Her

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© 2013 Annapurna Pictures – Joaquin Phoenix

HANDLUNG

In einer naher Zukunft sind handgeschriebene Briefe Geschichte, denn dieser Job wird nun von Computersystemen übernommen.
Theodore verdient sein Geld mit personalisierten Briefen, die nicht von einem Computer, sondern von einem Menschen geschrieben wurden. Ein Service, der in dieser Zeit besonders beliebt ist. Doch Theodore selber fühlt sich einsam. Daher schafft er sich ein OS namens Samantha an, welches lernfähig ist und zu dem er schon bald ein sehr vertrautes verhältnis aufbaut. Samantha vereinfacht nicht nur Theodores Leben, indem es E-Mails sortiert, sondern bereichert seinen Alltag durch Charme und Humor. Aber dadurch geraten seine Gefühle in eine Achterbahnfahrt...

REZENSION

Die Grundidee der Geschichte ist sehr originell und verspricht einen äussert spannenden Ansatz zu einem alten Thema. Es fehlt der Umsetzung aber leider etwas die Luft, um mit aller Konsequenz bis zum Schluss durchzuhalten.

Dabei ist der Anfang sehr vielversprechend. Der psychisch labile Theodore (Joaquin Phoenix) kauft sich eine neues Betriebssystem (OS) mit künstlicher Intelligenz. Es entsteht eine Beziehung zwischen ihm und „Samantha“ der weiblichen Stimme des OS.
Samantha entwickelt sich aber in rasender Geschwindigkeit weiter, will immer mehr, kann immer mehr und „verlässt“ schliesslich Theodore.
Die Menschen, die alle mit einem Knopf im Ohr mit anderen sprechen und kaum noch Bezug haben zu ihrer Umgebung, kommen einem merkwürdig vertraut vor.
So gut die Entstehung der Beziehung beschrieben wird, und man die Unfähigkeit von Theodore mit seiner direkten Umgebung zu kommunizieren erkennt, so wird jedoch mit fortlaufender Spieldauer die Grenze der Glaubwürdigkeit etwas strapaziert.
Dazu kommen störende Details, wie all die chinesischen Schriftzeichen an Bahnhöfen und Hochhäusern, die der Illusion, es wäre LA, etwas im Weg stehen (Der Film wurde in Shanghai gedreht.). So etwas hätte man mit der heutigen Computertechnik problemlos retuschieren können.
Die Dialoge sind aber wirklich grösstenteils sehr gut und haben auch mitunter sogar philosophischen Anspruch.

BLU-RAY-BILD

Das Bildseitenformat liegt in 1.85:1 ( 13:7 US WideScreen ) vor.

Wir haben es hier mit einer grundsätzlich sehr guten Bildumsetzung zu tun. Der Schärfewert vor allem bei Close-Ups ist hervorragend. In dunklen Szenen wird das Bild zuweilen etwas rauschig.
Der Schwarzwert ist gut und auch die Kontraste sind grösstenteils im guten Bereich.

BLU-RAY-TON

Das Tonformat liegt in Deutsch DTS-HD Master 5.1 vor.

Auch die Tonumsetzung weiss zu gefallen. Da es ein ausschliesslicher Dialogfilm ist, gibt es natürlich kaum Surround-Ton zu hören, das wird aber in diesem Fall auch kaum vermisst. Die Dialoge sind sehr gut zu verstehen, und die Tonbalance ist ausgezeichnet. Auch die Dynamik ist, in den wenigen Szenen wo sie überhaupt zum Tragen kommt, sehr gut.

FAZIT

Ein Film der Zukunft, die aber schon beinahe unsere Gegenwart ist. Trotz einiger Längen, gute und intelligente Unterhaltung. Die technische Umsetzung der Blu-ray ist ebenfalls ansprechend ausgefallen.

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© 2014 Warner Home Video

Originaltitel:
Her

Regie:
Spike Jonze
Drehbuch:
Spike Jonze
Musik:
Arcade Fire

Produktion:
© Annapurna Pictures
Kamera:
Hoyte van Hoytema
Schnitt:
Eric Zumbrunnen / Jeff Buchanan

USA / 2013
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