Elizabeth und ihr deutscher Garten – Elizabeth von Arnim

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HANDLUNG

Die junge Ehefrau Elizabeth überredet ihren Ehemann, mit der ganzen Familie auf den Landsitz in Norddeutschland zu ziehen. Dort macht sich Elizabeth zusammen mit einem Gärtner dran, den völlig verwilderten Garten neu anzulegen und zu bepflanzen. Sie geniesst ihre neu gewonnene Freiheit, die es ihr erlaubt, unliebsamen gesellschaftlichen Verpflichtungen zu entfliehen und statt dessen den Blumen in ihrem Garten Gesellschaft zu leisten.
Nur ganz selten verirren sich Besucher in die Einsamkeit und stören Elizabeths Ruhe…

REZENSION

Elizabeth von Arnim wurde 1866 als Mary Annette Beauchamp in Australien geboren und zog in früher Kinderzeit mit ihren Eltern nach England. Nachdem sie den deutschen Henning August von Arnim-Schlagenthin ehelichte, lebte sie in einem abgelegenen Herrensitz in Pommern. Hier schrieb sie auch ihr Erstlingswerk „Elizabeth and her German Garden“.

Der Roman ist im Tagebuch-Stil verfasst und beschäftigt sich vornehmlich, wie der Titel schon erahnen lässt, mit ihrem Garten, den sie liebevoll pflegt und hegt. Wobei vor allem ihre Unkenntnis in der Gartenkunst und ihre, für damalige Verhältnisse, gesellschaftsfeindliche Einstellung für den Leser amüsant ist.
Während der Anfang des Werkes noch sehr behäbig und etwas langatmig daherkommt, findet die Autorin schon bald eine humorvolle, satirische Sprache, die dem romantischen Touch etwas die Spitze nimmt und das Werk auch für heutige Leser lesenswert macht.

Ohne Frage finden sich in diesem Werk viele autobiografische Elemente aus Elizabeth von Arnims Leben - ebenso fraglos entspricht ihr hier beschriebenes Leben dennoch kaum den tatsächlichen Lebensumständen…
So lässt sich Elizabeth von ihrem Kutscher alleine in den Wald fahren, um die Stille zu geniessen, oder sitzt in Winterskälte in ihrem Garten und lässt sich von den verdutzten Bediensteten ihren Tee servieren. Ihr Ehemann, den sie „den Zornmütigen“ nennt, steht dem Treiben seiner Frau ebenso verständnis- wie machtlos gegenüber - und spätestens hier wird dem Leser klar, es ist nicht die reale Elizabeth, die hier erzählt, wie es war, sondern ihr Alter Ego, das schildert, wie sie es gerne hätte. Wir haben es hier also gewissermassen mit einem, wenn auch sehr subtilen, feministischen Manifest zu tun.

Veröffentlicht wurde das Werk anonym und avancierte in kürzester Zeit zu einem Bestseller, der den Beginn von Elizabeth von Arnims Karriere als erfolgreiche Autorin markierte.

«Elizabeth und ihr deutscher Garten» ist fraglos ein amüsantes und stellenweise auch gesellschaftskritisches Werk, welches aber derart subtil und filigran daherkommt, dass es in der heutigen Zeit (zu unrecht) als harmlos wahrgenommen wird.
Die Übersetzung dieser Ausgabe wurde von Hans-Ulrich Möhring erstellt, und Karen Nölle verfasste ein kurzes, interessantes Nachwort.
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BUCHVERARBEITUNG

Die Ausgabe ist mit einem feuerroten Leineneinband und einem gleichfarbigen Vorsatzblatt versehen. Darüber hinaus verfügt sie über ein Lesebändchen sowie edle Fadenheftung. Eine verarbeitungstechnische Buchqualität, die heutzutage nur noch selten in dieser Form anzutreffen ist!

FAZIT

Eine auf den ersten Blick harmlos erscheinende Geschichte, die bei genauerer Betrachtung viel Tiefe und Substanz offenbart. Auch heute noch lesenswert!

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© 2014 Edition fünf

Autor/Autorin:
Elizabeth von Arnim

Originaltitel:
Elizabeth and her German Garden
Erstausgabe:
1898 Macmillan & Co., London
Originalsprache:
Englisch

Diese Ausgabe:

© 2014 Edition fünf
ISBN:
978-3-942374-47-7
Übersetzung:
Hans-Ulrich Möhring
Nachwort:
Karen Nölle
Seiten
151
BUCH:
VERARBEITUNG:

© 2018 Blog-Fotos: T. S. Tubai



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