Rum Diary

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© 2011 – FilmDistrict – Johnny Depp

HANDLUNG

Der unter einer Schreibblockade leidende Schriftsteller und Journalist Paul Kemp entschliesst sich, eine Stelle in einer zweitklassigen Zeitung auf Puerto Rico anzutreten, da er mit seiner privaten Schreiberei nicht mehr weiter kommt.
Wir schreiben das Jahr 1960, und der entspannte Lebensstil auf Puerto Rico kommt dem antriebslosen Paul gerade recht. Zusammen mit Sala, einem Fotografen, der für die selbe Zeitung arbeitet, wohnt Paul in einer heruntergekommenen Wohnung. Der Alltag ist geprägt durch die tägliche Dosis Rum, Hahnenkämpfe und Drogenexperimente, als sich Paul plötzlich eine unerwartete Möglichkeit an Geld zu kommen auftut. Der Immobilienmakler Sanderson bietet ihm ein zwielichtiges Geschäft an – noch faszinierender als dieses Geschäft findet Paul jedoch dessen Freundin Chenault, von der er sich magisch angezogen fühlt. Keine Frage, dass das nicht lange gut gehen kann…

REZENSION

In «The Rum Diary» wird keine Geschichte erzählt, vielmehr werden die Figuren, allen voran die von Johnny Depp verkörperte Hauptfigur des Journalisten Paul Kemp, durch die Handlung getrieben. Alles bewegt sich in einem langsamen, unaufhaltsamen Fluss der vermeintlichen Katastrophe zu – und nicht einmal diese wird erreicht…

Als Zuschauer betrachtet man aus einer Mischung aus Faszination und ungläubigem Staunen die atmosphärisch dichten Kulissen, die aus puerto-ricanischem Stilleben, Hahnenkämpfen, skurrilen Voodoo-Sessionen und Drogenexzessen bestehen.
Dazwischen wird die nicht weniger verwirrende Geschichte eines Schriftstellers beschrieben, der auf der Suche nach seiner eigenen Stimme und Sprache ist – und sie schlussendlich sogar findet.
Die Grundstimmung wechselt zwischen skurriler Komik und tragischen Abgründen, was dem Ganzen eine ganz eigene Atmosphäre verleiht, in der alles möglich erscheint. In der Tat hat man denn als Zuschauer auch sehr lange keinen Plan, wohin die Reise der Geschichte einen führt – also kein Film für Kontrollfreaks!

Mir persönlich hat der Streifen sehr gut gefallen. Die lakonischen Dialoge, die nonchalante Art Johnny Depps Spielweise sowie das originelle Drehbuch, hatten mich schnell überzeugt. Dass «The Rum Diary», welches auf der autobiografischen Romanvorlage von Hunter S. Thompson basiert, schlussendlich kein Meisterwerk geworden ist, liegt an kleinen Details und Unzulänglichkeiten. Das Timing ist nicht über alle Zweifel erhaben, und die Geschichte wirkt vor allem am Schluss etwas zu überhastet und nicht zu Ende erzählt – wobei ich nichts gegen offene Enden habe…

Alles in allem ist «The Rum Diary» ein unterhaltsamer und kurzweiliger Streifen, den ich gerne gesehen habe und den ich mir auf jeden Fall wieder einmal ansehen werde.

BLU-RAY-BILD

Das Bildseitenverhältnis liegt in 1.85:1 (13:7 – US und UK WideScreen Kino-Format. Ursprünglich von Universal 1953 eingeführt) vor.

Während die Bildqualität dieser Blu-ray bei hellen Tageslichtaufnahmen noch einigermassen gut wirkt, ist sie in dunklen Szenen sehr verrauscht und weist schlechte Kontraste auf. Die Farben sind natürlich ausgefallen. Es ist eine mittelstarke Körnung zu sehen. Der Schwarzwert ist in Ordnung, erreicht jedoch keine Spitzenwerte. Alles in allem kein HD-Bild auf der Höhe der Zeit.

BLU-RAY-TON

Das Tonformat liegt in Deutsch DTS-HD Master 5.1 vor.

Die Tonumsetzung hat mir sehr gut gefallen. Es handelt sich hier grundsätzlich um einen eher ruhigen, dialoglastigen Film. Zudem haben wir es mit einer ausgezeichneten Surroundabmischung zu tun. Die Surround-Lautsprecher werden regelmässig ins Geschehen miteinbezogen, wodurch eine gute Surround-Kulisse entsteht. Auch die Dynamik kann überzeugen. Die Tonbalance ist stimmig und gut ausgefallen, und die Dialoge sind jederzeit bestens zu verstehen.

FAZIT

Für Johnny-Depp-Fans oder jene, die Spass an aussergewöhnlichen Filmen haben, zu empfehlen.
Die Blu-ray-Umsetzung ist ok, mit Luft nach oben…

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© 2013 Universum Film

Originaltitel:
The Rum Diary

Regie:
Bruce Robinson
Drehbuch:
Bruce Robinson
Musik:
Christopher Young

Produktion:
© GK Films / Infinitum Nihil / FilmEngine
Kamera:
Dariusz Wolski
Schnitt:
Crol Littleton

USA / 2011


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