Der Manesse Verlag wurde 1944 in Zürich von Walther Meier gegründet.
Der Verlag wurde in den 80er-Jahren durch die Deutsche Verlags-Anstalt übernommen, die wiederum 2005 von der Verlagsgruppe Random House aufgekauft wurde. Der Manesse Verlag wird bis heute als eigenständiger Verlag weitergeführt.
Wenn man sich für klassische Literatur interessiert, führt kein Weg an diesem wunderbaren Verlag vorbei. Obwohl die Publikationen seit der Übernahme durch die DVA und später Random House merklich an Qualität, vor allem aber an Originalität, verloren haben, ist es nach wie vor der bedeutendste Klassiker-Verlag.
Die Bibliothek der Weltliteratur wird immer noch in einem speziellen Kleinformat, mit Leineneinband und Fadenheftung, herausgegeben. Die neuerdings angebotenen modernen Klassiker in Grossformat werden leider sehr billig verarbeitet und nur noch mit Leimbindung hergestellt.
Ich verdanke diesem Verlag Autorenentdeckungen wie:
1899 gründeten Otto Julius Bierbaum, Alfred Walter Heymel und Rudolf Alexander Schröder die Monatsschrift „Die Insel“, aus der dann 1901 der Insel Verlag hervorging. Der Verlagssitz war in Leipzig. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Verlag zweigeteilt und existierte fortan mit zwei Sitzen in Leipzig (DDR) und Wiesbaden (BRD). 1963 wurde der Verlag vom Suhrkamp Verlag übernommen. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands konnte auch der Leipziger Sitz wieder ins Verlagshaus integriert werden. Der Verlagssitz ist heute in Berlin.
Der Suhrkmap Verlag steckt seit 2013 in einem Insolvenzverfahren, wovon auch der Insel Verlag betroffen ist.
Der Insel Verlag gehört ohne Frage zu den bedeutendsten deutschen Literaturverlagen. Namhafte literarische Grössen wie Rainer Maria Rilke, Hans Carossa oder Hugo von Hofmannsthal sind mit diesem Verlag verbunden.
Programmtechnisch wurden aber nicht nur Werke der Gegenwartsliteratur verlegt, sondern auch bedeutende Klassiker. Wobei sich der Insel Verlag immer durch herausragende Buchdrucke und Buchgestaltung auszeichnete. Die bemerkenswerteste Buch-Reihe dürfte dabei die „Insel-Bücherei“ darstellen, die bis heute existiert und weitergeführt wird.
Ich persönlich war sehr angetan von der „Japanischen Bibliothek“, in der bedeutende Werke aus der japanischen Literatur des 20. Jahrhunderts herausgebracht wurden und der ich viele spannende Entdeckungen verdanke.
Leider ist die Verarbeitung heute nicht mehr auf dem Stand früherer Zeit und auch die Klassiker-Ausgaben sind sehr übersichtlich und konventionell geworden.
Ich verdanke diesem Verlag unter anderem folgende Autorenentdeckungen:
Der Berenberg Verlag wurde 2004 in Berlin von Petra und Heinrich von Berenberg-Gossler gegründet.
Ein kleiner, aber sehr exklusiver Verlag, der sein Schwergewicht auf biografische Werke und Essay-Literatur legt. Die Bücher haben alle ein einheitliches Erscheinungsbild, das mir persönlich sehr gefällt. Überhaupt ist die Verarbeitung exzellent. Halbleineneinbände, sehr gute Papierqualität und Fadenheftung gehören zum Standard. Zudem haben alle Bücher einen sehr angenehmen Umfang, der selten zweihundert Seiten übersteigt.
Ein Verlag, der heute Bücher von Gilbert K. Chesterton, John Maynard Keynes und Lytton Strachey veröffentlicht (um nur drei herausragende Autoren zu nennen), verdient grössten Respekt, schwimmt er doch komplett gegen den Strom.
Der Rogner & Bernhard Verlag wurde 1968 in München von Klaus P. Rogner, Marianne Bernhard und Axel Matthes gegründet. Heute hat er seinen Sitz in Berlin und gehörte seit 2011 zum Haffmans & Tolkemitt Verlag. 2016 wurde er vom Zürcher Kein & Aber Verlag übernommen und existiert heute leider nicht mehr…
Ein wunderbarer Verlag, der sehr viele herausragende Autoren im deutschsprachigen Raum bekannt gemacht hat. Es werden ausschliesslich Romane verlegt, wobei vor allem amerikanische Literatur heraussticht.
R&B schafft es immer wieder, Perlen zu entdecken und diese mit guten Übersetzungen auf den Markt zu bringen.
Auch die Verarbeitung der Bücher liess in der Vergangenheit keine Wünsche offen. Erstklassige Papierqualität und Fadenheftung waren selbstverständlich. Leider wird dieser Standard in neuerer Zeit nicht mehr erreicht…
Ich verdanke diesem Verlag die Entdeckung folgender Autoren:
Der Weidle Verlag wurde 1993 von Stefan Weidle gegründet und hatte seinen Sitz in Bonn. Der Weidle Verlag wurde 2024 vom Wallstein Verlag übernommen, welcher das Weidle-Programm als Imprint fortführt…
Ein sehr kleiner Verlag, der eine sehr übersichtliche Anzahl von Büchern publiziert. Spezialisiert hat er sich auf Emigranten-Literatur aus der Zeit von 1920 – 1940.
Viele deutsche Literaten, die vor den Nazis ins Exil flohen, sind heute in Vergessenheit geraten. Der Weidle Verlag hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Autoren wieder zugänglich zu machen.
In neuerer Zeit gibt es auch immer wieder interessante Veröffentlichungen von Gegenwartsliteratur aus Portugal, Island oder Neuseeland.
Nebst den spannenden Inhalten zeichnet sich der Weidle Verlag aber auch durch exzellent verarbeitete Bücher aus, die fadengeheftet und gestalterisch ansprechend umgesetzt sind.
Ich selber verdanke diesem Verlag die Entdeckung von:
Die Andere Bibliothek als Verlag zu bezeichnen, ist vielleicht etwas gewagt, handelt es sich hierbei doch eigentlich um eine Buchreihe. Allerdings ist sie seit Januar 2012 tatsächlich in einen eigenständigen Verlag, der innerhalb der Aufbau-Gruppe geführt wird, umgewandelt worden.
Gegründet wurde die AB 1984 vom Verleger und Buchgestalter Franz Greno und dem Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger. Das Konzept war denkbar einfach. Man veröffentlichte 1 Buch pro Monat, wobei es sowohl ein Roman wie auch ein Sachbuch sein konnte.
Diese sogenannten Originalausgaben waren limitiert und 999 Exemplare davon in Leder gebunden.
Ferner wurden bis 1997 alle Bücher im klassischen Bleisatzverfahren gedruckt, erst danach entschloss sich Greno auf das Offsetverfahren umzustellen, da die digitale Satzqualität nun derjenigen des alten Bleisatzverfahrens gleichkam. Die Herstellung der Lederausgaben wurden dann leider irgendwann eingestellt.
Bis heute geblieben ist die herausragende Verarbeitungsqualität mit originellen Einbänden, Fadenheftung und eben bemerkenswerten Inhalten.
Schön ist, dass der Verlag auch nach dem Ausstieg von Enzensberger und Greno 2007 weitergeführt wurde und bis heute dem ursprünglichem Konzept treu geblieben ist.
Für mich ist die AB die schönste Buchreihe, die es in der deutschsprachigen Verlagswelt gibt.
Ich verdanke diesem Verlag die Entdeckung folgender Autoren: