Gewisse Songs oder Stücke verfolgen einen ja ein Leben lang. Sei es, weil sie so wunderschön sind, oder aber einfach eine Verknüpfung mit einem schönen oder wichtigen Ereignis bilden.

Wie auch immer, wenn man diese Songs nun also irgendwo, sei es zufällig im Radio oder aber auch ganz bewusst an der HiFi-Anlage hört, macht sich ein angenehmes Gefühl breit, die Erinnerungen schweifen ab und ein Lächeln breitet sich im Gesicht aus.

Willkommen bei meinen absoluten Lieblingssongs...

Big Mama Thornton

Hound Dog

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Das ist einer jener Songs, bei dem man sich fragen muss, wer hat den eigentlich NICHT gesungen?
Es gibt unzählige Coverversionen, wobei die Bekannteste sicher von Elvis Presley stammt. Es haben sich aber auch Leute wie Gene Vincent, Jerry Lee Lewis, Chubby Checker, Pat Boone, Little Richard... und so weiter, daran versucht.

Es ist aber für mich gar keine Frage, dass nur eine Version die wahre Version ist. Das Original von Big Mama Thornton!

Diese urwüchsige Blues-Version ist derart kraftvoll und energiegeladen, dass man keine Sekunde ruhig sitzen bleiben kann. Auch der Text ist im Original schön zweideutig. Hound wird im Slang auch als Schürzenjäger oder Gigolo benutzt. So bekommen dann Textpassagen wie die folgende einen leicht schlüpfrigen Unterton:

„You ain't nothing but a hound dog – Been snoopin' round the door – you can wag your tail – But I ain't gonna feed you no more.“

In der Version, die Elvis dann später sang, wurden solche Passagen gestrichen und durch unverfänglichere ausgetauscht. So etwas hätte man dem weissen Zielpublikum nicht zumuten können...

Erstveröffentlichung auf: 78 RPM Single A-Seite 2258 (B-Seite: „Night Mare“)

Aufgenommen: 13. August 1952
Veröffentlicht: März 1953
Studio: Radio Recorders Annex, Los Angeles, Kalifornien, USA

Label: Peacock Records

Komponist: Jerry Leiber / Mike Stoller

Genre: Blues

Produzent: Johnny Otis

Spielzeit: 2:52

You ain't nothing but a hound dog
Been snoopin' 'round the door
You ain't nothing but a hound dog
Been snoopin' 'round my door
You can wag your tail
But I ain't gonna feed you no more

You told me you was high class
But I could see through that
Yes, you told me you was high class
But I could see through that
And daddy I know
You ain't no real cool cat
You ain't nothing but a hound dog
Been snoopin' 'round the door you're just an old hound dog
Been snoopin' 'round my door you can wag your tail
But I ain't gonna feed you no more

You made me feel so blue
You made me weep and moan
You made me feel so blue
Well you made me weep and moan
'Cause I'm looking for a woman all
Your lookin' for is a home
You ain't nothing but a hound dog
Been snoopin' 'round the door
You ain't nothing but a hound dog
Been snoopin' 'round my doorYou can wag your tail
But I ain't gonna feed you no more

11. Dezember 1926 in Ariton, Alabama, USA

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25. Juli 1984 in Los Angeles, Kalifornien, USA

Willie Mae „Big Mama“ Thornton war eine US-amerikanische Rhythm-and-Blues-Sängerin und -Komponistin.
Ihre tiefe kraftvolle Stimme machte sie anfangs der 50er-Jahre bekannt und bescherte ihr einen beachtlichen Erfolg.
Wie viele andere afroamerikanische SängerInnen, stand sie zeitlebens im Schatten von weissen KünstlerInnen, wie zum Beispiel Elvis Presley oder Janis Joplin, die mit Thorntons Songs grosse kommerzielle Erfolge erzielten.

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The Band

I Shall Be Released

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1968 veröffentlichte die kanadische Folk-Rock-Gruppe The Band ihr Debütalbum “Music from Big Pink”. Das Album war kein grosser kommerzieller Erfolg, und es gab auch nur eine einzige Singleauskopplung, auf deren A-Seite “The Weight” zu hören war. Der eigentliche Hammer aber, meiner bescheidenen Meinung nach, befand sich auf der B-Seite: I Shall Be Released.
Richard Manuels Falsettgesang ist einzigartig, und die Harmonien seiner Bandkollegen Rick Danko und Levon Helm lassen einen so richtig tief in diesen wunderschönen hypnotischen Song eintauchen. Als ob das alleine nicht ausreichen würde, hat Bob Dylan einen Text geschrieben, der so richtig magisch unter die Haut geht, mit allen Facetten seiner lyrischen und erzählerischen Kraft. Vielleicht ist das hier sogar einer der besten Songs, den Bob Dylan je geschrieben hat.
Es gibt unzählige Cover-Versionen, das Original von Dylans “The Band” ist und bleibt für mich aber das Mass aller Dinge...

Erstveröffentlichung auf: LP „Music from Big Pink“

Aufgenommen: 1968
Veröffentlicht: 01. Juli 1968
Studio: Capitol Studios, Los Angeles, Kalifornien, USA
Label: © Capital Records

Komponist: Bob Dylan

Genre: Roots Rock / Folk Rock

Produzent: John Simon
Spielzeit: 03:19

They say ev'rything can be replaced,
Yet ev'ry distance is not near.
So I remember ev'ry face
Of ev'ry man who put me here.
I see my light come shining
From the west unto the east.
Any day now, any day now,
I shall be released.

They say
ev'ry man needs protection,They say
ev'ry man must fall.Yet I swear I see my reflection

Some place so high above this wall.
I see my light come shining
From the west unto the east.

Any day now, any day now,

I shall be released.

Standing next to me in this lonely crowd,
Is a man who swears he's not to blame.
All day long I hear him shout so loud,
Crying out that he was framed.
I see my light come shining
From the west unto the east.
Any day now, any day now,
I shall be released.

1968 gegründet in Toronto, Kanada

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Existierte von 1968-1977 und von 1983-1999

The Band war eine kanadisch-amerikanische Roots-Rock Gruppe, die in der Urbesetzung aus Rick Danko (Bass, Gesang), Garth Hudson (Keyboards), Richard Manuel (Klavier, Gesang) und Robbie Robertson (Gitarre) bestand.

Bekannt geworden ist die Gruppe vor allem als Begleitband von Bob Dylan. Sie haben aber auch viele eigene Songs performt und gehörten in den 60/70er-Jahren zu den einflussreichsten Musikern.

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© Capitol Records 1969

Roberta Flack

The First Time Ever I Saw Your Face

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Dieser Song wurde von unzähligen Sängern und Sängerinnen gecovert, unter anderem auch von Elvis Presley. Die, meiner Meinung nach, allerschönste Version stammt von Roberta Flack.
Obwohl sie den Song bereits 1969 auf ihrem Debut-Album: „First Take“ veröffentlich hatte, wurde er erst ein Hit, als man ihn 1971 für einen Soundtrack verwendete.
Es ist eines der schönsten Liebeslieder, die ich kenne, und die extrem langsame Vortragsweise von Flack (die Originalversion ist doppelt so schnell) verleiht im eine unglaubliche Intensität.

Erstveröffentlichung auf: LP „First Take“

Aufgenommen: 24. Bis 26. Februar 1969
Veröffentlicht: 20. Juni 1969
Studio: Atlantic Recording Studio, New York City

Label: Atlantic Records

Komponist: Ewan MacColl

Genre: Soul / Jazz

Produzent: Joel Dorn
Spielzeit: 5:22

The first time, ever i saw your faceI thought the sun rose in your eyes
And the moon and the stars
Were the gifts you gave
To the dark, and the endless sky

And the first time, ever
i kissed your mouthI felt the earth move in my hands
Like the trembling heart
Of a captive bird
That was there, at my command
My love

And the first time, ever I lay with you
I felt your heart so close to mine
And
i know our joyWould fill the earth
And last,
til the end of timeMy love

The first time, ever I saw
Your face
Your face
Your face
Your face

10. Februar 1939 in Black Mountain, North Carolina, USA

Roberta Flack ist eine US-amerikanische Sängerin und Songwriterin. Sie ist in Genres wie Soul, Jazz, Folk und R&B zuhause.
Die Fähigkeit in ihren Songs eine Geschichte zu erzählen, zeichnen Roberta Flack aus.

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© Roland Godefroy - Konzert in Deauville (Normandie, Frankreich) im Juli 1992.

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Santana

Black Magic Woman

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“Black Magic Woman” ist auch so einer dieser Songs, den eigentlich alle kennen, aber die wenigsten wissen, von wem die Originalaufnahme stammt. Geschrieben hat ihn Peter Green, der Gründer der Fleetwood Mac, und veröffentlicht wurde der Song erstmals 1968 auf dem Fleetwood Mac Album „English Rose“. Diese Version ist ok, sogar gut - als dann aber Carlos Santana zwei Jahre später eine Cover-Version davon machte, wurde aus einem guten ein genialer Song.

Santana kombinierte den Song mit Gábor Szabós Instrumentalstück “Gypsy Queen” und schuf mit diesem Medley eine einzigartige Kombination aus Jazz, Folk, Blues und lateinamerikanischer Rhythmik.
Der Song wurde später unzählige Male überarbeitet und verändert. So hat man beispielsweise “Gypsy Queen” in der 1974er Version auf Santanas Greatest Hits Album weggelassen.
Meiner Meinung nach ist die erste Version, die auf dem Album “Abraxas” erschienen ist, die beste.
Obwohl sich Santana sehr eng an die Version von Peter Green hielt, hat er durch die Veränderung der Perkussion und der afrikanischen Polyrhythmik einen ganz eigenen Song erschaffen, der bis zum heutigen Tag einer seiner erfolgreichsten geblieben ist – und einer meiner liebsten...

Erstveröffentlichung auf: LP „Abraxas“

Aufgenommen: 1970
Veröffentlicht: September 1970
Studio: Wally Heider Studios, San Francisco, Kalifornien, USA
Label: © Columbia Records

Komponisten: Peter Green / Gábor Szabó

Genre: Latin Rock / Psychedelic Rock

Produzent: Fred Catero / Carlos Santana
Spielzeit: 5:24

Got a black magic woman
Got a black magic woman
I've got a black magic woman

Got me so blind I can't see
That she's a black magic woman
She's trying to make a devil out of me

Don't turn your back on me baby
Don't turn your back on me baby
Yes don't turn your back on me baby

Stop messing 'round with your tricks
Don't turn your back on me baby
You just might pick up my magic sticks

Got your spell on me baby
Got your spell on me baby
Yes you got your spell on me baby

Turning my heart into stone
I need you so bad, magic woman
I can't leave you alone

1966 in San Francisco, USA

Santana ist eine US-amerikanische Latin-Rock-Band, die vom mexikanisch-amerikanischen Gitarristen Carlos Santana gegründet wurde. Von der breiten Öffentlichkeit erstmals beachtet wurde die Band 1969, nach ihrem Auftritt während des legendären Woodstock-Festivals.
Santana bewegt sich genremässig zwischen Latin Rock, Blues Rock, Psychedelic Rock und Chicano Rock.
Die Band ist bis heute aktiv, hatte aber durch die Jahre unzählige Wechsel der Band-Mitglieder zu verzeichnen.
Santana ist in ihrem Genre absolut stilprägend und hat mit Werken wie „Samba pa Ti“, „Black Magic Woman“ oder „Jingo“, um nur einige zu nennen, Welthits geschaffen.

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The Temptations

Papa Was A Rolling Stone

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Es beginnt ganz unscheinbar mit einem Basslauf und einem Hi-Hat. Dann kommen im Hintergrund Streicher dazu und schliesslich ein cooler Wah-Wah-Effekt einer Gitarre, wie man das von anderen Stücken aus den 70ern kennt.
Danach setzt ein elektrisches Piano ein, gefolgt in Minute 3 von rhythmischem Händeklatschen.
Schliesslich reduziert sich alles wieder auf den Bass, die Hi-Hat und die Streicher. Dem Zuhörer wird klar, dass sich der erste Höhepunkt des Songs nähert: Der Einsatz der ersten Textzeile in Minute 4:

It was the third of September; that day I'll always remember,
'Cause that was the day that my daddy died.


Kurz, wir befinden uns im vermutlich besten je geschriebenen Song des 20. Jahrhunderts.
Was viele nicht wissen, die Version der Temptations ist eine Cover-Version. Das Original wurde von der Gruppe „The Undisputed Truth“ 1971 aufgenommen.
Ohne Frage ist aber die Temptations-Version die beste von allen. Wobei man hier noch einschränken muss, dass es eine gute Version gibt, die lediglich 6:54 Minuten dauert. Das ist die, die man in der Regel am Radio hört, und dann gibt es eine geniale Version, die über 12 Minuten dauert, und um die geht es hier. Diese wurde leider nie als Single veröffentlicht und ist ausschliesslich auf dem Temptation-Album „All Directions“ von 1972 zu finden.

Der nächste Höhepunkt ist dann natürlich der Refrain:

"Mama just looked at him and said: „Son,
Papa was a rollin' stone.
Wherever he laid his head was his home.
And when he died, all he left us was alone.


Der letzte Höhepunkt findet dann in Minute 7 statt: Die Sänger sind verstummt und der Bass und die Gitarre beginnen miteinander zu reden, gefolgt von einem Zwiegespräch zwischen Streichern und Wah-Wah-Gitarre, bevor dann das Electropiano der Diskussion ein Ende setzt.
Nach 12 Minuten ist man erschlagen, fasziniert und spürt die Rhythmik immer noch in jeder Faser nachhallen.

Die Mischung aus Funk, Blues, Jazz und Soul ist einzigartig und zusammen mit dem sozialkritischen, genialen Text und der unnachahmlichen Vortragsweise der Temptations legendär.
Wenn es diese berühmte einsame Insel tatsächlich gibt und ich nur einen einzigen Song mitnehmen dürfte, ich wüsste genau welcher das ist, denn hier steckt alles drin, was das Leben ausmacht...

Erstveröffentlichung auf: LP „All Directions“

Aufgenommen: Mai, Juni 1972
Veröffentlicht: 27. Juli 1972

Studio: Hitsville USA, Studio A, Detroit, Michigan, USA
Label: Gordy Records (Motown)

Komponist: Norman Whitfield / Barrett Strong

Genre: Soul / Funk

Produzent: Norman Whitfield
Spielzeit: 12:02

It was the third of September
That day I'll always remember, yes I will
Cause that was the day, that my daddy died
I never got a chance to see him
Never heard
nothin' but bad things about him Momma I'm depending on you, to tell me the truth
Momma just hung her head and said, son

Papa was a rolling stone, (my son)
Where ever he laid his hat was his home
and when he died, all he left us was alone

Hey Momma!
Is it true what they say that Papa never worked a day, in his life
And Momma, some bad talk
goin' round town sayin' that Papa had three outside childrenAnd another wife, and that
ain't rightHeard them talking Papa doing some store front
preachin'Talked about saving souls and all the time reaching
Dealing in debt, and stealing in the name of the law
Momma just hung her head and said...

Hey Momma,
I heard Papa called himself a jack of all trades
Tell me is that what sent Papa to an early grave
Folks say Papa would beg, borrow, steal
To pay his bills
Hey Momma,
Folks say Papa never was much on thinking
Spent most of his time chasing women and drinking
Momma I'm depending on you, to tell me the truth
Momma looked up with a tear in her eye and said, son...

1960 in Detroit, Michigan, USA

Die Temptations ist eine US-amerikanische Gesangsgruppe, die vor allem durch ihre Hits während der Motown-Records-Zeit in den 1960er- und 1970er-Jahren bekannt wurde.
Ihre Genres umfassen unter anderem Rhythm and Blues, Soul, Funk und Doo Wop.
Die Temptations erreichten den Gipfel ihrer Popularität Mitte der 1970er-Jahre. Nach dem sich die Gruppe kurzzeitig aufgelöst hatte, wurde sie in den 1980er-Jahren wieder reaktiviert und ist bis heute aktiv.

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© Quelle AP via wikipedia.org

Klassische Zusammensetzung der Temptations: David Ruffin (unten links), Melvin Franklin (oben links), Paul Williams (oben rechts), Otis Williams (unten links), and Eddie Kendricks (Mitte) circa 1965.

Billy Joel

She's Always A Woman

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Billy Joel ist ein begnadeter Songwriter und hat unzählige gute und schöne Songs geschrieben. „She’s Always a Woman“ ist für mich aber der perfekteste und beste.
Hier kommt alles zusammen, was Joel ausmacht: Eine wunderschöne, harmonische Melodie und ein genialer Text, den so nur Billy Joel schreiben kann. So kurz und prägnant der Text auch ist, man könnte darüber ein ganzes Buch schreiben, würde man ihn interpretieren wollen.
Ich mag es, wenn Songwriter eine Geschichte erzählen, diese aber nur anreissen und man das Ganze im Geist weiterspinnen kann…
„She’s Always a Woman“ ist einer jener Songs, die mich den ganzen Tag verfolgen, wenn ich ihn mal im Ohr habe. Nur, in diesem Fall, lass ich mich gerne verfolgen…

"She can lead you to love
She can take you or leave you
She can ask for the truth
But she'll never believe you
And she'll take what you give her as long as it's free
Yeah, she steals like a thief but she's always a woman to me
"

Erstveröffentlichung auf: LP „The Stranger“

Aufgenommen: Juli 1977
Veröffentlicht: 29. September 1977
Studio: A&R Recording, New York City

Label: Family Productions / Columbia Records

Komponist: Billy Joel

Genre: Soft Rock

Produzent: Phil Ramone
Spielzeit: 3:21

She can kill with a smile, she can wound with her eyes.
And she can ruin your faith with her casual lies.
And she only reveals what she wants you to see.
She hides like a child, but she's always a woman to me.

She can lead you to love, she can take you or leave you.
She can ask for the truth but she'll never believe.
And she'll take what you'll give her as long as it's free.
Yeah, she steals like a thief, but she's always a woman to me.

Oooh, she takes care of herself.
She can wait if she wants, she's ahead of her time.
Oooooh, and she never gives out, and she never gives in,
she just changes her mind.

And she'll promise you more than the Garden of Eden.
And she'll carelesly cut you and laugh while you're bleeding.
But she'll bring out the best and the worst you can be.
Blame it all on yourself, cause she's always a woman to me.

Hmmmmmm Mmmmmm Hmmmmm Mmmmmm

Oooh, she takes care of herself.
She can wait if she wants, she's ahead of her time.
Oooooh, and she never gives out, and she never gives in,
she just changes her mind.

She is frequently kind and she's suddenly cruel.
But she can do as she pleases, she's nobody's fool.
And she can't be convicted, she's earned her degree.
And the most she will do is throw shadows at you,
but she's always a woman to me.

Hmmmmmm Mmmmmm Hmmmmm Mmmmmm

09. Mai 1949 in New York City, USA

Billy Joel ist ein US-amerikanischer Sänger, Songwriter und Pianist. Seine Werke sind den Genres Soft Rock, Rock und Pop zuzuordnen.
Joel begann seine Karriere als Studiomusiker, bevor er 1970 seine erste LP veröffentlichte. Mittlerweile gehört er zu den kommerziell erfolgreichsten Musikern der USA…

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© David Shankbone 2009

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ZZ Top

Sharp Dressed Man

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In der Finsternis der Stock-Aitken-Waterman-Zeit gab es subversive Bewegungen, die sich dem einfältigen Treiben entgegen zu stellen versuchten. Eine dieser musikalischen Aussenseiterzonen deckten Heavy-Metal-Gruppen wie etwa Iron Maiden, Judas Priest oder Mötley Crüe ab.
Es gab auch altgediente Blues-Rock-Bands, welche sich gewissermassen mit dem Feind verbündeten und ihre Instrumentierung durch einen Synthesizer komplettierten – und damit einen völlig neuen Sound erschufen. Eine solche Band war die 1969 in Texas gegründete ZZ Top.

ZZ Top bestand in den 80er-Jahren aus den zwei sehr bärtigen Gitarristen Billy Gibbons und Dusty Hill sowie dem Drummer Frank Beard (welcher trotz seines Namens irritierenderweise keinen Bart trug).

Als ich mir 1983 das Album Eliminator zulegte, begann für meine alte Aiwa-Stereo-Anlage eine schwere Zeit, denn was da plötzlich aus den Lautsprecher dröhnte, war nicht nur laut, wenn man eigentlich leise eingestellt hatte, sondern verfügte über einen solchen Bassdruck, dass die Spinnen aus den Zimmerecken fielen… Dieser brachiale, stampfende Gitarren-Synthesizer-Sound, der da über den Zuhörer hereinbrach, liess sich mit nichts vergleichen, was ich bis dahin gehört hatte. Dazu kam Billy Gibbons gepresste und sehr heisere Stimme, welche sich perfekt in das Klangfeld einordnete.

«Sharp Dressed Man» gehörte damals wie heute zu meinen absoluten Lieblingsstücken auf diesem 1983-Album. Es beinhaltet exemplarisch das oben Beschriebene und wird auch nach wiederholtem Anhören nie langweilig. Wobei zu erwähnen wäre, dass der Text ziemlich banal und, ähnlich wie in der Rock’n Roll-Musik der 50er-Jahre, nur Mittel zum Zweck ist und somit getrost ignoriert werden kann. Hier geht es nur um den Sound oder besser die Sound-Wall und die Rhythmik.

ZZ Tops Musik muss laut gehört werden, denn erst wenn sich einem die Haare im rechten Winkel nach hinten stellen, fängt der eigentliche Genuss an. Interessant ist hierbei, dass es der Band gelingt, ihre Wurzeln beizubehalten – so hört man auch «Sharp Dressed Man» deutlich seine Blues-Rock-Wurzeln an. Als noch faszinierender empfand ich schon immer die Tatsache, dass der ZZ Top-Sound, trotz des brachialen Ersteindruckes, einen sehr harmonischen Gesamteindruck hinterlässt.

Mir jedenfalls eröffneten die drei Herren von ZZ Top eine gänzlich neue Welt und machten mir die 80er-Jahre etwas erträglicher…

Erstveröffentlichung auf: LP Eliminator

Aufgenommen: 1982
Veröffentlicht: 1983
Studio: Ardent Studios, Memphis, Tennessee, USA

Label: Warner Bros.
Komponisten: Bill Gibbons / Dusty Hill / Frank Beard

Genre: Blues-Rock
Produzent: Bill Ham

Spielzeit: 4:13 Mintuen (Album-Version)

Clean shirt, new shoes
and I don't know where I am goin' to.
Silk suit, black tie,
I don't need a reason why.
They come runnin' just as fast as they can
'cause every girl crazy 'bout a sharp dressed man.


Gold watch, diamond ring,
I ain't missin' a single thing.
And cufflinks, stick pin,
when I step out I'm gonna do you in.
They come runnin' just as fast as they can
'cause every girl crazy 'bout a sharp dressed man.

Top coat, top hat,
I don't worry coz my wallet's fat.
Black shades, white gloves,
lookin' sharp, lookin' for love.
They come runnin' just as fast as they can
'cause every girl crazy 'bout a sharp dressed man.



(Writers: Frank Lee Beard, Joe Michael Hill)

1969 in Houston, Texas, USA gegründet

ZZ Top ist ein US-amerikanisches Blues-Rock-Trio aus Texas.

Die Band besteht seit 1970 aus dem Sänger und Gitarrist Billy Gibbons, welcher gleichzeitig der Bandleader und Haupttexter ist, dem Sänger und Bassist Dusty Hill und dem Schlagzeuger Frank Beard.
Die drei ergänzen sich genial, da Gibbons als einer der besten Bluesgitarristen der USA gilt und Hill und Beard mit hervorragender Rhythmik dazu stossen.

Das erste, 1971 erschienene, Album war noch ganz dem Blues-Rock verschrieben. Im Laufe der Jahre entwickelte sich der Band-Stil von New Wave, über Punk-Rock hin zu Dance-Rock, ohne dabei die Blues-Wurzeln zu vergessen.
Die Songtexte von ZZ Top sind gespickt mit vielen Anspielungen und Doppeldeutigkeiten.
Ihren grössten Erfolg feierte die Band mit dem Album «Eliminator» 1983.
ZZ Top wurden 2004 in die Rock Hall of Fame aufgenommen!

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cc-by-2.0 Das Original wurde auf Flickr veröffentlicht: https://flickr.com/photos/59262395@N00/27374417884 ZZ Top in Glastonbury 2016

Cyndi Lauper

All Through The Night

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Obwohl ich in den 80er-Jahren aufgewachsen bin und natürlich durch die damalige Musik geprägt wurde, konnte ich nie besonders viel anfangen mit dem 80er-Sound.
Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich aufatmete, als dann anfangs 90er erstmals wieder ein paar Musiker und Bands auf die geniale Idee kamen, sie könnten richtige Musikinstrumente verwenden, um ihre Stücke einzuspielen...
In all dieser Zeit der Finsternis gab es für mich aber unter anderem einen grossen Lichtblick, und das war Cyndi Lauper. Ich besass all ihre LPs und war fasziniert von dieser schrulligen Pop-Göre, die sich so in gar keine Schublade stecken liess.
Ganz besonders angetan hatte es mir ihr Song „All Through the Night“. Ein nicht ganz so frecher Song wie die anderen. Auch die Stimmlage ist etwas tiefer als von ihr gewohnt und dennoch besitzt dieses Lied eine Kraft und Intensität, der man sich kaum entziehen kann. Ich hörte es mir stundenlang an und muss meine Mutter regelrecht in den Wahnsinn getrieben haben damit.

Der Song hat auch überhaupt nichts von seiner Faszination verloren, auch heute noch freue ich mich jedes Mal, wenn er am Radio zu hören ist.

Erstveröffentlichung auf: LP She’s So Unusual

Aufgenommen: Juni 1983
Veröffentlicht: 14. Oktober 1983
Studio: The Record Plant, New York City, New York, USA

Label: Epic Records

Komponist: Jules Shear

Genre: Synthie Pop

Produzent: Rick Chertoff
Spielzeit: 4:33

All through the nightI'll be awake and I'll be with you
All through the night 
This precious time when time is new
Oh, all through the night today
Knowing that we feel the same without saying

We have no past, we won't reach back
Keep with me forward all through the night
And once we start the meter clicks
And it goes running all through the night 
Until it ends, there is no end

All through the night 
Stray cat is crying so stray cat sings back
All through the night
They have forgotten what by day they lack
Oh under those white street lamps 
There is a little chance they may see

We have no past, we won't reach back
Keep with me forward all through the night
And once we start the meter clicks
And it goes running all through the night
Until it ends, there is no end


Oh the sleep in your eyes is enoughLet me be there let me stay there awhile

We have no past, we won't reach back
Keep with me forward all through the night
And once we start the meter clicks
And it goes running all through the night
Until it ends there is no end
Keep with me forward all through the night 
And once we start the meter clicks

And it goes running all through the night Until it ends there is no end


© Universal Music Publishing Group

22. Juni 1953 in New York City, New York, USA

Cynthia Ann Stephanie Lauper ist eine US-amerikanische Sängerin, Songschreiberin und Schauspielerin.

Lauper wuchs in ärmlichen Verhältnissen in Stadtteil Queens auf.
In den 1980er-Jahren wurde sie entdeckt und feierte mit Songs wie „Girls Just Want to Have Fun“ oder „Time After Time“ grosse Erfolge.

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© Eva Rinaldi – 2017

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Mariah Carey

Without You

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Ich muss gestehen, dass ich immer der Ansicht war, die Original-Version dieses Songs stamme von Harry Nilsson. Tatsache ist aber, dass der Song von der englischen Band Badfinger 1970 erstmals veröffentlicht wurde.
Harry Nilssons Version war also lediglich die erste Cover-Version. Allerdings ist sein Verdienst, ein eher standardmässig produziertes rockiges Stück in eine unglaublich starke Ballade umarrangiert zu haben.
Mariah Careys Version ist meiner bescheidenen Meinung nach die beste Version dieses Songs und eine der schönsten Balladen überhaupt.
Carey orientiert sich klar an Nilssons Version, verleiht aber mit ihrer unglaublichen Stimmgewalt dem Song noch eine zusätzliche Tiefe und Intensität.

Erstveröffentlichung auf: LP „Music Box“

Aufgenommen: Mai 1993
Veröffentlicht: 31. August 1993
Studio: The Record Plant, Los Angeles, Kalifornien, USA
Label: © Columbia Records

Komponisten: Pete Ham / Tom Evans

Genre: Pop / R&B

Produzenten: Mariah Carey / Walter Afanasieff
Spielzeit: 03:36

No I can't forget this evening
Or your face as you were leaving
But I guess that's just the way
The story goes
You always smile but in your eyes
Your sorrow shows
Yes it shows
No I can't forget tomorrow
When I think of all my sorrow
When I had you there

But then I let you go
And now it's only fair
That I should let you know
What you should know

I can't live
If living is without you

I can't live

I can't give anymore
I can't live
If living is without you

I can't give
I can't give anymore

Well I can't forget this evening
Or your face as you were leaving
But I guess that's just the way
The story goes
You always smile but in your eyes
Your sorrow shows
Yes it shows
I can't live

If living is without youI can't live
I can't give anymore
I can't live
If living is without you
I can't give
I can't give anymore

27. März 1970 in Huntington, New York, USA

Mariah Carey ist eine US-amerikanische Sängerin, Songwriterin, Plattenproduzentin und Schauspielerin.

1990 schaffte sie mit ihrem Debütalbum „Vision of Love“ den Durchbruch und ist seither zu einer der meistverkauften Musikerinnen aller Zeiten geworden.
Ihr Musikstil umfasst die Genres: R&B, Pop, HipHop und Soul.
Zu Careys musikalischen Vorbildern gehören unter anderen Billie Holiday, Sarah Vaughan, Gladys Knight und Aretha Franklin.
Berühmt wurde Mariah Carey nicht zuletzt auch durch ihre fünf Oktaven umfassende Gesangsstimme (Alt bis Sopran).

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© Colin Pumfrett – 1990

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Adele

Make You Feel My Love

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Schon wieder Bob Dylan?
Was soll ich sagen, der Mann hat einfach tolle Songs geschrieben. Einschränkend ist aus meiner Sicht anzufügen, dass er keine gute Singstimme hat und die Lieder in seiner eigenen Originalversion oft klingen, als würde einer Krähe der Hals umgedreht...
Das ist auch bei diesem Werk nicht anders. 1997 erschienen auf Dylans Album „Time Out of Mind“, ging es etwas unter in der Fülle der anderen Songs. Danach gab es unzählige Cover-Version von weiteren namhaften Leuten wie Billy Joel, Garth Brooks, Kelly Clarkson etc...

Dass „Make You Feel My Love“ ein schöner Song ist, steht ausser Frage, nur hatte er seinen Meister, pardon seine Meisterin noch nicht gefunden. Dies sollte sich im Jahre 2008 ändern, als eine gerade mal neunzehnjährige Dame namens Adele sich aufmachte, die Musikwelt zu erobern. In diesem Zusammenhang kann man Adeles Manager Jonathan Dickins nicht genug danken, war er es doch, der Adele dazu überredete, seinen Lieblingssong mit aufzunehmen.
Was Adele aus Dylans Song gemacht hat, ist einzigartig. Diese unnachahmliche Leichtigkeit und ihre herzzerreissende, gedämpfte Stimme lassen Gänsehaut entstehen. Plötzlich erhält der Text, dessen Melancholie sich wohl kaum jemand entziehen kann, einen ganz andern Stellenwert. Vielleicht habe ich mich bei meinem oben stehenden Eintrag geirrt, und dieser hier ist Bob Dylans bester Song...

When the rain is blowing in your face
And the whole world is on your case
I could offer you a warm embrace
To make you feel my love.
When the evening shadows and the stars appear
And there is no one there to dry your tears
I could hold you for a million years

Erstveröffentlichung auf: LP „19“

Aufgenommen: September 2007
Veröffentlicht: 28. Januar 2008
Studio: The Townhouse Studios, London, England
Label: © XL Records

Komponist: Bob Dylan

Genre: Pop / Soul

Produzent: Eg White
Spielzeit: 03:32

When the rain is blowing in your face
And the whole world is on your case
I could offer you a warm embrace
To make you feel my love.
When the evening shadows and the stars appear
And there is no one there to dry your tears
I could hold you for a million years

To make you feel my love.
I know you haven't made your mind up yet
But I would never do you wrong.
I've known it from the moment that we met
No doubt in my mind where you belong.
I'd go hungry, I'd go black and blue
I'd go crawling down the avenue.

No, there's nothing that I wouldn't do
To make you feel my love.

The storms are raging on the rolling sea
And on the highway of regret.
Though winds of change are throwing wild and free
You ain't seen nothing like me yet.
I could make you happy, make your dreams come true.
Nothing that I wouldn't do.
Go to the ends of the Earth for you
To make you feel my love
To make you feel my love...

05. Mai 1988 in Tottenham, London, England

Adele Laurie Blue Adkins ist eine britische Sängerin und Songwriterin. Ihr Musikstil umfasst die Genres Soul, Jazz, R&B und Pop.
Seit sie 2008 ihr erstes Album „19“ veröffentlicht hatte, wurde sie förmlich mit Preisen und Auszeichnungen überhäuft.
Musikalisch beeinflusst wurde sie durch Sängerinnen wie Dusty Springfield, Annie Lennox oder Mary J. Blige.
Adele gilt heute als eine der erfolgreichsten britischen Sängerinnen überhaupt.

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© Marc E. via Wikipedia - Adele Live 2016, Glasgow SSE Hydro, on 26 March 2016.

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Katie Melua

The One I Love Is Gone

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Ich liebe Katie Meluas reine Stimme, und sie hat viele unglaublich gute Songs.

Sie besticht aber nicht nur durch ihre schöne Stimme, sondern auch durch ihre Vielseitigkeit. Egal ob sie Jazz, Blues oder simplen Pop singt, sie bringt das überzeugend und gekonnt rüber.
So ist es eigentlich nicht weiter erstaunlich, dass sie einen alten Bluegrass-Titel von Bill Monroe ebenso souverän meistert – mehr noch, ich finde ihre Coverversion noch intensiver und herzergreifender als das Original.
Dieser Song wurde schon unzählige Mal gecovert. Katie Meluas Version ist aber mein absoluter Favorit, den ich mir immer wieder anhören kann, und jedes Mal von neuem andächtig zuhöre, wenn sie mir ihr Leid klagt:

And the little bird
would sing its little song
So I'll sigh, I'll cry
I'll even wanna die
For the one I love is gone.

Erstveröffentlichung auf: CD – The House (DRAMCD0061)

Aufgenommen: 2010
Veröffentlicht: 24. Mai 2010
Studio: Air Studios, London, England
Label: Dramatico Records

Komponist: Bill Monroe

Genre: Country / Folk

Produzent: William Orbit
Spielzeit: 3:38

I don't know I don't know
Where I'll go or what I'll do
It makes no difference what
I do without you
Oh I love you my darling
But I'll have to let you leave
Goodbye it's the last you hear of me

Well I found the bluebird
High on a mountainside
And the little bird
would sing its little song
So I'll sigh, I'll cry
I'll even wanna die
For the one I love is gone.

Well I found the bluebird
High on a mountainside
And the little bird would sing its little song
So I'll sigh, I'll cry
I'll even wanna die
For the one I love is gone

I'll sigh, I'll cry
I'll even wanna die
For the one I love is gone.

16. September 1984 in Kutaisi, Georgien

Ketewan „Katie“ Melua ist eine aus Georgien stammende und in Nordirland und England aufgewachsene Sängerin und Songwriterin.
Sie veröffentlichte im Jahr 2003 ihr erstes Album, mit der Unterstützung durch den Komponisten Mike Batt, im Dramatico Label. Ihr Stil ist sehr vielseitig und umfasst die Genres Blues, Jazz, Folk und Pop. Beeinflusst wurde sie unter anderem durch Eva Cassidy.
Mittlerweile gehört Katie Melua zu den erfolgreichsten Singer/Songwriterinnen Europas.

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© Sergiusz Królak - September 2016

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