Heidi

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© Lukas Unseld – Anuk Steffen, Quirin Agrippi

HANDLUNG

Das Waisenmädchen Heidi wird von ihrer Tante zu ihrem Grossvater gebracht. Dieser lebt als Einsiedler in den Schweizer Bergen. Wider Erwarten rührt Heidi den wortkargen Eigenbrötler und endlich erfährt sie, was es bedeutet, ein Zuhause zu haben.
Zusammen mit dem Geissenpeter geniesst Heidi ihre Freiheit und die wunderschöne Natur in den Bergen.
Diese Idylle wird durch ihre Tante zerstört, die Heidi völlig unerwartet wieder abholt und nach Frankfurt bringt. Dort soll sie bei der wohlhabenden Familie Sesemann leben, als Spielkameradin für die an den Rollstuhl gefesselte Klara.
Obwohl Heidi und Klara bald Freundinnen werden, hat Heidi schreckliches Heimweh nach den Bergen und natürlich nach ihrem Grossvater. Als sie schliesslich krank wird, ist allen klar, dass es nur eine Lösung geben kann…

REZENSION

Es gibt schon so viele Heidi-Verfilmungen, dass ich mich zu Beginn gefragt habe, ob es wirklich nötig sei, eine weitere abzudrehen. Schlussendlich ist aber jede Verfilmung ein Spiegel der jeweiligen Zeit, und da bildet auch diese aktuelle Veröffentlichung keine Ausnahme.
Die meisten Figuren sind ausgesprochen gut und authentisch umgesetzt worden. Allen voran Heidi, die von Anuk Steffen grossartig verkörpert wird. Auch der Geissenpeter (Quirin Agrippi) oder der von Bruno Ganz gespielte Grossvater sind souverän umgesetzt. Einzig die Figur des Vaters Sesemann wirkt gegenüber der Buchvorlage etwas weniger sympathisch.

Wie so oft bietet die Verfilmung natürlich eine sehr verkürzte Version der eigentlichen Geschichte. So wurde zum Beispiel die ganze Vorgeschichte des Grossvaters weggelassen oder die enge Beziehung zu Peters Grossmutter extrem eingeschränkt dargestellt.
Ebenfalls gestrichen, und da wären wir nun wohl beim eingangs erwähnten Zeitgeist, wurden sämtliche religiösen Elemente.
Trotz dieser und allen anderen Verkürzungen, hat man es aber ausgezeichnet verstanden den Kern der Geschichte herauszuschälen und eine Atmosphäre zu schaffen, die derjenigen der Originalgeschichte schon sehr nah kommt. Ebenfalls schön gelungen sind die Naturaufnahmen.

FAZIT

Ich würde nicht so weit gehen und sagen, dass dies nun die ultimative Heidi-Verfilmung geworden sei. Wir haben es aber zweifellos mit einer sehr authentischen und gelungenen Umsetzung zu tun, die dieser alterslosen und universellen Geschichte durchaus gerecht wird.

Originaltitel:
Heidi

Regie:
Alain Gsponer
Drehbuch:
Petra Volpe
Romanvorlage:
Johanna Spyri
Musik:
Niki Reiser

Produktion:
© Claussen Wöbe Putz / Zodiac Pictures
Kamera:
Dick PopeMatthias Fleischer
Schnitt:
Michael Schaerer

USA / 2015

Hauptdarsteller:

  • Anuk Steffen
  • Bruno Ganz
  • Quirin Agrippi
  • Isabelle Ottmann
FILM


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