebastian Cabot …. Baghira
  • Phil Harris …. Balu
  • George Sanders …. Shir Khan
  • Louis Prima …. King Louie…u.a.

Aspect Ratio: 1.37:1 (11:8 – Academy Standard-Format für Kino-Filme von 1932-1953)

Sound Mix: Mono

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© Walt Disney Studios Home Entertainment


BILD ✪✪✪✪✪✪

Das Bildseitenformat liegt in 1.75:1 (7:4 - Frühes WideScreen Format von MGM & Warner Bros. 1953-1955) vor.
Der Film wurde ursprünglich im Format 1.37:1 (4:3) aufgenommen. Später wurde er, seitlich leicht beschnitten, als 1.33:1 (4:3) auf VHS veröffentlicht. Nun hat Disney sich dazu entschieden, das Ganze breitbildtauglich zu machen und auf das aussergewöhnliche Format von 1.75:1 zurückzugreifen. Dabei handelt es sich um ein frühes WideScreen Format, das vor allem von MGM & Warner 1953-1955 Verwendung fand. Obwohl deutlich zu sehen ist, dass nun zum Teil oben und unten geschnitten wurde, halte ich es für einen akzeptablen Kompromiss.
Die Grundschärfe ist durchwegs sehr gut, und die Farben machen einen ansprechenden Eindruck. Auch die Kontraste sind hervorragend gelungen. Das Dschungelbuch hat bildtechnisch nie besser ausgesehen. Schön wäre es gewesen, hätte man auch das originale 1.37:1-Bild noch auf die Scheibe gepackt.

TON ✪✪✪✪✪✪

Das Tonformat liegt in DTS-HD 7.1 vor.
Bei der Tonumsetzung bemerkt man das Alter dann schon etwas deutlicher. Vor allem in der Eingangssequenz hört sich das Ganze sehr dumpf und blechern an, überhaupt weisen die Dialoge eine relativ schlechte Dynamik auf. Zum Glück hört man bei den musikalischen Einlagen eine deutliche Steigerung, sowohl in der Dynamik, wie auch bei der Klangfülle.
Man darf sich von der 7.1-Abmischung nicht zu viel erhoffen. Richtige Räumlichkeit kommt nur bei den Musik-Szenen auf - dann aber richtig gut!

FAZIT

Eine würdige Bildumsetzung und ein ansprechender Ton. Bis jetzt die beste technische Umsetzung dieses Klassikers!

Bernard & Bianca - Die Mäusepolizei

1977 (The Rescuers)

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In kaum einem anderen Disney-Film merkt man den Zeitgeist so gut wie in diesem Streifen.
Die Tricktechnik und die Zeichnungen sind 70er typisch sehr einfach, nach heutigem Standard wohl zu einfach gehalten. Dennoch ist "Bernard & Bianca“ atmosphärisch unglaublich gut gemacht. Die Stimmung in diesem Film hat einen ganz eigenen Charme, und die Geschichte ist sehr kindgerecht verarbeitet. Figuren wie den Albatros Orville oder das Libellchen wird man wohl nicht so schnell vergessen. Überhaupt sind die sehr liebevoll und sehr wohltuend nicht auf übermässige Action ausgelegten Figuren eine angenehme Abwechslung zu den hyperaktiven Trickfilmen der Gegenwart... Ein herzerwärmender und sehr liebevoll inszenierter Disney-Klassiker.

Der schüchterne Mäuserich Bernard und die elegante ungarische Mäusedame Bianca machen sich im Auftrag der „Rettungshilfsvereinigung“ auf die Suche nach dem gekidnappten Waisenmädchen Penny. Diese wird von der bösartigen Madame Medusa in den Teufelssümpfen festgehalten. Der Weg dahin ist lange, voller Abenteuer und mit vielen unsanften Landungen des Albatros‘ Orville versehen…

Originaltitel: The Rescuers

Produktionsland: USA
Produktionsfirma: Walt Disney Productions
Produzenten: Wolfgang Reitherman

Thema: Gier / Aufopferung

Jahr: 1977
Länge: 77 Minuten

Regie: Wolfgang Reitherman
Drehbuch: Larry Clemmons
Romanvorlage: „The Rescuers“ von Margery Sharp
Musik: Artie Butler

Schnitt: James Koford / James Melton
Animations-Technik: Zeichentrickfilm / Xerographie

Original-Sprecher:

  • Bob Newhart …. Bernard
  • Eva Gabor …. Miss Bianca
  • Geraldine Page …. Madame Medusa
  • Joe Flynn …. Mr. Snoops
  • Jim Jordan … Orville… u.a.

Aspect Ratio: 1.66:1 (15:9 Von Paramount entwickelt 1953)

Sound Mix: Mono

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© Walt Disney Studios Home Entertainment


BILD ✪✪✪✪✪✪

Das Bild liegt im eher ungewöhnlichen Format 1,66:1 (15:9 - Von Paramount entwickelt 1953) vor.
Es wird uns grundsätzlich eine sehr gute Bildqualität geboten. Natürlich ist die Tricktechnik nicht mit heutigen Produktionen zu vergleichen. Die Detailgenauigkeit ist für Disney-Verhältnisse äusserst bescheiden. Der vorhandene Schärfewert ist aber durchaus gut und die Farben sind sehr kräftig sowie atmosphärisch eindrücklich. Vereinzelt gibt es kurze Unschärfen, die sind jedoch sehr selten und deshalb kaum störend.

TON ✪✪✪✪✪✪

Das Tonformat liegt in DTS 5.1 vor.
Die Dialoge sind sehr klar und bestens zu verstehen. Die Surround-Lautsprecher werden hauptsächlich bei der Musik eingesetzt, ansonsten ist die Sound-Kulisse sehr frontlastig. Es gibt für Disney-Verhältnisse relativ wenig musikalische Einlagen.
Im Grossen und Ganzen ist die Tonumsetzung sehr gut gelungen - ich kenne jedenfalls nicht viele Real-Verfilmungen aus den 70er-Jahren, die es tontechnisch mit Bernard & Bianca aufnehmen könnten...

FAZIT

Keine Referenz-Blu-ray. Die Qualität ist dennoch sehr gut ausgefallen und bietet ein gutes HD-Erlebnis.

Die Monster AG

2001 (Monsters, Inc.)

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Ein typischer Pixar-Streifen mit viel Herz, einer guten Botschaft und einer hervorragenden Umsetzung. Die Story ist rasant erzählt und originell in Szene gesetzt.
Es wird einem in jeder Szene bewusst, wie aufwändig und mit viel Liebe zum Detail hier gearbeitet wurde.
Entstanden ist beste Unterhaltung für die ganze Familie!

Die beiden Monster Sulley und sein Freund Mike arbeiten in der Monster AG, diese ist für die Energieerzeugung in Monstropolis zuständig.
Die Monster haben die Aufgabe, in der Nacht kleine Kinder zu erschrecken, aus deren Schreien dann Energie gewonnen werden kann.
Sulley ist ein wahrer Meister seines Fachs. Eines Tages jedoch gelangt ein kleines Mädchen unbemerkt an der Seite von Sulley nach Monstropolis. Da Menschen als gefährlich angesehen werden, versuchen Sulley und Mike verzweifelt, die Kleine zu verstecken und dann loszuwerden, was sich aber als äusserst schwierig entpuppt… Dazu kommt, dass Sulley unerwartet Sympathien für das kleine Menschenkind entwickelt…

Originaltitel: Monsters, Inc.

Produktionsland: USA
Produktionsfirma: Pixar Animation Studios
Produzentin: Darla K. Anderson

Thema: Angst / Vertrauen / Freundschaft / Fremdenfeindlichkeit

Jahr: 2001
Länge: 92 Minuten

Regie: Peter Docter / David Silverman / Lee Unkrich
Drehbuch: Dan Gerson / Andrew Stanton / Jonathan Roberts / Robert Baird / Rhett Reese
Musik: Randy Newman / Ira Hearshen

Schnitt: Robert Grahamjones / Jim Stewart
Animations-Technik: Computeranimation & Fizt (Physics Tool)

Original-Sprecher:

  • John Goodman …. Sulley Sullivan
  • Billy Crystal …. Mike Glotzkowski
  • Steve Buscemi …. Randall Boggs
  • James Coburn … Henry J. Waternoose III…u.a.

Aspect Ratio: 1.85:1 (13:7 – US und UK WideScreen Kino-Format. Ursprünglich von Universal 1953 eingeführt)

Sound Mix: SDDS / Dolby Digital / DTS

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© Walt Disney Studios Home Entertainment


BILD ✪✪✪✪✪✪

Das Bildseitenformat liegt in 1.85:1 (13:7 – US und UK WideScreen Kino-Format. Ursprünglich von Universal 1953 eingeführt.) vor.
Beim Bild gibt es absolut nichts zu meckern. Gestochen scharfe Bilder und wunderbare Farben. Die Kontraste sind top und auch der Schwarzwert kann voll und ganz überzeugen.
Was will man mehr? So macht Blu-ray Spass...

TON ✪✪✪✪✪

Das Tonformat liegt in DTS 5.1 vor.
Auch der Ton ist herausragend umgesetzt. Eine tolle Surround-Atmosphäre umgibt einen und lässt die rasante Story noch eindrücklicher wirken. Die Dynamik ist trotz des fehlenden HD-Tons ausgezeichnet ausgefallen. Die Dialoge sind jederzeit bestens zu verstehen.

FAZIT

Die Bildumsetzung ist auf Referenz-Niveau und die Tonumsetzung ausgezeichnet ausgefallen.

WALL-E

2008 (WALL-E.)

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WALL-E ist die Abkürzung für «Waste Allocation Load Lifter – Earth Class». Mit diesem Streifen waren die Pixar-Studios 2008 endgültig auf dem Höhepunkt ihrer Kreativität angelangt. Der liebenswerte Müll-Roboter, der sich selber mit Solarenergie auflädt und viele menschliche Eigenarten entwickelt, fängt im Handumdrehen die Herzen der Zuschauer ein. Dabei wird in diesem Film so gut wie gar nicht gesprochen und wenn doch, dann nur sehr einsilbig. Wer jetzt denkt, dass das langweilig sei, irrt gewaltig. Die subtile Darstellung von WALL-E’s Alltagsleben ist derart liebenswert und herzergreifend komisch inszeniert, dass kaum eine Minute vergeht, in der man nicht über den sympathischen Gesellen schmunzeln muss.
Dabei könnte man glatt vergessen, dass wir es hier mit einem bitterbösen Endzeitfilm zu tun haben, der aufzeigt, wie die Menschheit ihren Planeten komplett zumüllt – hochaktueller denn je also…
Folgerichtig wurde WALL-E einer der erfolgreichsten, unter anderem auch mit einem Oscar ausgezeichneten, Animationsfilme der Pixar-Studios.

Ich persönlich halte WALL-E für den besten Film, den ich bis heute von den Kreativen bei Pixar gesehen habe. Hier stimmt einfach alles: Die herzerwärmende Geschichte, die unglaublich sympathische Hauptfigur und die Tiefe der Handlung sind stilprägend und einzigartig im Animationsgenre – für mich einer der besten und einfallsreichsten Animationsfilme überhaupt…!

Jahrhunderte nachdem die letzten Menschen wegen des überbordenden Müllproblems die Erde längst verlassen haben, werkelt immer noch der kleine Müllentsorgungs-Roboter «WALL-E» vor sich hin. Fleissig macht er, wozu er einst konstruiert worden ist, und sammelt Müll ein, um ihn in kleine Würfel zu pressen.
Doch WALL-E hat ein Eigenleben entwickelt, so hortet er Gegenstände, die ihm besonders gut gefallen, oder schaut sich alte Spielfilme der Menschen an. Dabei wird ihm bewusst, wie einsam er doch ist.

Eines Tages geschieht Unglaubliches. Ein Raumschiff landet und setzt einen hochmodernen Roboter aus, der nach Leben bzw. Pflanzen suchen soll. EVE, wie die hypereffiziente und wehrhafte Roboter-Dame heisst, erweckt bald die Aufmerksamkeit von WALL-E, der ihr heimlich folgt. Nach und nach kommen sich die beide näher. Ihr Glück ist jedoch nur von kurzer Dauer. Als EVE wieder zurückgerufen wird, folgt ihr WALL-E heimlich aufs Raumschiff – und das Schicksal unseres kleinen Helden und das der gesamten Menschheit nimmt seinen Lauf…

Originaltitel: WALL-E

Produktionsland: USA
Produktionsfirma: Pixar Animations Studios
Produktion: Jim Morris / John Lasseter / Lindsey Collins

Thema
: Zukunft / Liebe

Jahr: 2008
Länge: 98 Minuten

Regie: Andrew Stanton
Drehbuch: Andrew Stanton / Jim Capobianco / Jim Reardon
Musik: Thomas Newman
Titelsong: Peter Gabriel

Schnitt: Stephen Schaffer / Nicholas C. Smith / Kevin Nolting
Animations-Technik: Computeranimation
Studios:

Pixar Animations Studios, Emeryville, Kalifornien, USA
Walt Disney Animations Studios, Burbank, Kalifornien, USA

Original-Sprecher:

Ben Burtt …. WALL-E
Elissa Knight …. EVE
Jeff Garlin …. Kommandant
Fred Willard …. Shelby Forthright
Sigourney Weaver …. Bordcomputer…u.a.

Aspect Ratio: 2.39:1 (12:5 - CinemaScope-Format)

Sound Mix: DTS / Dolby Digital

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© Walt Disney Studios Home Entertainment


BILD ✪✪✪✪✪✪

Das Bildseitenverhältnis liegt in 2.39:1 (12:5 – CinemaScope-Format) vor.

Die Bildumsetzung ist hervorragend ausgefallen. Sowohl die Detailzeichnung wie auch die Grundschärfe sind auf Referenzniveau. Die Farbgebung ist kräftig und natürlich ausgefallen und der Schwarzwert tief und satt.
Eine ausgezeichnete HD-Umsetzung, die keine Wünsche offen lässt.

TON ✪✪✪✪✪

Das Tonformat liegt in Deutsch DTS 6.1 vor.

Leider hat es in der deutschen Version nicht zu einem DTS-HD-Ton gereicht. Ansonsten gibt es nicht viel zu beanstanden. Die Surround-Atmosphäre ist ausgezeichnet ausgefallen und die Abmischung verfügt über eine erstaunliche Dynamik und eine ausgezeichnete Balance.
Man sollte sich vom fehlerhaften Disc-Menu nicht beirren lassen, die Tonspur liegt nicht wie angegeben in 5.1 sondern tatsächlich in 6.1 vor.

FAZIT

Die Blu-ray verfügt über ein referenzwürdiges HD-Bild und eine sehr gute Tonumsetzung.

Coraline

2009 (Coraline)

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Coraline wurde im Stop-Motion-Verfahren hergestellt und bildet somit in der von reinen Computeranimationen beherrschten Animationsfilmwelt eine willkommene Ausnahme.
Auch wenn «Coraline» nicht gänzlich auf Computeranimation verzichtet, ist der Stop-Motion-Charme allgegenwärtig und verleiht dadurch auch diesem Film in der 2D-Variante eine interessante Tiefenwirkung.

Die Geschichte von Coraline, welche hinter einer geheimen Tür in ihrem Elternhaus in eine Parallelwelt gerät, erinnert zu Beginn etwas an Alice im Wunderland – bald wird aber klar, das Coraline ganz andere, finstere Pfade einschlägt.
Regisseur Henry Selick, der auch das Drehbuch verfasst hatte, holte sich dabei Inspiration beim gleichnamigen Roman von Heil Gaiman. Die Story ist eine Mischung aus Fantasy und Horror-Geschichte geworden, ohne jedoch zu stark in die eine oder andere Richtung zu kippen. Genau diese Ausgewogenheit ist es denn auch, die aus «Coraline» einen, trotz aller Finsternis, harmonischen und sehr ruhigen Film macht. Fernab von der in anderen Animationsfilmen gewohnten Hektik, gerät man als Zuschauer in Henry Selicks Werk in eine unheimlich-schöne, phantastisch anmutende und grossartig inszenierte Traumwelt. Unterstützt wird dies durch einen kongenialen Soundtrack, der die kräftige Bildsprache wunderbar zum Leben erweckt.

Technisch gesehen ist «Coraline» ein Meilenstein der Stop-Motion-Animation und filmisch einer der aussergewöhnlichsten Animationsfilme, die ich kenne!

Vor kurzem erst ist Coraline mit ihren Eltern in ein neues Haus gezogen. Vater und Mutter stehen mächtig unter Stress und arbeiten viel. Coraline kommt sich dabei ziemlich überflüssig und vernachlässigt vor.
Eines Tages stösst Coraline auf eine Geheimtür hinter der Tapete. Als sie heimlich durch die kleine Tür kriecht, gelangt sie in eine Art Parallelwelt, in welcher sie auf ihre Eltern trifft. Diese sind jedoch viel freundlicher, aufmerksamer und zuvorkommender zu Coraline als in der realen Welt. Der einzige Unterschied, den Coraline feststellen kann, ist, dass alle Personen, denen sie in dieser Parallelwert begegnet, an Stelle der Augen Knöpfe haben.
Anfänglich ist Coraline begeistert von ihrer „anderen Mutter“ und ihrem „anderen Vater“, doch nach und nach wird ihr das Ganze etwas unheimlich, zumal ihre „Mutter“ sie immer aufdringlicher dazu anhalten will, doch bei ihr in der Parallelwelt zu bleiben.
Beinahe ist es schon zu spät, als Coraline realisiert, was eigentlich los ist. Ohne die Unterstützung durch den Nachbarsjungen Wybie und einen sprechenden Kater, wäre Coraline ziemlich aufgeschmissen – und würde ihre richtigen Eltern wohl nie wieder sehen…

Originaltitel: Coraline

Produktionsland: USA
Produktionsfirma: Focus Features / Laika Entertainment
Produzenten: Claire Jenninngs / Mary Sandell

Jahr: 2009

Länge: 101 Minuten

Genre: Animation / Stop-Motion-Film

Regie: Henry Selick
Drehbuch: Henry Selick
Musik: Bruno Coulais / They Might Be Giants

Kamera: Pete Kozachik
Schnitt: Christopher Murrie / Ronald Sanders

Animations-Technik: Stop-Motion

Original-Sprecher:

Dakota Fanning …. Coraline Jones
Teri Hatcher …. Muter / Andere Mutter
Jennifer Saunders …. Miss April Spink
John Hodgman …. Vater / Anderer Vater
Studio: Portland, Oregon, USA

Aspect Ratio: 1.85:1 (13:7 – US und UK WideScreen Kino-Format. Ursprünglich von Universal 1953 eingeführt)

Sound Mix: Dolby Digital

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© 2011 Universal Pictures Home Entertainment


BILD ✪✪✪✪✪

Das Bildseitenverhältnis liegt in 1.85:1 (13:7 – US und UK WideScreen Kino-Format. Ursprünglich von Universal 1953 eingeführt) vor.

Der Film liegt sowohl in einer 3D- wie auch in einer 2D-Version vor. Ich beurteile hier das 2D-Bild.
Die Bildqualität ist durchgängig auf einem sehr guten Niveau. Die Schärfe ist ausgezeichnet ausgefallen und die Farbgebung ist kräftig und natürlich. Der Schwarzwert bewegt sich im oberen Mittelmass und führt zuweilen zu leichten Kontrastschwächen. Die Bildplastizität ist ausgezeichnet ausgefallen.

TON ✪✪✪✪✪

Das Tonformat liegt in Deutsch DTS 5.1 vor.

Die Tonumsetzung ist gut, wenn auch nicht perfekt gelungen. Trotz recht ansprechender Dynamik kommt kaum ein Surroundgefühl auf, da die Abmischung sehr frontlastig ausgefallen ist und die Surround-Lautsprecher nur selten angespielt werden. Die Dialogverständlichkeit ist jederzeit sehr gut. Die Tonbalance ist ausgewogen und stimmig ausgefallen.

FAZIT

Eine ausgezeichnete technische Umsetzung, welche vor allem mit einem nahezu perfekten Bild punkten kann.

Ralph reichts

2012 (Wreck-It Ralph)

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Böse Zungen behaupten ja, dass die originellste Idee, die Disney in den letzten Jahren gehabt habe, der Kauf der Pixar-Studios gewesen sei.
So ganz von der Hand zu weisen ist diese Aussage nicht, haben doch die Disney-Studios in den vergangenen Jahren wirklich nicht gerade mit sehr originellen Stories auftrumpfen können.
Eine Ausnahme bildet hier der vorliegende Streifen, der im Original als „Wreck-It Ralph“ in die Kinos kam.
Die Geschichte ist nicht nur ausgesprochen originell und fantasievoll, sondern weist eine äusserst klug arrangierte Verknüpfung zwischen virtueller und realer Welt auf.
Gerade dieses Spiel mit allseits bekannten Games und dem fiktiven Eigenleben der Game-Figuren ist sehr reizvoll und bietet viel Raum für gelungene Gags und witzige Dialoge.
Die deutsche Synchronisation, die deutschen Hauptfiguren werden von Christian Ulmen (Ralph) und Anna Fischer (Vanellope) gesprochen, ist gut gemacht, kommt aber nicht ganz an die noch perfektere Umsetzung im Original durch John C. Reilly und Sarah Silverman heran.

Alles in allem haben es die Disney-Studios geschafft, an ihre alten Stärken anzuknüpfen und einen warmherzigen, rasanten und originellen Animations-Film abgeliefert!

Der aus dem Arcade-Game bekannte Figur “Randale Ralph” ist es leid, immer der Bösewicht in seinem Videospiel zu sein. Er möchte endlich Freunde finden und als Held anerkannt werden.
Um das zu erreichen, kommt er auf die zweifelhafte Idee, sein Spiel zu verlassen, um dafür im Ego Shooter Game „Hero’s Duty“ die begehrte Medaille zu erhalten.
Ralph richtet durch seine Tat ein grenzenlosen Chaos an und landet schliesslich unfreiwillig im Go-Kart Spiel „Sugar Rush“. Auf der Suche nach seiner verlorenen Medaille trifft er auf Vanellope von Schweetz, die ihm anfänglich gehörig auf die Nerven geht. Bald findet er in ihr jedoch eine Seelenverwandte, die ebenfalls auf der Suche nach Anerkennung ist. Gemeinsam versuchen die beiden den drohenden Untergang des Spieleuniversums zu verhindern…

Originaltitel: Wreck-It Ralph

Produktionsland: USA
Produktionsfirma: Walt Disney Animation Studios
Produzenten: Clark Spencer

Thema: Videospiele / Virtuelle Welten / Selbstbewusstsein

Jahr: 2012
Länge: 101 Minuten

Regie: Rich Moore
Drehbuch: Jennifer Lee / Phil Johnston
Musik: Henry Jackman

Schnitt: Tim Mertens
Animations-Technik: Disney Digital 3-D

Original-Sprecher:

  • John C. Reilly …. Ralph
  • Sarah Silverman …. Vanellope von Schweetz
  • Jack McBrayer …. Fix-It Felix Jr.
  • Jane Lynch …. Sergeant Calhoun
  • Alan Tudyk …. King Candy…u.a.

Aspect Ratio: 2.35:1 (21:9 – Neues CinemaScope-Format - D-Cinema)

Sound Mix: Dolby Digital / SDDS

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© Walt Disney Studios Home Entertainment


BILD ✪✪✪✪✪

Das Bildseitenverhältnis liegt in 2.35:1 (21:9 CinemaScope) vor.
Am vorliegenden HD-Bild gibt es nichts zu bemängeln. Die Schärfe ist top, ebenso überzeugen auch die Farben und die Kontraste.
Kurz, eine exzellente Blu-ray-Umsetzung beim Bild!

TON ✪✪✪✪✪✪

Das Tonformat liegt in DTS-HD Master 5.1 vor.
Auch die Tonumsetzung liegt absolut auf der Höhe der Zeit. Gute Dialogverständlichkeit und hervorragende Räumlichkeit, zeichnen die Umsetzung aus. Auch die Dynamik kann voll und ganz überzeugen.
Auch beim Ton also alles bestens!

FAZIT

Bild und Ton sind perfekt ausgefallen. Eine Blu-ray auf Referenz-Niveau!

Merida - Legende der Highlands

2012 (Brave)

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Endlich wiedermal ein Animationsfilm mit etwas Tiefgang, aber von Pixar war ja auch nichts anderes zu erwarten. Der Streifen hat mich voll und ganz überzeugt. Hier stimmt einfach alles: Eine gute Story, witzige Figuren, viel Charme und Atmosphäre, exzellenter Filmsoundtrack und nicht zu vergessen, eine grandiose technische Umsetzung. Wer gute Unterhaltung mit Inhalt sucht, wird hier fündig. Ein toller Film!

Königin Elinors und König Fergus‘ Tochter Merida gefällt die Rolle als angepasste Prinzessin so gar nicht. Viel lieber geht sie bogenschiessen oder reitet mit ihrem geliebten Pferd durchs Reich. Dass man sie auch noch zwangsverheiraten will, mit einem der Söhne verbündeter Clans, widerstrebt ihrem Freiheitsdrang zutiefst.
Der Bogenschiesswettbewerb, der ihren zukünftigen Gatten bestimmen soll, endet im Eklat. Die folgenden Ereignisse drohen, das Reich ins Chaos zu stürzen…

Originaltitel: Brave

Produktionsland: USA
Produktionsfirma: Pixar Animation Studios
Produzentin: Katherine Sarafian

Thema: Selbstvertrauen / Selbstfindung

Jahr: 2012
Länge: 94 Minuten

Regie: Steve Purcell / Mark Andrews / Brenda Chapman
Drehbuch: Mark Andrews / Steve Purcell / Brenda Chapman / Irene Mecchi
Musik: Patrick Doyle

Schnitt: Nicholas C. Smith
Animations-Technik: Disney Digital 3-D

Entstehungsort: Burbank & Emeryville, Kalifornien, USA

Original-Sprecher:

  • Kelly Macdonald …. Merida
  • Billy Connolly …. Fergus
  • Emma Thompson …. Elinor
  • Julie Walters …. Hexe
  • Robbie Coltrane …. Lord Dingwall…u.a.

Aspect Ratio: 2.35:1 (21:9 – Neues CinemaScope - D-Cinema)

Sound Mix: Dolby Atmos / Dolby Surround 7.1

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© Walt Disney Studios Home Entertainment


BILD ✪✪✪✪✪✪

Das Bildseitenverhältnis liegt in 2.39:1 (12:5 - CinemaScope) vor.
Eine grandiose Bildschärfe mit einer ausgezeichneten Detailzeichnung und einer beeindruckenden Tiefenwirkung wird uns hier geboten - Pixar eben...
Auch die Farben sind sehr natürlich und atmosphärisch ausgezeichnet gelungen. Bildtechnisch ein Referenz-Film, was die HD-Umsetzung anbelangt.

TON ✪✪✪✪✪✪

Das Tonformat liegt in Dolby Digital Plus 7.1 vor.
Und genau so klingt es auch. Eine unglaubliche Räumlichkeit und Tondynamik, gepaart mit sehr guter Dialogverständlichkeit. Auch die Tonbalance ist hervorragend. Nora Tschirner, die Merida ihre Stimme lieh, machte einen ausgezeichneten Job.
Also auch hier Referenz-Niveau!

FAZIT

Eine Blu-ray-Umsetzung, bei der einfach alles stimmt. Bestes HD-Erlebnis und bild- wie auch tontechnische Referenz!

Alles steht Kopf

2015 (Inside Out)

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Wie man es von Pixar kennt, haben sie es auch bei diesem wundervollen Streifen meisterhaft verstanden, eine intelligente, tiefschichtige Story mit ans Herz gehenden Figuren zu kombinieren.

Ähnlich wie schon bei „Oben“ (2009), handelt es sich bei „Alles steht Kopf“ nur bedingt um einen kindertauglichen Animationsstreifen. Die Handlung ist, trotz aller Komik, recht ernst und vor allem komplex.
Das Wunderbare an diesem Film ist die Tatsache, dass man sich automatisch anfängt, mit seinen eigenen Emotionen auseinander zu setzen. „Alles steht Kopf“ schafft also genau das, was ein guter Film immer erreichen sollte: Er regt zum Nachdenken an und bewegt.

Ich bin immer wieder fasziniert über die originellen Grundideen und die konsequente, auf den Punkt gebrachte Umsetzung von Pixar. Sie unterscheiden sich darin markant von anderen Animations-Studios wie zum Beispiel Disney, die sich meist auf alt gewohnten Wegen bewegen und oft nur klassische Stoffe neu aufbereiten…

Fazit: Einmal mehr hat Pixar einen Animationsfilm produziert, der beeindruckt und in diesem Genre Massstäbe setzt.

Freude, Kummer, Angst, Ekel und Wut, sind die fünf Emotionen die im Kontrollzentrum im Kopf der elfjährigen Riley arbeiten.
Als Rileys Eltern eines Tages beschliessen, von Montana nach San Francisco umzuziehen, werden die Emotionen auf eine harte Probe gestellt. Die Freude gewinnt wie gewohnt dem Ganzen etwas Positives ab. Während sie versucht, Kummers negativen Einfluss auf Rileys Kernerinnerungen zu verhindern, geschieht ein Unglück: Freude und Kummer geraten in Rileys Langzeitgedächtnis. Von da zurück ins Kontrollzentrum ist es ein langer Weg. Freude hat alle Hände voll zu tun, um Kummer davon abzuhalten, in Selbstmitleid zu zerfliessen. Bald wird den beiden klar, dass sie die Rückkehr nur gemeinsam schaffen können.
Während Freude und Kummer unterwegs sind, übernehmen Wut, Angst und Ekel die Kontrolle über Riley - dass das nicht lange gut gehen kann, liegt auf der Hand…

Originaltitel: Inside Out

Produktionsland: USA
Produktionsfirma: Pixar Animation Studios
Produzenten: Jonas Rivera

Thema: Emotionen / Erwachsen werden

Jahr: 2015
Länge: 94 Minuten

Regie: Pete Docter / Ronaldo del Carmen
Drehbuch: Pete Docter / Meg LeFauve / Josh Cooley
Musik: Michael Giaccino

Schnitt: Kevin Nolting
Animations-Technik: CGI-Animation (Computeranimation)

Drehort: Emeryville, Kalifornien, USA

Original-Sprecher:

  • Amy Poehler …. Freude
  • Phyllis Smith …. Traurigkeit
  • Richard Kind …. Bing Bong
  • Bill Hader …. Angst
  • Lewis Black …. Wut
  • Kaitlyn Dias …. Riley…u.a.

Aspect Ratio: 1.85:1 (13:7 – US und UK WideScreen Kino-Format. Ursprünglich von Universal 1953 eingeführt - D-Cinema)

Sound Mix: Dolby Digital / Dolby Atmos

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© Walt Disney Studios Home Entertainment


BILD ✪✪✪✪✪✪

Das Bildseitenverhältnis liegt in 1.78:1 (16:9 - Neuer HD-Video und TV-Standard) vor.
Beim Bild gibt es absolut keine Beanstandungspunkte. Es wird eine hervorragende Schärfe geboten, sowohl bei Nahaufnahmen, wie auch bei Totalen. Die Kontraste sind überzeugend ausgefallen, und der Schwarzwert ist ausgezeichnet.
Ein HD-Bild also, das keine Wünsche offen lässt!

TON ✪✪✪✪✪

Das Tonformat liegt in Dolby Digital Plus 7.1 vor.
Schön ist die Tatsache, dass es eine 7.1-Tonspur gibt - weniger schön, dass es sich bei der deutschen Spur nicht um einen HD-Ton handelt.
Grundsätzlich ist die Tonumsetzung sehr gut ausgefallen. Vor allem die Räumlichkeit ist dank der vorbildlich umgesetzten 7.1-Abmischung beeindruckend. Die Dialoge sind jederzeit bestens zu verstehen. Dynamik und Tonbalance können ebenfalls überzeugen.
Eine beachtliche Tonumsetzung, die aber aufgrund des fehlenden HD-Tones deutlich hinter ihren Möglichkeiten zurückbleibt. Das wird deutlich, sobald man sich die englische Originalspur anhört, die in DTS-HD Master vorliegt.

FAZIT

Referenzwerte bei der Bildumsetzung. Die Tonumsetzung ist ebenfalls gut ausgefallen, mit der Einschränkung des fehlenden HD-Tons…

Zoomania

2016 (Zootopia)

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Tiere sind einfach die besseren Menschen! So in etwa könnte man das Grundkonzept dieses Disney-Werkes aus dem Jahre 2016 zusammenfassen.
Alle Tiergattungen leben in friedlicher Harmonie zusammen. Zu recht heisst das amerikanische Original denn auch „Zootopia“, ein Verweis auf Thomas Morus’ Utopia.
Es ist grossartig, wie viele originelle und erfrischende Ideen hier umgesetzt wurden - mehr, als man beim erstmaligen Ansehen erfassen kann. Unglaublich, wie detailreich und gewissenhaft hier eine eigene Welt geschaffen wurde!

Die Story an sich ist unterhaltsam, originell und weniger actiongeladen als Vorgängerfilme - wobei letzteres als Kompliment zu verstehen ist. In jüngster Vergangenheit verfielen die Disney-Studios immer wieder dem Irrglauben, man könne einfach gestrickte Geschichten mit übertriebenen Action-Einlagen retten. „Zoomania“ startet wunderbar entschleunigt und wird erst in der zweiten Filmhälfte zum spannenden Abenteuer-Film.
Disney hat es zudem gut verstanden, universelle Themen wie Vorurteile, Toleranz und Gleichberechtigung animationsfilmgerecht zu verpacken.

An technischer Perfektion hat Disney hier neue Massstäbe gesetzt und dies, ohne sich inhaltlich untreu zu werden!

Wir befinden uns in der Zukunft - Menschen gibt es schon lange keine mehr. Tiere bevölkern die Welt und haben es geschafft, dass die unterschiedlichsten Rassen und Gattungen in friedlicher Koexistenz zusammenleben.
Die Häsin Judy Hopps lebt auf dem Land und wünscht sich nichts mehr, als Polizistin zu werden. Dank viel Geschick und Durchhaltewillen gelingt es ihr, als erster Hase, in der Polizeischule zu bestehen - und dies als Jahrgangsbeste. Als sie erfährt, dass sie ihren Dienst zukünftig in der Metropole Zoomania leisten wird, ist sie begeistert und freut sich auf das Grossstadtleben. Dort eingetroffen, merkt sie schnell, dass nicht alles so einfach ist, wie sie sich das ausgemalt hatte. Ihr Chef hält nichts von kleinen Häsinen und nimmt sie nicht ernst. Und der schlaue Fuchs Nick Wilde, ein Trickbetrüger, führt Judy ganz schön an der Nase herum.
Ein mysteriöser Fall führt dazu, dass Judy zeigen kann, was in ihr steckt. Ganz Zoomania wird bedroht und Judy lernt, dass eine gute Polizistin nicht nur ehrgeizig und schlau sein, sondern ab und an auch über ihren eigenen Schatten springen muss…

Originaltitel: Zootopia

Produktionsland: USA
Produktionsfirma: Walt Disney Animations Studios
Produzenten: Clark Spencer

Thema: Selbstvertrauen / Freundschaft

Jahr: 2016
Länge: 108 Mintuen

Regie: Byron Howard / Rich Moore
Drehbuch: Jared Bush / Phil Johnston
Musik: Michael Giaccino
Titel-Song: Shakira

Schnitt: Jeremy Milton / Fabienne Rawley
Animations-Technik: Disney Digital 3D / Computeranimation
Studio: Walt Disney Animations Studios, Burbank, Kalifornien, USA

Original-Sprecher:

  • Ginnifer Goodwin …. Judy Hopps
  • Jason Bateman …. Nick Wilde
  • Idris Elba …. Chief Bogo
  • Jenny Slate …. Dawn Bellwether
  • J. K. Simmons …. Leodore Lionheart…u.a.

Aspect Ratio: 2.39:1 (12:5 - CinemaScope-Format)

Sound: Dolby Surround 7.1

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© Walt Disney Studios Home Entertainment


BILD ✪✪✪✪✪✪

Das Bildseitenverhältnis liegt in 2.39:1 (12:5 - CinemaScope-Format) vor.
Die Bildumsetzung dieser Blu-ray lässt keine Wünsche offen. Der Schärfewert ist exzellent und die Kontraste sind ausgewogen und gut. Der Schwarzwert kann ebenfalls überzeugen. Die Farben sind stimmig, schön bunt, aber nicht übertrieben farbig.

TON ✪✪✪✪✪

Das Tonformat liegt in DTS-HD High Resolution 7.1 vor.
Die Tonumsetzung ist ebenfalls gut ausgefallen. Von einer 7.1-Abmischung hätte ich mir allerdings etwas mehr Surround-Feeling erhofft. Die Surroundabmischung ist äusserst dezent ausgefallen und kommt nur beim Soundtrack so richtig zur Geltung.
Die Dynamik ist gut und die Tonbalance sogar sehr gut ausgefallen.

FAZIT

Die Bildumsetzung bewegt sich im Referenzbereich, während die Tonumsetzung als sehr gut, mit kleinen Mängeln, bezeichnet werden kann.

Vaiana

2016 (Moana)

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Schon als Jugendlicher habe ich mich für Seefahrergeschichten und die Kulturen Polynesiens sehr interessiert. Die Reisen des James Cook oder etwa die Geschichte der meuternden Matrosen der Bounty haben mich immer fasziniert. Umso gespannter war ich darauf, welche polynesische Welt die Disney-Studios erschaffen hatten…

Um gleich mit der Tür ins Haus zu fallen - ich bin schwer beeindruckt, mit welcher Tiefe und Authentizität sich die beiden Regisseure Ron Clements und John Musker hier ans Werk gemacht haben.
Inspiriert durch die mythologischen Geschichten über den Halbgott Maui, erschufen sie eine anrührende, abenteuerliche und wunderschöne Geschichte, die seinesgleichen sucht. Dabei liessen sie sich von vielen einheimischen HistorikerInnen, EthnologInnen und AnthropologInnen beraten, was dazu führte, dass das Leben und der Glaube der Polynesischen Völker vor rund 2000 Jahren mit sehr viel Liebe zum Detail und historischer Genauigkeit umgesetzt wurden.

Wie in Disneys Animationsfilmen üblich, wurde das Ganze als Musical inszeniert, was hier meiner Meinung nach leider nicht so gut funktioniert, wie in anderen Filmen. Vor allem die deutschen Songs wirken sehr bescheiden, wobei die etwas holpernden Texte störend auffallen.
Ansonsten kann ich diesen Disney-Film nur wärmstens weiterempfehlen. Animationskunst auf höchstem Level verbindet sich mit einer mitreissenden Geschichte, bei der in jeder Minute herauszuspüren ist, mit wieviel Respekt und Achtsamkeit die Macher ans Werk gegangen sind!

Vaiana ist die Tochter des Stammeshäuptlings und wächst behütet in einem kleinen Insel-Paradies, mitten im Pazifik, auf. Schon als kleines Mädchen fühlt sie sich, inspiriert durch Erzählungen ihrer Grossmutter, magisch vom weiten Ozean angezogen. Dies sehr zum Unmut ihres Vaters, der die vielzähligen Gefahren kennt, die das Meer bereithält, und deshalb das Verbot erlassen hat, dass keiner über das Riff hinaus segeln dürfe.
Als Vaiana schon fast erwachsen ist, ändert sich jedoch plötzlich alles. Die Fischgründe können die Menschen kaum noch ernähren und die Kokospalmen sind von einer Krankheit befallen - es droht eine Hungersnot.
Für Vaianas Grossmutter ist klar, wer an diesem Zerfall der Welt Schuld trägt - der Halbgott Maui hatte dereinst, durch einen dreisten Diebstahl, den Zorn der Göttin Te Fiti auf sich gezogen. Vaiana beschliesst, sich auf die Suche nach Maui zu machen, um die Zerstörung ihrer geliebten Insel-Welt zu verhindern. Als sie Maui nach einer abenteuerlichen Fahrt endlich findet, muss sie feststellen, dass es nicht so einfach ist, den selbstverliebten Halbgott von ihrem Vorhaben zu überzeugen. Ein Zurück ist für Vaiana keine Option, steht doch das Schicksal ihres gesamten Volkes auf dem Spiel…

Originaltitel: Moana

Produktionsland: USA
Produktionsfirma: Walt Disney Animation Studios
Produzenten: Osnat Shurer

Jahr: 2016
Länge: 103 Minuten

Sub-Genre: Animation / Abenteuer / Komödie

Regie: Ron Clements / John Musker
Drehbuch: Jared Bush / Pamela Ribon / Taika Waititi u.a.
Musik: Opetaia Foa'i / Mark Mancina / Lin-Manuel Miranda

Schnitt: Jeff Draheim
Animations-Technik: CGI Computer Animation

Originalsprecher:

Auli'i Cravalho …. Moana
Dwayne Johnson …. Maui
Rachel House …. Gramma Tala
Temuera Morrison …. Chief Tui
Nicole Scherzinger …. Sina u.a.

Aspect Ratio: 2.39:1 (12:5 - CinemaScope)

Sound Mix: Dolby Atmos

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© Walt Disney Studios Home Entertainment


BILD ✪✪✪✪✪✪

Das Bildseitenverhältnis liegt in 2.39:1 (12:5 - CinemaScope) vor.
Wie oft bei Animationsfilmen liegt der Schärfegrad auf herausragendem, ich würde sogar sagen referenzwürdigem Niveau. Die Tiefenwirkung ist grossartig und bietet einen beachtlichen 3D-Effekt. Die Farben sind kräftig und der Schwarzwert satt. Auch die Kontraste bewegen sich auf referenzwürdigem Level. So macht Blu-ray Spass!

TON ✪✪✪✪✪

Das Tonformat liegt in DTS-HD High Resolution 7.1 vor.
Es ist schön, dass auch in der deutschen Tonspur eine 7.1-Abmischung vorhanden ist - beileibe keine Selbstverständlichkeit! Die Räumlichkeit ist sehr gut ausgefallen und die Dialogverständlichkeit jederzeit bestens. Für meinen Geschmack wurde das Ganze etwas zu frontlastig umgesetzt, und sehr bedauerlich finde ich, dass die Wahl fehlt, den Film in deutscher Synchronisation mit englischen Gesangseinlagen zu hören - die deutschen Songs, sind leider nur sehr mässig ausgefallen.

FAZIT

Die technische Umsetzung ist vor allem beim Bild auf Referenzniveau - kann ich absolut weiterempfehlen!

Findet Dorie

2016 (Finding Dory)

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Während ich den ersten Teil «Findet Nemo» einfach gut fand, war ich von «Findet Dorie» begeistert. Hier ist wieder alles zu finden, das einen Pixar-Film auszeichnet und ich im Nemo-Film zuweilen etwas vermisst habe: Die inhaltliche Tiefe der Story zum Beispiel oder die grössere Differenziertheit der Figuren. Zudem ist eindrücklich zu sehen, welch unglaubliche Fortschritte die Tricktechnik in den dreizehn Jahren, die zwischen den beiden Filmen liegen, gemacht hat. Dies ist vor allem beim eigentlichen Star dieses Filmes, dem Kraken Hank, augenfällig.
Nebst der genialen Tricktechnik, ist es vor allem die zu Herzen gehende Geschichte, die «Findet Dorie» klar als Pixar-Film erkennbar macht.

Alles in allem also wieder einmal ein wunderschönes Pixar-Werk, welches alles bietet, was animations- und storytechnisch möglich ist.

Endlich sind, nach langer abenteuerlicher Suche, die beiden Clownfische Marlin und sein Sohn Nemo wieder vereint und leben zusammen mit Dorie, der vergesslichen Paletten-Doktorfisch-Dame in ihrem schönen Riff.
Doch die Ruhe ist nur von kurzer Dauer. Nachdem Dorie in einem Traum an ihre längst vergessene Familie erinnert wird, ist sie entschlossen, ihre Eltern wieder zu finden – was jedoch aufgrund ihrer Vergesslichkeit kein einfaches Unterfangen darstellt. Zum Glück wird sie von Nemo und Marlin unterstützt, die froh sind, sich bei ihrer Freundin revanchieren zu können.
Gemeinsam brechen Sie in ein unbekanntes Abenteuer auf, welches viele Überraschungen bereithält und den dreien zeigt, wie wichtig Freundschaft und Zusammenhalt im Leben ist…

Originaltitel: Finding Dory

Produktionsland: USA
Produktionsfirma: Pixar Animation Studios
Produzenten: Lindsey Collins

Thema: Freundschaft / Familie

Jahr: 2016
Länge: 103 Minuten

Regie: Andrew Stanton
Drehbuch: Andrew Stanton / Victoria Strouse
Musik: Thomas Newman

Kamera: Jeremy Lasky
Schnitt: Axel Geddes
Animations-Technik: 3D-Computeranimation

Originalsprecher:

Ellen DeGeneres …. Dorie
Marlin …. Albert Brooks
Nemo …. Hayden Rolence
Jenny …. Diane Keaton
Hank …. Ed O'Neill
u.a.

Drehorte:

- Pixar Animations Studios, Emeryville, Kalifornien, USA
- Walt Disney Animation Studios, Burbank, Kalifornien, USA


Aspect Ratio: 1.85:1 (13:7 – US und UK WideScreen Kino-Format. Ursprünglich von Universal 1953 eingeführt )

Sound Mix: Dolby Digital / Dolby Surround 7.1

Image

© Walt Disney Studios Home Entertainment


BILD ✪✪✪✪✪✪

Das Bildseitenformat liegt in 1.78:1 (16:9 – Neuer HD-Video und TV-Standard) vor.

Eine hervorragende Plastizität und Tiefenwirkung sind hier zu sehen. Eine referenzwürdige Schärfe und eine ausgezeichnete Farbgebung runden den sehr guten Gesamteindruck ab.
Der Schwarzwert ist ebenfalls sehr tief und satt.

TON ✪✪✪✪✪

Das Tonformat liegt in Deutsch Dolby Digital Plus 7.1 vor.

Die Tonumsetzung ist ebenfalls ausgezeichnet ausgefallen, kann jedoch keine Referenzwerte erreichen. Es fehlt ihr etwas an Räumlichkeit, und auch die Detailauflösung ist in der englischen Originaltonspur geringfügig besser ausgefallen.
Die Dialoge sind jederzeit bestens zu verstehen. Dynamik und Tonbalance können überzeugen.

FAZIT

Eine ausgezeichnete HD-Umsetzung, welche beim Bild Referenzwerte erreicht.



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