TV-Serien begleiten mich schon seit ich denken kann. Die ersten Serien-Erfahrungen machte ich mit Daktari oder Mein Freund Ben, welche ich hochoffiziell sehen durfte, andere wie Petrocelli oder Einsatz in Manhattan nur während meiner Ferien bei der Grossmutter.
Auch heute noch macht es mir Spass Serien zu schauen, allerdings nicht mehr im Fernsehen sondern auf DVD oder Blu-ray, was unter anderem den grossen Vorteil hat, der unliebsamen Werbung entgehen zu können...
In der Folge sind einige der Serien aufgeführt, die mich besonders beeindruckt haben - oder schlicht einfach meine Lieblingsserien sind.
Bonanza gehört mit zu den ersten Serien, die ich bewusst verfolgt habe. Das muss so Mitte der 70er gewesen sein.
Die auf der Ponderosa Ranch lebenden Cartwrights waren unsere Helden und regelmässig wurden die gesehenen Szenen stilecht mit Schreckschuss-Colts und Cowboyhüten nachgestellt.
Die meisten Mädchen fanden Bonanza doof und wir deshalb die Mädchen auch, das änderte sich später natürlich…
Erzählt wird die Geschichte der Familie Cartwright mit Vater Ben und den Söhnen Adam, Hoss und Little Joe.
Zusammen leben sie auf der Ponderosa-Ranch, einem wunderschönen Landstück, am Lake Tahoe, Nevada gelegen. Die familiäre Idylle wird wieder und wieder durch Ganoven, korrupte Geschäftsleute oder Indianer gestört…
Originaltitel: Bonanza
Produktionsland: USA
Produktionsfirma: National Broadcasting Company (NBC)
Produzenten: David Dortort / Richard Collins / Robert Blees
Erscheinungszeitraum: 1959 - 1973
Episoden: 431
Länge: 50 Minuten
Staffeln: 14
Genre: Western
Idee: David Dortort
Musik: Ray Evans / Jay Livingston
Besetzung:
Wir kommen hier zu einem weiteren Serien-Höhepunkt meiner Kinderzeit - ein wahrer Klassiker unter den BBC-Serien.
Die Geschichte um einen englischen Reeder, schlitzohrig und äusserst halsstarrig und seine Familie, hat mich als Kind geradezu in ihren Bann geschlagen. Der Sonntagnachmittag war für mich Mitte der 70er-Jahre eine heilige Zeit. James Onedin war für mich der Inbegriff von Heldentum und Abenteuer, die wunderschönen Segelschiffe der Inbegriff von Freiheit und Liverpool der Inbegriff allen Englischen.
Ich hege bis zum heutigen Tage eine grosse Sympathie für die Britischen Inseln und führe das nicht zuletzt auf diese Serie zurück.
Kapitän James Onedin (Peter Gilmore) steht im Zentrum der Geschichte, in der erzählt wird, wie er ein Schiff kauft, zum Reeder wird und eine eigene Schifffartslinie aufbaut.
Unterstützung erhält James durch seine Frau, seinen Bruder und seine Schwester.
Das Ganze spielt in Liverpool in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Originaltitel: The Onedin Line
Produktionsland: Grossbritannien
Produktionsfirma: BBC One
Produzent: Peter Graham Scott
Erscheinungszeitraum: 1971-1980
Episoden: 91
Länge: 45 Minuten
Staffeln: 8
Genre: Abenteuer / Historienfilm / Drama / Gesellschaftsdrama
Idee: Cyril Abraham
Musik: Anthony Isaac / Aram Khatchaturian
Besetzung:
Mit dem „Seewolf“ hätten wir ein weiteres Serien-High-Light aus meiner Kindheit. Ich habe keine Ahnung, wie oft ich mir diese Mini-Serie angesehen habe, aber es dürfte in etwa deckungsgleich mit der Ausstrahlungsanzahl sein…
Für mich ist das nach wie vor eine der besten deutschen Abenteuerserien, die je geschaffen worden sind. Die Spannung und atmosphärische Dichte ist atemraubend. Dazu kommen sehr schöne und realistisch gehaltene Aufnahmen vom Leben auf hoher See.
Die Story basiert auf dem gleichnamigen Roman von Jack London. Der Roman wurde allerdings sehr frei umgesetzt, durch einzelne Kurzgeschichten Londons ergänzt und der Schluss sogar komplett umgeschrieben.
Der Schriftsteller Humphrey van Weyden geht 1906 bei einem Schiffsunglück in der Bucht von San Francisco über Bord.
Eine glückliche Fügung will es, dass er von der Crew eines zufällig vorbeifahrenden Robbenfänger entdeckt und gerettet wird. Die „Ghost“, so der Name des Schiffes, wird von Wolf Larsen befehligt. Larsen führt seine Mannschaft mit eiserner Hand und duldet keinerlei Widerspruch. Er weigert sich auch, van Weyden vorzeitig an Land zu bringen und so bleibt diesem nichts anderes übrig, als sich dem demütigenden Kommando zu unterwerfen. Van Weydens Ziel ist die Flucht von diesem Seelenfänger…
Originaltitel: Der Seewolf
Produktionsland: Deutschland / Frankreich / Rumänien
Produktionsfirma: ZDF / ORTF
Produzenten: Walter Ulbrich
Erscheinungszeitraum: 1971
Episoden: 4
Länge: 90 Minuten
Staffeln: 1
Genre: Abenteuer / Drama
Idee: Jack London / Walter Ulbrich
Musik: Hans Posegga
Besetzung:
MASH steht für Mobile Army Surgical Hospital, spielt während des Korea-Krieges (1950-53) und ist eine der besten Anti-Kriegs-Serien/Filme, die ich kenne. Wobei der Korea-Krieg natürlich nur als „Tarnung“ benutzt wurde um öffentlich den Vietnam-Krieg anzuprangern. Dies wurde mit einem bissigen Sarkasmus und einer zu tiefst humanistischen Grundhaltung gemacht, die ihresgleichen sucht. Die Art und Weise, wie man hier immer wieder auf die Unsinnigkeit von Krieg an sich aufmerksam machte, ist äussert beachtlich und für U.S.-Amerikanische Verhältnisse aussergewöhnlich.
Korea 1950: Direkt hinter der Front - und manchmal auch mittendrin - ist das mobile Feldlazarett 4077 stationiert. Helikopter bringen Verwundete, und damit den Horror des Krieges, mitten ins Camp.
Captain Benjamin Franklin „Hawkeye“ Pierce und seine Kollegen versuchen, die Verletzten zu retten und den alltäglichen Wahnsinn mit viel Galgenhumor und Zynismus zu überleben…
Originaltitel: M*A*S*H
Produktionsland: USA
Produktionsfirma: 20th Century Fox
Produzenten: Burt Metcalfe
Erscheinungszeitraum: 1972-1983
Episoden: 256
Länge: 25 Minuten
Staffeln: 11
Genre: Kriegsfilm / Ärztefilm / Tragikkomödie
Idee: Larry Gelbart
Musik: Johnny Mandel
Besetzung:
Ich glaube, niemand, der in den 70ern aufgewachsen ist, kam um die Waltons herum. Auch ich liebte diese Serie als Kind sehr und wäre nicht abgeneigt gewesen, von Olivia und John Walton als achtes Kind adoptiert zu werden – und in gewisser Weise wurde ich das ja auch, denn ich sass regelmässig in ihrem Haus am Esstisch und begleitete jung und alt bei ihren unterschiedlichsten Abenteuern und Erlebnissen. Ich litt mit, wenn einem der Kinder ein Leid geschah und lachte herzhaft mit Grandpa Walton, wenn er wieder mal einen seiner Scherze trieb und von Grandma Esther dafür gescholten wurde...
Natürlich hat die Serie auch ihre sehr pathetischen oder gar kitschigen Momente und natürlich wird hier eine heile Welt gezeigt, die es so wohl nicht oft gegeben hat. Erstaunlich ist aber, dass die Geschichte, wenn ich sie mir heute ansehe, nichts von ihrem Charme verloren hat und ihre warmherzige Atmosphäre mir immer noch unbeschreiblich gut gefällt. Gleichwohl sie vielleicht nicht die reale Welt darstellt, ist die Vorstellung schön, es könnte sich so zugetragen haben…
Die Handlung spielt in der Zeit der Weltwirtschaftskrise und dauert bis zum Ende des 2. Weltkrieges. Handlungsort ist das fiktive Waltons Mountain, in den Blue Ridge Mountains in Virginia gelegen.
Die Waltons sind eine Grossfamilie mit sieben Kindern und den Grosseltern, die alle in einem grossen Haus leben. Der Vater John betreibt ein kleines Sägewerk und schafft es, damit seine kinderreiche Familie über die Runden zu bringen. Die Geschichte wird aus der Sicht des ältesten Sohnes John-Boy Walton erzählt, der seine Familienerinnerungen in Rückblenden wiedergibt...
Originaltitel: The Waltons
Produktionsland: USA
Produktionsfirma: Lorimar Productions
Produzenten: Robert L. Jacks / Andy White
Erscheinungszeitraum: 1972-1981
Episoden: 221
Länge: 45 Minuten
Staffeln: 9
Genre: Familiengeschichten / Tragikkomödie
Idee: Earl Hamner Jr.
Musik: Alexander Courage / Arthur Morton / Jerry Goldsmith
Besetzung:
Ich mag den englischen Humor sehr und bin schon seit langem ein Bewunderer der Monty Pythons. Folgerichtig habe ich es mir natürlich nicht entgehen lassen, diese wunderbare britische Mini-Serie, die von John Cleese und seiner damaligen Frau Connie Booth verfasst wurde, anzusehen.
John Cleese schrieb die männlichen Dialoge und seine Frau Connie Booth die weiblichen. Das harmoniert ganz ausgezeichnet, ist unglaublich witzig und originell.
Eine grossartige Serie, die ich mir immer wieder mal ansehen kann.
Fawlty Towers ist die Geschichte eines kleinen Hotels und deren Besitzer.
Nebst vielen Stammgästen kommen in jeder Folge neue Gäste dazu. Was sich nie ändert, ist der cholerische, stetig am Rande des Wahnsinns operierende Hotelbesitzer Basil Fawlty (John Cleese). Er treibt mit seiner unfähigen Art nicht nur seine Frau Sybil Fawlty (Brunella Scales) zur Verzweiflung. Wobei er es eigentlich immer gut meint, durch eine Mischung aus Unfähigkeit und Arroganz es aber in jeder Folge fertig bringt, das gesamte Hotel in seinen Grundfesten zu erschüttern.
Originaltitel: Fawlty Towers
Produktionsland: Grossbritannien
Produktionsfirma: British Broadcasting Corporation (BBC)
Produzenten: John Howard Davies / Douglas Argent
Erscheinungszeitraum: 1975-1979
Episoden: 12
Länge: 30 Minuten
Staffeln: 2
Genre: Komödie / Slapstick-Komödie
Idee: John Cleese / Connie Booth
Musik: Dennis Wilson
Besetzung:
Als Jugendlicher habe ich die dicken, historischen Werke von James A. Michener geliebt und beinahe alle gelesen. So habe ich viel erfahren über Hawaii, Alaska, die Karibik, Texas oder eben Colorado. Micheners Romane sind meist äusserst umfangreich, historisch fundiert und anschaulich verfasst.
Inspiriert, diese alle zu lesen, wurde ich durch die Serie „Colorado Saga“. Ich war fasziniert und begeistert und konnte die wöchentlich ausgestrahlten Folgen kaum erwarten. Gedreht wurde vorwiegend an Originalschauplätzen, was die Verfilmung sehr authentisch machte.
Die Handlung erstreckt sich über 200 Jahre und spielt im heutigen US-Bundesstaat Colorado. Erzählt wird die Geschichte der dort lebenden Arapahos, das Auftauchen der ersten Weissen und schliesslich die Besiedlung des Gebietes bis in die 1970er-Jahre hinein.
Die Handlung basiert auf der gleichnamigen Romanvorlage von James A. Michener.
Originaltitel: Centennial
Produktionsland: USA
Produktionsfirma: MCA / Universal Television
Produzenten: Howard P. Alston / Elex Beaton / George E. Crosby / Malcom R. Harding
Erscheinungszeitraum: 1978-1979
Episoden: 12
Länge: 90 Minuten
Staffeln: 1
Genre: Western / Historienfilm / Indianerfilm
Idee: James A. Michener
Musik: John Addison
Besetzung:
Ich weiss, was Sie denken und Sie haben recht…
Gewiss, diese Serie strotzte nur so von Klischees und anderen politischen Unkorrektheiten. Der Titel-Held war aber unglaublich sympathisch und die Location natürlich der Hammer.
Dazu kamen natürlich die grandios gespielten Parts des Jonathan Quayle Higgins III. und Magnums Freunde TC und Rick. Gespickt wurde das ganze immer mit amüsanten Running-Gags wie den Verfolgungsjagden durch Zeus und Apollo, den immer wieder kehrenden Geldproblemen oder natürlich den unvergesslichen Aufeinanderprallen zwischen Magnum und Higgins.
Ich habe hier alle Folgen und alle Staffeln gesehen und das mehrmals. Ich finde diese Serie auch heute noch sehenswert und bleibe beim Zappen immer wieder mal an einer Folge hängen…
Der berühmte Schriftsteller Robin Masters besitzt ein wunderschönes Anwesen auf Oahu, Hawaii. Da er nur äusserst selten in seinem luxuriösen Haus wohnt, hat er die Aufsicht seinem Verwalter Jonathan Higgins übergeben, der sich um Haus und Garten kümmert.
Thomas Magnum, ein ehemaliger Marine-Offizier, wird von Robin Masters als Sicherheitsbeauftragter eingestellt. Dafür erhält er zwar kein Gehalt, darf jedoch gratis im Gästehaus auf dem Anwesen wohnen und Robin Masters Ferrari benutzen.
Thomas Magnum verdient sich seinen Lebensunterhalt als Privatdetektiv. Unterstützt wird er dabei von seinen ehemaligen Marine-Kollegen T.C. und Rick.
Alles könnte so schön sein, wäre da nicht Higgins, der Magnum immer wieder das Leben schwer macht, seine konstante Geldnot und nicht zu vergessen, Zeus und Apollo…
Originaltitel: Magnum, p.i.
Produktionsland: USA
Produktionsfirma: Belisarius Productions / Glen A. Larson Productions / Universal Television
Produzenten: Donald P. Bellisario / Glenn A. Larson
Erscheinungszeitraum: 1980-1988
Episoden: 162
Länge: 45 Minuten
Staffeln: 8
Genre: Krimi / Detektivfilm
Idee: Danald P. Bellisario / Glen A. Larson
Musik: Ian Freebairn-Smith / Mike Post
Besetzung:
Shogun war eine Mini-Serie und basierte auf der Romanvorlage von James Clavells gleichnamigen Werk, welches seinerseits auf einer wahren Begebenheit beruht.
Auch wenn die Serie natürlich nie die Tiefe von Clavells Epos erreichen kann, ist die Geschichte sehr spannend und mitreissend umgesetzt. Man erfährt durchaus einiges über die japanische Geschichte dieser Zeit. Für mich war es damals die erste Berührung mit Japan, und ich war fasziniert von dieser sehr guten Mischung aus Exotik und Abenteuer, die in dieser Serie vermittelt wird. Zudem ist die Umsetzung durchaus authentisch gelungen und wirkt auf mich recht glaubhaft.
Die Geschichte spielt im 17. Jahrhundert in Japan. Der englische Navigator John Blackthorne (Richard Chamberlain) strandet mit seinem Schiff während eines Sturms an der Küste Japans. Zuerst inhaftiert, gelingt es ihm später die Gunst eines Fürsten zu gewinnen. In der Folge wird er in einen abenteuerlichen Strudel von Machtspielen und Intrigen gezogen.
Originaltitel: Shogun
Produktionsland: USA
Produktionsfirma:
Besetzung:
Das Kernthema ist der Generationenkonflikt zwischen den Hippie-Eltern und ihrem Sohn, der dem konservativen Zeitgeist der Reagan-Ära verhaftet ist. Daraus entstehen zum Brüllen komische Situationen und Dialoge. Es wird gewissermassen die kulturelle Kluft der 1980er-Jahre im Wohnzimmer der Keatons nachgespielt.
Dabei sind die Dialoge derart pointiert und klug, wie ich es zuvor noch in keiner TV-Serie erlebt hatte. Trotz dem komödiantischen Ansatz barg die Serie natürlich eine unverhohlene Kritik am konservativen Gedankengut der 80er Jahre.
Für Michael J. Fox war diese Serie das Sprungbrett für seine Hollywood-Karriere.
Die Serie spielt in einem Vorort von Columbus, Ohio, während der Reagan-Administration. Im Mittelpunkt der Handlung steht die Familie Keaton mit Vater Steven, einem Manager in einer lokalen Fernsehstation und Mutter Elyse, die als freiberufliche Architektin arbeitet. Sie haben vier Kinder: Alex, Mallory, Jennifer und Andrew, der aber erst in Staffel 5 zur Welt kommt.
Die Eltern, beides ehemalige Hippies, leben im ständigen Konflikt mit ihrem ältesten Sohn Alex, dessen einziges Ziel im Leben ist, ein erfolgreicher Unternehmer und Millionär zu werden. Alex ist erzkonservativ, überzeugter Republikaner und hat es wahrlich nicht leicht mit seinen liberalen und dem Materialismus abgeneigten Eltern. Als wäre das nicht schlimm genug, muss er sich auch noch mit seiner etwas naiven Schwester Mallory und der altklugen Jennifer herumschlagen…
Originaltitel: Family Ties
Produktionsland: USA
Produktionsfirma: Ubu Productions / Paramount Television
Produzenten: Gary David Goldberg / Ruth Bennett / Susan Borowitz
Erscheinungszeitraum: 1982-1989
Episoden: 180
Länge: 25 Minuten
Staffeln: 7
Genre: Familiengeschichte / Gesellschaftskomödie / Sitcom
Idee: Gary David Goldberg
Musik: Jeff Barry
Besetzung:
Eine Familiengeschichte mit viel Italianità, Herz und Humor. Wobei auch tragische Elemente nicht zu kurz kommen: That’s Life eben…
Die Serie zeichnet sich durch sehr pointierte und recht anspruchsvolle Dialoge aus, und obwohl weder Action stattfindet noch sonst Weltbewegendes geschieht, ist es äusserst spannend, Lydias Entwicklung und Selbstfindung zuzusehen. Bis… ja bis zum abrupten Ende der Serie, die mitten in der Geschichte abbricht, da man die Serie einfach absetzte…war wohl zu anspruchsvoll fürs US-amerikanische Durchschnittspublikum.
Schade, denn ich halte es für eine Serien-Perle und bin froh, dass ich das Ganze selber aufgenommen habe, denn erschienen ist die Serie hierzulande bis heute nie auf DVD…
Die Serie spielt in New Jersey und erzählt von der italienischstämmigen Lydia DelLucca und ihrer Familie.
Lydia ist Anfang 30 und will etwas aus ihrem Leben machen, allerdings nicht so, wie sich das ihre Eltern vorstellen. Sie hat keine Lust auf Heiraten und Kinder, stattdessen geht sie zur Uni und versucht ihren Abschluss nachzuholen.
Originaltitel: That’s Life
Produktionsland: USA
Produktionsfirma: Film Noir / Paramount Television
Produzenten: Peter Dunne / W. Mark McNair / Peter Woronow
Erscheinungszeitraum: 2000-2002
Episoden: 36
Länge: 60 Minuten
Staffeln: 2
Genre: Tragikkomödie / Gesellschaftskomödie
Idee: Diane Ruggiero
Musik: Danny Pelfrey / Jay Gruska / Nathan Wang
Besetzung:
Erzählt wird die Lebensgeschichte einer alleinerziehenden Mutter und ihrer Teenager-Tochter. Schlussendlich ist es eine Serie über Mütter und Töchter, Generationenkonflikte und das kleinbürgerliche Leben in einer amerikanischen Kleinstadt.
Wobei das Ganze mit so viel liebenswertem Humor, Witz und Tiefsinn präsentiert wird, dass man gar nicht anders kann, als diesen irren Haufen lieb zu gewinnen.
Ich kenne keine Serie mit besseren, pointierteren und prägnanteren Dialogen als diese. Was Amy Sherman-Palladino hier an Texten zusammengeschrieben hat, ist schlicht Serienkunst und unerreicht.
Zusammen mit den erstklassigen Schauspielern und der kongenialen musikalischen Umsetzung von Carole King (!), ist die Serie Kult geworden.
Angesiedelt ist die Geschichte im beschaulichen Städtchen Stars Hollow, Connecticut. Hier lebt Lorelai Gilmore mit ihrer 16-jährigen Tochter Rory.
Da Lorelai schon sehr früh schwanger wurde und sie alles andere als einen guten Draht zu ihren Eltern hatte, beschloss sie bereits als 16-Jährige, ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen. Und so ist ihr Verhältnis zu ihren Eltern auch heute noch sehr angespannt. Ihre Tochter Rory hingegen liebt ihre Grosseltern sehr und setzt alles daran, das Eis zwischen den distanzierten Lagern zu brechen.
Dabei ist Lorelai voll ausgelastet mit ihrem Hotel, das sie zusammen mit ihrer Freundin Sookie führt, und auch ihr restliches Leben fordert sie immer wieder enorm. Dies so sehr, dass sich für Rory manchmal die Frage stellt, wer den nun die Mutter und wer die Tochter sei. Aber egal was kommt, Lorelai und ihre Tochter halten eisern zusammen - und in der Not wäre auch noch Luke für die beiden da…
Originaltitel: Gilmore Girls
Produktionsland: USA
Produktionsfirma:
Besetzung:
Ich muss gestehen, dass ich einige Vorurteile hatte: Das wird eine harmlos-banale Blabla-Serie über gelangweilte Nachbarinnen sein - dachte ich mir. Oh Mann, lag ich falsch!…
Die Serie ist weder harmlos noch langweilig, die Dialoge haben viel Witz und mit fortschreitender Seriendauer sogar Tiefe! Die vier Hauptcharakteren kann man mögen oder nicht, das tut nichts zur Sache, unberührt wird einen keine der Damen lassen. Im Gegenteil, die chaotische Susan, die selbstverliebte Gabrielle, die alles beherrschende Lynette oder die überperfekte Bree wachsen einem von Staffel zu Staffel mehr ans Herz - jedenfalls ging es mir so.
Am erstaunlichsten fand ich die Tatsache, dass die Serie kaum Schwächen aufweist, in ihren Handlungsverläufen unglaublich kohärent und - noch erstaunlicher - trotz zuweilen haarsträubenden Geschehnissen, absolut glaubhaft wirkt. Zudem, und das ist nun, weiss Gott, keine Selbstverständlichkeit in der Serien-Welt, wird die Geschichte von Staffel zu Staffel stärker und findet in der achten und letzten Staffel schauspielerisch, inhaltlich sowie dialogtechnisch ihren Höhepunkt.
Kurz und gut: Eine Serie, die in jeder Beziehung zu überzeugen weiss und süchtig macht!
Die Handlung spielt in der fiktiven Stadt Fairview, in der Wisteria Lane. Hier leben fünf Nachbarinnen und Freundinnen Haus an Haus: Mary Alice Young, Susan Mayer, Lynette Scavo, Bree van de Kamp und Gabrielle Solis.
Die Serie beginnt mit einem Paukenschlag, mit dem Suizid Mary Alice Youngs. Ihre Freundinnen sind schockiert und versuchen herauszufinden, wie es zu dieser unfassbaren Tat kommen konnte.
Dies ist dann auch gleich das Grundkonzept der ganzen Serie, in der in jeder Staffel ein Geheimnis aufgedeckt werden muss - daneben läuft der ganz normale alltägliche Wahnsinn ab, bestehend aus Liebe, Streit, Eifersucht und nachbarlichem Zusammenhalt.
Die Ereignisse und Abenteuer der vier verbleibenden Freundinnen werden von Mary Alice Young kommentiert, die aus dem Jenseits Anteil am Schicksal ihrer Nachbarinnen nimmt…
Originaltitel: Desperate Housewives
Produktionsland: USA
Produktionsfirma: Cherry Productions / ABC Studios
Produzenten: Charles Skouras III / Stephanie Hagen / Larry Shaw … u.a.
Erscheinungszeitraum: 2004 - 2012
Episoden: 180
Länge: 40 Minuten
Staffeln: 8
Genre: Komödie / Drama / Kriminalfilm
Idee: Marc Cherry
Musik: Steve Bartek
Titelmusik: Danny Elfman
Besetzung:
- Teri Hatcher …. Susan Mayer
- Felicity Huffman …. Lynette Scavo
- Marcia Cross …. Bree Van de Kamp
- Eva Longoria …. Gabrielle Solis
- Doug Savant …. Tom Scavo
- Kathry Joosten …. Karen McCluskey
- Ricardo Chavira …. Carlos Solis
- James Denton …. Mike Delfino
Drehorte:
- Colonial Street, Universal Studios, Universal City, Kalifornien, USA
- Toluca Lake, Los Angeles, Kalifornien, USA
- Santa Clarita, Kalifornien, USA
- Stage 1-5, Universal Studios, Universal City, Kalifornien, USA
Aspect Ratio: 1.33:1 (4:3 Traditioneller TV-Standard)
Sound Mix: Mono
Eine unglaublich spannende und gut umgesetzte Serie, die eine Geena Davis in Bestform zeigt und mit einem äusserst glaubwürdigen Drehbuch punkten kann.
Es ist mir unverständlich, warum diese Serie kein Erfolg wurde und bereits nach einer Staffel wieder abgesetzt werden musste. Sowohl die Dialoge wie auch die einzelnen Geschichten können es mit jeder zur Zeit laufenden Serie locker aufnehmen…
Mackenzie Allen ist US-Vizepräsidentin, wurde aber vom amtierenden Präsidenten hauptsächlich als „Quotenfrau“ für den Wahlkampf gebraucht. Im Amt wird sie nur noch für repräsentative Aufgaben eingesetzt.
Nachdem der Präsident einen Schlaganfall erleidet und kurz darauf stirbt, weigert sie sich zu Gunsten des Vorsitzenden des Repräsentantenhauses zurückzutreten und lässt sich als erste US-Präsidentin vereidigen. Dies passt vielen Kreisen nicht und sie wird von allen möglichen Seiten angefeindet und manipuliert…
Originaltitel: Commander in Chief
Produktionsland: USA
Produktionsfirma: Battleplan Productions / Touchstone Television
Produzenten: Rod Lurie / Marc Frydman / Dayna Kalins…u.a.
Erscheinungszeitraum: 2005-2006
Episoden: 18
Länge: 42 Minuten
Staffeln: 1
Genre: Thriller / Gesellschaftsdrama
Idee: Rod Lurie
Musik: Larry Groupé
Besetzung:
Richtig witzige deutsche TV-Serien gibt es nur sehr wenige. Türkisch für Anfänger ist eine dieser raren Vertreterinnen. Eine Culture-Clash-Komödie mit pointierten und intelligenten Dialogen, die es schafft, gleichzeitig zu unterhalten und zu hinterfragen.
Die Handlung ist dabei zuweilen slapstickartig überhöht, wirkt dennoch zu keiner Zeit künstlich überzeichnet. Ein anspruchsvoller Hochseilakt, der den Machern hervorragend gelungen ist.
Pegah Ferydoni spielt die Strenggläubige kongenial und der Zusammenprall mit der oberflächlichen Welt Lenas, gespielt von Josefine Preuss, ist nicht unwesentlich für den nachhaltigen Eindruck verantwortlich.
Eine wirklich herausragende Serie, die ich mir gerne immer wieder ansehe…
Der Schock sitzt tief bei der 16-jährigen Lena, als sie erfährt, dass sich ihre Mutter in den türkischstämmigen Polizisten Metin verliebt hat. Zusammen mit ihrem jüngeren Bruder ziehen sie bei Metin und dessen Sohn Cem und Tochter Yagmur ein.
Lena teilt sich ein Zimmer mit Yagmur. Letztere ist eine streng gläubige Muslimin, was zu vielen Missverständnissen und Konflikten führt. Als wäre das noch nicht schlimm genug, muss sich Lena auch noch mit ihrem neuen Stiefbruder Cem herumschlagen, der keine Gelegenheit auslässt, ihr zu zeigen, was er von hochnäsigen deutschen Ziegen hält…
Originaltitel: Türkisch für Anfänger
Produktionsland: Deutschland
Produktionsfirma: BR / NDR / WDR
Produzenten: Bernhard Gleim / Alban Rehnitz u.a.
Erscheinungszeitraum: 2005-2007
Episoden: 52
Länge: 25 Minuten
Staffeln: 3
Genre: Komödie / Familiengeschichte
Idee: Bora Dagtekin
Musik: Ali N. Aşkın
Besetzung:
Bei „How I Met Your Mother“ handelt es sich um eine US-amerikanische Sitcom, die von 2005 bis 2014 auf CBS ausgestrahlt wurde.
Mir persönlich hat die Grundidee sehr gut gefallen, die daraus besteht, dass die Hauptfigur Ted Mosby im Jahr 2030 seinen zwei schon bald erwachsenen Kindern erzählt, wie er ihre Mutter kennen gelernt hat. Kaum zu glauben, dass aus dieser an sich simplen Grundidee eine über 9 Staffeln hinweg funktionierende Serie entstehen konnte, welche bis zum Schluss spannend und überraschend bleibt. Dabei ist es sehr beeindruckend, wie kohärent und gut geplant die Grundgeschichte funktioniert. Ein Grund dürfte dabei die, für Sitcom-Verhältnisse, kleine Anzahl von lediglich vier Regisseuren gewesen sein.
Beeindruckend ist die schauspielerische Leistung der fünf HauptdarstellerInnen. Obwohl die Handlung zuweilen sehr abstrus und abgefahren ist, gelingt es den Darstellern immer, eine unglaubliche Ernsthaftigkeit zu vermitteln – womit sie den Szenen zusätzliche Komik verleihen. Nebst der erfrischenden Situationskomik und den sehr guten Dialogen sind es vor allem die überaus originellen Einfälle, die aus der Serie, meines Erachtens, etwas Besonderes machen… oder um es mit Barney Stinsons Worten zu sagen:
«Die nicht-legendären Abende sind Geschichte. Von diesem Abend an wird jeder einzelne Abend in unserem Leben ein Abend sein, den wir nicht vergessen und heute Abend geht’s los! Wer ist bereit für das längste, verrückteste Abenteuer von allen?»
Ted Mosby erzählt seiner Tochter und seinem Sohn, wie er ihre Mutter kennengelernt hat.
In den einzelnen Folgen berichtet Ted von seinem Leben als Architekt in New York City. Dabei handeln die Geschichten vor allem von seinen besten Freunden, darunter dem langjährigen Paar Marshall Eriksen und Lily Aldrin, dem Playboy Barney Stinson sowie der Nachrichtenreporterin Robin Scherbatsky.
Durch die Serie erzählt Ted seinen Kindern von den vielen Freundinnen, die er während der Zeit zwischen 2005 und 2014 kennen lernte, bis er endlich auf die Eine traf, die dann die Richtige war – wobei damit jede neu eingeführte weibliche Person zum Cliffhanger wird, da man ja nie weiss, ob dies nun die zukünftige Mutter der Kinder sein wird…
Originaltitel: How I Met Your Mother
Produktionsland: USA
Produktionsfirma: 20th Century Fox Television
Produzenten: Carter Bays / Pamela Fryman / Craig Thomas…u.a.
Erscheinungszeitraum: 2005 - 2014
Episoden: 208
Länge: 22 Minuten
Staffeln: 9
Genre: Sitcom / Gesellschaftskomödie
Idee: Carter Bays / Craig Thomas
Musik: John Swihart
Titelmusik: The Solids - Hey Beautiful
Besetzung:
Josh Radnor …. Theodore “Ted” Evelyn Mosby
Jason Segel …. Marshal Eriksen
Alyson Hannigan …. Lily Aldrin
Neil Patrick Harris …. Barney Stinson
Cobie Smulders …. Robin Scherbatsky…u.a.
Drehorte:
Stage 22, 20th Century Fox Studios, Los Angeles, Kalifornien, USA
Aspect Ratio: 1.78:1 (16:9 – Neuer HD-Video und TV-Standard)
Sound Mix: Dolby Digital 5.1
«The Mentalist» ist, meiner Meinung nach, eine der besten und spannendsten Krimi-Fernsehserien, die in den letzten zwanzig Jahren produziert worden ist. Das ist umso erstaunlicher, da diese TV-Serie in ihrer Grundanlage zum grössten Teil sehr konventionell aufgebaut ist. Der einsame Wolf, der sich auf die Suche nach kriminellen Bösewichtern macht, kennen wir aus unzähligen anderen Krimi-Serien.
Was «The Mentalist» auszeichnet, ist die Rückbesinnung auf die gute alte Detektiv-Arbeit, wie wir sie aus den Sherlock-Holmes-Romanen von Arthur Conan Doyle kennen. Die Fälle werden von der Hauptfigur durch Beobachtungsgabe, Scharfsinn und Deduktion gelöst und nicht mit technischen oder wissenschaftlichen Methoden. Vielmehr steht Patrick Jane konstant im Kriegszustand mit den Vorschriften und traditionellen Vorgehensweisen des Polizeiapparates. Seine originellen Herangehensweisen und spontanen Einfälle prallen immer wieder auf die nüchternen Vorschriften seiner CBI-Kollegen und Vorgesetzten – und genau diese Dynamik ist es, die diese Serie so unterhaltsam macht.
Die Hauptfigur ist zudem sehr glaubhaft angelegt. Seine innere Zerrissenheit, bedingt durch seine traumatischen Erfahrungen, sowie seine manipulative, humorvolle und lässige Art, können psychologisch überzeugen und bieten eine charakterliche Tiefe, wie ich sie kaum aus anderen TV-Serien kenne. Simon Baker, welcher die Hauptfigur spielt, dürfte als Patrick Jane in der Rolle seines Lebens zu sehen sein. Ebenso perfekt gewählt ist seine Gegenspielerin Teresa Lisbon, welche von Robin Tunney verkörpert wird. Das harmonische Zusammenspiel der beiden ist wesentlich mitverantwortlich für den grossen Erfolg dieser Serie.
Kurz: Wenn Sie intelligente Stories, witzige Dialoge sowie klassische Kriminal-Serien mögen, kann ich Ihnen «The Mentalist» nur wärmstens weiterempfehlen!
Die Hauptfigur Patrick Jane arbeitet als Berater beim CBI (California Bureau of Investigation). Seine besondere Gabe ist es, Menschen durch seine exzellenten Beobachtungen zu lesen. Dadurch gelingt es ihm immer wieder mit erstaunlicher Sicherheit, Lügner zu enttarnen und Betrüger selber hinters Licht zu führen.
Davor verdiente Patrick Jane seine Brötchen als Hellseher und Medium. Durch diese jahrelange Erfahrung perfektionierte er seine Fähigkeiten, was ihn für das CBI nun als „Geheimwaffe“ für schwierige Fälle unentbehrlich macht.
Allerdings ist Patrick Janes Motiv hinter seinem Engagement für das CBI nicht so selbstlos, wie das auf den ersten Blick scheinen mag. Vielmehr sinnt er auf Rache, denn seine Frau und seine Tochter wurden von einem Serien-Killer namens Red John getötet. Patrick Jane unternimmt alles, um diesem Psychopathen das Handwerk zu legen – und schreckt dabei auch vor illegalen Mitteln nicht zurück. Dies sehr zum Missmut seiner Chefin beim CBI, Teresa Lisbon, die alle Hände voll zu tun hat, ihn immer wieder aus der Schusslinie zu ziehen…
Originaltitel: The Mentalist
Produktionsland: USA
Produktionsfirma: Primrose Hill Productions / Warner Bros. Television
Produzenten: John Scherer / Leanne Moore / Donald Petersen
Erscheinungszeitruam: 2008 - 2015
Episoden: 151
Länge: à 42 Minuten
Staffeln: 7
Genre: Krimi / Drama / Mystery
Idee: Bruno Heller
Musik: Blake Neely
Titelmusik: Believe
Hauptdarsteller:
Simon Baker …. Patrick Jane
Robin Tunney …. Teresa Lisbon
Owain Yeoman …. Wayne Rigsby
Tim Kang …. Kimball Cho
Amanda Righetti …. Grace Van Pelt
Rockmond Dunbar …. Dennis Abbott
Joe Adler …. Jason Wylie
Drehorte:
Los Angeles, Kalifornien, USA
Sacramento, Kalifornien, USA
Warner Brothers Burbank Studios, Burbank, Kalifornien, USA
Santa Clarita, Kalifornien, USA
Aspect Ratio: 1.78:1 (16:9 – Neuer HD-Video und TV-Standard)
Sound Mix: Dolby Digital
Ich kann mich gut erinnern, wie ich in den 1970er-Jahren als Kind begeistert die TV-Serie «Das Haus am Eaton Place» sah, in welcher die Geschichte der Londoner Familie Bellamy und deren Bediensteten erzählt wurde. Das Aussergewöhnliche dabei war die Erzählperspektive aus Sicht der Dienstboten, was der Geschichte ihren ganz eigenen Reiz und eine originelle Dynamik verlieh.
Den selben Kniff wandte der Erschaffer von Downton Abbey, Julian Fellowes, an – und es würde mich schon sehr wundern, wenn er nicht durch die oben erwähnte Serie inspiriert worden wäre…
Ich kenne nur wenige TV-Serien, bei der soviel Liebe zum Detail und schauspielerische Klasse aufeinander treffen. Was die Macher von «Downton Abbey» hier abliefern, ist schon beeindruckend und einzigartig.
Julian Fellowes hat es ausgezeichnet verstanden, prägnante und menschliche Figuren zu schaffen. Es gibt kein Gut gegen Böse, wie dies in vielen heutigen TV-Serien zu sehen ist, sondern eine Vielzahl an Nuancen. Zudem entwickeln sich die Figuren sehr glaubhaft weiter und erlangen dadurch eine interessante Tiefe.
Es würde den Rahmen dieser kleinen Rezension sprengen, auf alle Figuren einzugehen. Die schauspielerische Umsetzung ist, wie oben bereits erwähnt, äusserst beeindruckend ausgefallen – und dies bis in die Nebenrollen hinein. Es ragen jedoch zwei Figuren besonders heraus – und es mag kein Zufall sein, dass genau diesen beiden Figuren die gesellschaftlichen Pole bilden, zwischen denen sich die ganze Geschichte bewegt: Auf der obersten Stufe befindet sich die alte Countess of Grantham, verkörpert durch Maggie Smith, und auf der untersten Stufe die Küchenmagd Daisy, welche durch Sophie McShera dargestellt wird. Erstere spielt hier wohl die Rolle ihres Lebens und Zweitere halte ich für eine der besten Jung-Schauspielerinnen – allein diese beiden Figuren machen diese Serie sehenswert…
Kurz und gut, wenn Sie gerne englische TV-Serien sehen, an der englischen Gesellschaftsgeschichte anfangs des 20. Jahrhunderts interessiert sind oder schlicht und einfach eine der besten TV-Serien der letzten Jahre sehen möchten – dann sind Sie bei «Downton Abbey» genau richtig!
Die Geschichte spielt zwischen 1912 und 1926 im fiktiven Dorf Downton und dem dem dazugehörigen Grafensitz Downton Abbey, in Yorkshire, Nordengland.
Im Zentrum der Handlung stehen die aristokratische Crawley-Familie und ihre Bediensteten.
Thematisiert werden die sozialen Veränderungen in der post-edwardianischen Zeit, wobei die persönlichen Geschichten und Schicksale der Protagonisten in den Kontext der Zeitgeschichte gesetzt werden. So kommen der Untergang der Titanic, der 1. Weltkrieg, die Auswirkungen der spanischen Grippe, sowie diverse gesellschaftspolitische Ereignisse in England vor.
Die Umwälzungen in der englischen Gesellschaft nach dem 1. Weltkrieg, der Aufstieg der Arbeiterklasse und die daraus folgenden Konsequenzen für die Aristokratie, sind auch auf Downton Abbey allgegenwärtig, und Lord und Lady Grantham haben es nicht leicht, ihre drei Töchter Mary, Edith und Sybil sowie ihre zahlreiches Personal sicher durch die unruhige Zeit zu führen – zum Glück ist da noch die alte Countess of Grantham, die Mutter von Lord Grantham, die stets mit ihren Ratschlägen bereit steht…
Originaltitel: Downton Abbey
Produktionsland: Grossbritannien
Produktionsfirma: Carnival Films
Produzenten: Liz Trubridge / Nigel Marchant / Rupert Ryle-Hodges / Chris Croucher
Erscheinungszeitraum: 2010 - 2015
Episoden: 52
Länge: 50-65 Minuten plus einem Weihnachts-Special von jeweils ca. 90 Minuten
Staffeln: 6
Genre: Historiendrama
Idee: Julian Fellowes
Musik: John Lunn
Titelmusik: Downton Abbey – The Suite
Besetzung:
- Hugh Bonneville …. Robert Crawley
- Elizabeth McGovern …. Cora Crawely
- Michelle Dockery …. Mary Crawely
- Laura Carmichael …. Edith Pelham
- Jessica Brown Findlay …. Sybil Crawley
- Maggie Smith …. Violet Crawley
- Sophie McShera …. Daisy Robinson
- Jim Carter …. Charles Carson
- Phyllis Logan …. Elsie Hughes…u.v.m.
Drehorte:
- Highclere Castle, Hampshire, England
- Ealing Studios, London, England
- Bampton, Oxfordshire, England
- Beaconsfield, Buchinghamshire, England
- Byfleet Manor, Surrey, England
- West Wycombe Park, Buckinghamshire, England u.v.a.
Aspect Ratio: 1.78:1 (16:9 – Neuer HD-Video und TV-Standard)
Sound Mix: Dolby Digital
«Devious Maids – Schmutzige Geheimnisse» ist in der Tradition der lateinamerikanischen Telenovelas gehalten und stilgerecht stammen die vier Hauptdarstellerinnen denn auch aus diversen lateinamerikanischen Ländern. Geschildert werden aus Sicht der Dienstmädchen die aberwitzigen Verstrickungen, Verbrechen und Abenteuer, welche sich hinter der noblen Fassade Beverly Hills abspielen.
Dies wird auf derart witzig, pointierte und dialogtechnisch hervorragende Art und Weise getan, dass schnell klar wird, hier muss ein Meister seines Fachs am Werk gewesen sein. Tatsächlich stammt diese unterhaltsame Serie aus der Feder von Marc Cherry, welcher Serien-Highlights wie «Golden Girls» oder «Desperate Housewives» geschaffen hat. Ganz in der Tradition von «Desperate Housewives» wurde denn auch «Devious Maids» aufgebaut, nur dass hier noch mehr Drive und unglaublichere Geschichten über den Bildschirm laufen. Die vier Hauptfiguren wachsen einem ganz schnell ans Herz und selbst die fiesen Figuren wie etwa Evelyn Powell oder ihr Ehemann Adrian machen süchtig… Überhaupt ist die schauspielerische Qualität auf ausserordentlich hohem Niveau.
Lassen Sie sich durch den oberflächlich einfach gestrickten Telenovela-Stil nicht täuschen. Die Serie verfügt über beachtliche Tiefe und spielt virtuos mit Klischees und den Erwartungen der Zuschauer*innen.
Der Sog, den diese TV-Serie entfaltet, ist unglaublich und die Rasanz und Komik dermassen punktgenau arrangiert, wie ich es seit den «Gilmore Girls» nicht mehr gesehen habe.
Für mich eines der absoluten TV-Serien-Highlights der neueren Zeit – das bedauerlicherweise durch den Umstand etwas getrübt wird, dass die Macher nach der 4. Staffel völlig unerwartet den Stecker zogen und die Zuschauer*innen mit einem Cliffhanger ins Ungewisse entlassen haben… Möglicherweise ist dieser Umstand auch der Grund, warum die Serie auf Deutsch bis heute weder auf DVD noch Blu-ray erschienen ist – lassen Sie sich aber durch diesen Umstand nicht von dieser sehenswerten Serie abhalten!
In «Devious Maids – Schmutzige Geheimnisse» werden wir in die Welt der Upper-Class von Beverley Hills entführt. Aus der Sicht der vier Dienstmädchen Marisol, Rosie, Carmen und Zoila gewinnen wir Einblick in die kleinen und grösseren Geheimnisse ihrer Arbeitgeber. Gleichzeitig werden jedoch auch die Verstrickungen der vier Protagonistinnen mit Ihren ArbeitgeberInnen aufgezeigt.
Eines wird schnell klar, in Beverly Hills hat fast jeder und jede eine Leiche im Keller, eine heimliche Affäre am Laufen oder sonst etwas zu verbergen…
Originaltitel: Devious Maids
Produktionsland: USA
Produktionsfirmen: ABC Signature / Cherry/Wind Productions / Televisa USA
Produzenten: Marc Cherry u.a.
Erscheinungszeitraum: 2013 bis 2016
Episoden: 49
Länge: 45 Minuten
Staffeln: 4
Genre: Dramedy / Telenovela / Mystery
Idee: Marc Cherry
Musik: Edward Shearmur
Besetzung:
Ana Ortiz …. Marisol Suarez
Dania Ramirez …. Rosie Westmore
Roselyn Sanchez …. Carmen Luna
Judy Reyes …. Zoila Diaz
Rebecca Wisocky …. Evelyn Powell
Tom Irwin …. Adrian Powell
Drehorte: Atlanta, Georgia, USA
Aspect Ratio: 1.78:1 (16:9 TV-Standard)
Sound Mix: Stereo
Julian Fellowes, der Schöpfer von «Downton Abbey», schrieb das Drehbuch zu dieser wunderbaren vierteiligen Mini-TV-Serie – und ich kann schon vorweg verraten, dass alle Downton-Abbey-Fans hier voll auf ihre Kosten kommen werden…
Die Grundlage zu Fellowes Drehbuch bildete der gleichnamige Roman des grossen englischen Autoren Anthony Trollope (1815-1882). Dass hier eine substanziell hochwertige Vorlage Pate stand, wird sehr schnell klar. Sehr nuanciert gespielt und gut inszeniert erleben wir eine ironische, komplexe Analyse der englischen Gesellschaft der viktorianischen Zeit, in welcher das englische Klassensystem ganz schön vorgeführt wird.
Fellowes ist es wunderbar gelungen den Zeitgeist einzufangen. Es wirkt alles akkurat und stilecht – eine Leistung, die schon in Downton Abbey erheblich zum Erfolg beitrug. Dazu kommt die hervorragende Inszenierung durch Niall MacCormick, welcher der Geschichte die notwendige stiltreue bildliche Umsetzung zukommen lässt – gewisse Szeneneinstellungen sehen wie Ölgemälde aus.
Ebenso überzeugen kann die schauspielerische Umsetzung. Jede einzelne Besetzung, von den Hauptfiguren bis zu Nebendarstellern, ist perfekt gewählt. Wobei mir Ian McShane in der Rolle des trinkfesten Sir Roger Scatcherd und Janine Duvitski als dessen Ehefrau Lady Scatcherd am besten gefallen haben.
Es gibt nicht wirklich viele aktuelle TV-Serien die mich begeistern können – «Doctor Thorne» ist wieder einmal eine, welche ich mir mit grosser Freude und viel Spass angesehen habe und Ihnen deshalb wärmstens weiterempfehlen kann…!
Wir befinden uns im England der 1850er Jahre: Die junge Mary Thorne wächst bei ihrem Onkel Doctor Thorne in einfachen Verhältnissen im kleinen Dorf Greshamsbury auf.
In ihrer Jugend hatte Mary viel Zeit auf dem Gut der Familie Gresham verbracht und deshalb auch eine enge Beziehung zu Frank, dem Sohn des Hauses, aufgebaut. Seine Mutter Arabella Gresham sieht dies jedoch nicht gerne. Die Familie Gresham steckt in argen finanziellen Nöten, grosse Teile des Gutes sind bereits verpfändet worden, und es ist eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis das ganze Anwesen verloren ist. Als einzige Rettung sieht Mutter Gresham deshalb, dass ihr Sohn eine reiche Frau findet. Aus diesem Grund verbietet sie ihrem Sohn den Umgang mit Mary.
Als dann die reiche amerikanische Erbin Martha Dunstable auftaucht, ist für Arabella Gresham schnell klar, dass dies die richtige Frau für Frank wäre – doch Frank und Mary haben ganz andere Pläne. Als Doctor Thorne schliesslich Mary ihre wahre Herkunft eröffnet, nimmt die Geschichte eine völlig neue Wendung…
Originaltitel: Doctor Thorne
Produktionsland: Grossbritannien
Produktionsfirma: Hat Trick Productions
Produzenten: Julian Fellowes / Christopher Kelly u.a.
Erscheinungszeitraum: 2016
Episoden: 4
Länge: 43 Minuten
Staffeln: 1
Genre: Historienfilm / Literaturverfilmung
Idee & Drehbuch: Julian Fellowes
Romanvorlage: Anthony Trollope
Musik: ilan Eshkeri
Hauptdarsteller:
Tom Hollander …. Doctor Thorne
Stefanie Martini …. Mary Thorne
Harry Richardson …. Frank Gresham
Rebecca Front …. Lady Arabella Gresham
Richard Mc Cabe …. Frank Gresham Snr.
Phoebe Nicholls …. Countess de Courcy
Janine Duvitski …. Lady Scatcherd
Drehorte:
- Tyntesfield House and Estate, Wraxall, Somerset, England
- Castle Combe, Wiltshire, England
- Osterley Park, Isleworth, Middlesex, England
- West Wycombe House, West Wycombe, Buchinghamshire, England
- Lacock, Wiltshire, England
Aspect Ratio: 1.78:1 (16:9 Aktueller TV-Standard)
Sound Mix: DTS-HD Master