Bernie – Leichen pflastern seinen Weg

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© 2011 - Millennium Ent. - Jack Black

HANDLUNG

Die Sonne geht auf, als der herzliche und zuvorkommende Bernie Tiede ins kleine texanische Städtchen Carthage zieht. Er findet Arbeit im ansässigen Bestattungsunternehmen und geht förmlich auf in seiner Arbeit. Seine freundliche und aufopfernde Art lässt keinen unberührt, der mit ihm zu tun hat, und bald schon ist er einer der beliebtesten und angesehensten Persönlichkeiten von Carthage.
Als Marjorie Nugents Ehemann stirbt, kümmert er sich auch um sie, wie um jede andere Witwe, sehr zum Erstaunen der Gemeinde, da Marjorie das absolute Gegenteil von Bernie darstellt. Sie ist herrisch, verbittert und äusserst besitzergreifend. Es entsteht eine Freundschaft zwischen den beiden, die eigentlich nicht gut gehen kann, und so geraten die beiden in einen Sog, der schliesslich für beide in der Katastrophe endet…

REZENSION

So harmlos und unscheinbar die Geschichte beginnt, so unfassbar und dramatisch endet sie. Dabei sollte man sich nicht durch den völlig unangebrachten deutschen Titel irritieren lassen, da wollte wohl jemand witzig sein…

Jack Black in einer Paraderolle - wieder mal, ist man versucht zu sagen. Er glänzt einmal mehr mit einer absolut überzeugenden Darstellung und punktet auch als Sänger. Diesmal allerdings nicht als Rocksänger, sondern als Gospelinterpret, und das klingt richtig gut!
Da die Story auf einer wahren Begebenheit beruht, hat Richard Linklater die dokumentarische Erzählform gewählt. So wird ein Grossteil der Handlung retrospektiv durch Interviews mit Bewohnern erzählt. Das führt zu einer sehr guten Authentizität.
Im Englischen wird bei solchen Filmen von Dark Comedy gesprochen, was auf Deutsch wohl am besten mit Tragikkomödie übersetzt werden könnte. Wobei mir der komödiantische Teil zuweilen etwas zu ausgeprägt ausgelebt wurde. Alles in allem wird aber das bigotte Kleinstadtleben sehr eindrücklich eingefangen.
Jack Blacks One-Man-Show ist etwas vom Besten und Eindrücklichsten, das ich seit langem gesehen habe. Auch wenn der Film selber vielleicht nicht gerade ein Meisterwerk darstellt, so ist auf jeden Fall ein bemerkenswerter Streifen entstanden, der einen zum Nachdenken bringt…

BLU-RAY-BILD

Das Bildseitenverhältnis liegt in 1.85:1 (13:7 US-WideScreen) vor.

Wow, was für ein tolles Bild. Hier stimmt einfach alles. Der Schärfewert ist grossartig, sowohl bei Nahaufnahmen wie auch Totalen. Der Kontrast kann wie auch der Schwarzwert absolut überzeugen.
Eine Bildumsetzung auf Referenzniveau!

BLU-RAY-TON

Das Tonformat liegt in Deutsch DTS-HD Master 5.1 vor.

Es handelt sich hier um einen sehr ruhigen Film, der äusserst dialoglastig ist. Die Dialogverständlichkeit ist ausgezeichnet. Ansonsten werden aber keine Referenzwerte erreicht. Die Surround-Lautsprecher werden kaum eingesetzt, einzig beim Soundtrack oder diversen Musikeinlagen kommt etwas Räumlichkeit auf. Die Tonbalance ist gut und die Dynamik genrebedingt sehr zurückhaltend.
Alles in allem eine gute Tonumsetzung.

FAZIT

Ein origineller und sehr unterhaltsamer Film mit einem herausragenden Jack Black. Die technische Umsetzung dieser Blu-ray ist vor allem beim Bild referenzwürdig ausgefallen.

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© 2013 Planet Media Home Entertainment

Originaltitel:
Bernie

Regie:
Richard Linklater
Drehbuch:
Skip Hollandsworth / Richard Linklater
Romanvorlage:
Skip Hollandsworth
Musik:
Graham Reynolds

Produktion:
© Detour Filmproduction u.a.
Kamera:
Dick Pope
Schnitt:
Sandra Adair

USA / 2011


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