Ein letzter Sommer – Harvest
© Ibid Filmworks - Robert Loggia & Barbara Barrie
HANDLUNG
Obwohl Siv, Joshs Grossvater, den Sommer nicht überleben wird, ist er es, der Patriarch, welcher die ganze Familie zusammenhält und gemeinsam mit seinen Kindern und Enkel seine letzten Tage geniessen will. Trotz seiner Krankheit ist er voller Energie und Lebensfreude und versucht das Beste aus der Situation zu machen.
Doch in der Familie gibt es viele Konflikte: Sivs Söhne befinden sich im Streit und wechseln kaum ein Wort miteinander. Joshs Mutter leidet immer noch unter der Trennung von ihrem Mann. Josh selbst beschäftigt seine komplizierte Beziehung mit seiner Freundin. Alle können sich jedoch jederzeit auf Grossvater Siv verlassen, der unermüdlich mit Rat und Tat zur Seite steht…
REZENSION
Ich habe lange überlegt, woran das liegen könnte und habe schliesslich zwei Ursachen als Übeltäter ausgemacht:
Zum einen, und das ist mein ganz persönliches Empfinden, halte ich die unsäglichen Wackelbildaufnahmen für äusserst kontraproduktiv. Diese stets zittrigen Bilder erzeugen eine unglaubliche Unruhe, welche im starken Kontrast zu der an sich sehr langsam erzählten Geschichte steht. Zuweilen sind diese Bildwackler derart ausgeprägt, dass ein Protagonist bei einer Grossaufnahme auch schon mal vom linken zum rechten Bildrand fliegt. Ich bin mir bewusst, dass dies ein Stilmittel ist, welches hier bewusst eingesetzt wurde – halte es aber dennoch für verfehlt.
Zum anderen halte ich die Dialoge für unnatürlich. Es wurde krampfhaft versucht, diese natürlich erscheinen zu lassen, was ironischerweise genau zum gegenteiligen Effekt führt. Alles wirkt leicht gekünstelt und aufgesetzt. Ich muss jedoch gestehen, dass ich den Film nur in der deutschen Synchronisation gesehen habe und den Verdacht hege, dass es gar nicht an den Dialogen liegt, sondern an einer mangelhaften Übertragung ins Deutsche – zumal auch die SynchronsprecherInnen alles andere als souverän agieren und zuweilen sehr emotionslos zu Werke gingen – auch nicht gerade hilfreich, wenn man ein Drama um einen sterbenden Grossvater vertont…
Alles in allem haben wir es hier mit einem unterhaltsamen Film zu tun, welcher, wenn man gegen Wackelbildaufnahmen immun ist, durchaus auch seine interessanten Momente hat…
BLU-RAY-BILD
Das Bildseitenformat liegt in 1.78:1 (16:9 – Neuer HD-Video und TV-Standard) vor.
Wir haben es hier mit einer sehr eingeschränkten HD-Bildqualität zu tun, welche vor allem durch eine mässige Detailschärfe auffällt. Es ist ein konstant sichtbares Bildrauschen vorhanden, welches sich vor allem in dunklen Szenen störend bemerkbar macht. Der Schwarzwert ist ebenfalls nicht auf der Höhe der Zeit und bestenfalls als Grauwert zu bezeichnen. Die Farben wirken natürlich, können aber den mässigen Gesamteindruck des Bildes nicht wettmachen.
BLU-RAY-TON
Das Tonformat liegt in Deutsch DTS-HD Master 5.1 vor.
Enttäuschend ausgefallen ist, meiner Meinung nach, die deutsche Synchronisation, welche sehr aufgesetzt und emotionslos wirkt. Zudem ist auch die Vertonung äusserst spartanisch ausgefallen. Durch fehlende Umgebungsgeräusche wirkt der ganze Film sehr steril und unecht.
Die Dialoge sind jederzeit bestens zu verstehen. Aufgrund der mangelhaften Vertonung entsteht zu keiner Zeit eine Surroundatmosphäre oder eine nennenswerte Räumlichkeit…
FAZIT
So richtig weiterempfehlen kann ich diesen Streifen, zumindest in der deutschen Version, nicht. Zudem ist die Blu-ray-Umsetzung definitiv als unterdurchschnittlich zu bezeichnen.
Prädikat: Nur bedingt empfehlenswert!
© 2013 3L Film
Harvest
Regie:
Marc Meyers
Drehbuch:
Marc Meyers
Musik:
Duncan Sheik / David Poe
Produktion:
© Ibid Filmworks
Kamera:
Ruben O'Malley
Schnitt:
Colleen Sharp
USA / 2010
Robert Loggia
Jack Carpenter
Victoria Clark
Arye Gross
Peter Friedman