Liebe und Eis

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© 1992 Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) / Interscope Communications – Moira Kelly

HANDLUNG

Kate Moseley ist eine erstklassige Eiskunstläuferin, scheitert jedoch 1988 an den olympischen Winterspielen in Calgary zusammen mit ihrem Partner. Ebenso ergeht es Doug Dorsey, welcher im US-amerikanischen Eishockey-Team spielt und, nach einem brutalen Check, seine vielversprechende Profi-Karriere an den Nagel hängen muss.
Zwei Jahre später ist Kate immer noch auf der Suche nach einem neuen Partner für die amerikanischen Meisterschaften, womit sie sich für die nächsten olympischen Spielen in Albertville zu qualifizieren hofft. Kates allürenhaftes Auftreten vergrault jedoch jeden Aspiranten. Als letzte Möglichkeit sieht ihr russischer Trainer schliesslich Doug, den er zu überreden versucht, Kates nächster Partner zu werden. Doug ist alles andere als begeistert von der Idee Eiskunstlauf zu betreiben. Als er sich mit Kate zum ersten Mal trifft, prallen zwei Welten aufeinander, die fremder nicht sein könnten – lasset die Spiele beginnen…!

REZENSION

Eine zickige, eingebildete Eiskunstläuferin und einen bodenständigen, etwas einfach gestrickten Eishockeyspieler aufeinander loszulassen, ist eine interessante Idee. Dabei ist «Liebe und Eis» viel weniger ein Liebesfilm, wie der deplatzierte deutsche Titel vermuten lässt, als vielmehr ein Sportfilm, bei dem es zuweilen recht rustikal zur Sache geht.
Die Grundgeschichte, so originell sie auch ist, wurde leider, meiner Meinung nach, unbefriedigend umgesetzt. Die Story leidet an fehlender Substanz und Tiefe, zudem verfängt sich die Handlung in Klischees, welche nur unzureichend aufgelöst werden. So entsteht diese für Hollywood typische Mischung aus unausgegorener Schnulze und vor Kitsch triefender Dramatik. Anders formuliert: Es wurde ein Sportfilm inszeniert, dies jedoch mit dem technischen Rüstzeug einer Liebeskomödie. Herausgekommen ist ein etwas unbeholfen wirkender Film, welcher nur fünfzig Prozent seines eigentlichen Potentials auszuschöpfen vermag.

Es gibt einen einfachen Grund, warum der Film trotzdem nicht schlecht geworden ist – und heute sogar als Kultfilm gehandelt wird: Die beiden Hauptdarsteller Moira Kelly und D. B. Sweeney spielen ihre Rollen dermassen einfühlsam und glaubhaft, dass es eine wahre Freude ist, den beiden dabei zuzusehen. Wobei die eigentlichen Höhepunkte des Films die emotionalen Ausbrüche der beiden Darsteller bilden – und glauben Sie mir, davon gibt es viele…!
Die beiden machen das so gut, dass der Zuschauer das mangelhafte Drehbuch bald vergessen hat und ein zufriedenes Lächeln im Gesicht trägt.
So gesehen, hat man eigentlich gar keine andere Wahl, als diesen Film zu mögen.

Moira Kelly brach sich übrigens schon in der ersten Woche der Dreharbeiten bei einem Sprungversuch den Knöchel, was zur Folge hatte, dass alle Szenen auf dem Eis ans Ende der Filmaufnahmen verlegt werden mussten. Wobei die anspruchsvollen Eislaufszenen natürlich sowieso mit Stuntdoubels gedreht wurden.

BLU-RAY-BILD

Das Bildseitenverhältnis liegt in 1.85:1 (13:7 – US und UK WideScreen Kino-Format. Ursprünglich von Universal 1953 eingeführt) vor.

Die weichgespülte Bildqualität, welche wir aus vielen 80er- und 90er-Jahr-Filmen kennen, ist leider auch auf dieser Blu-ray schön zu sehen. Die Bildschärfe ist eingeschränkt, zuweilen sogar recht verschwommen. Dasselbe gilt für die Farben, welche leicht verwaschen und graustichig erscheinen.
Der Schwarzwert bewegt sich im unteren Mittelfeld, und auch die Kontraste können nur bedingt überzeugen.

BLU-RAY-TON

Das Tonformat liegt in Deutsch DTS-HD Master 2.0

Obwohl die Blu-ray nur über einen Stereoton verfügt, weist dieser eine sehr gelungene Separation auf, was im Endeffekt zu einer überraschend guten Räumlichkeit führt. Die Dialoge sind jederzeit bestens zu verstehen und die Tonbalance ist stimmig. Bei der Dynamik muss man leichte Einbussen hinnehmen, was jedoch den guten Gesamteindruck kaum beeinträchtigt.

FAZIT

Ein unterhaltsamer und kurzweiliger Sport-Liebes-Film, der vor allem Dank den beiden hervorragenden Hauptdarstellern zu überzeugen vermag. Die Blu-ray-Umsetzung ist beim Bild ungenügend, kann jedoch mit einer guten Tonumsetzung punkten.
Kann ich weiterempfehlen!

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© 2018 Koch Media Home Entertainment

Originaltitel:
The Cutting Edge

Regie:
Paul Michael Glaser
Drehbuch:
Tony Gilroy
Musik:
Patrick Williams

Produktion:
© Interscope Communications
Kamera:
Elliot Davis
Schnitt:
Michael E. Polakow

USA / 1992
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