Peter Hase

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© 2018 Sony Pictures Animation

HANDLUNG

Peter Hase versucht mit Unterstützung durch seine drei Schwestern Mopsi, Flopsi und Wuschelpuschel sowie seinem Cousin Benjamin den Gemüsegarten von Mr. McGregor zu plündern. Dabei werden Sie jedoch erwischt und können nur dank der Intervention durch die freundliche Nachbarin Bea, welche den Kaninchen wohlgesonnen ist, gerettet werden.

Trotz der schlechten Erfahrung, versucht der unbelehrbare Peter Hase sein Glück von neuem, was schliesslich zum tragischen Tod von Mr. McGregor führt.
Die Tiere der Umgebung nehmen nach dem Ableben des Besitzers dessen Haus und Garten in Beschlag und lassen es sich gut gehen. Als jedoch eines Tages McGregors Neffe und Erbe des Anwesens Thomas McGregor auftaucht, wird den Tieren schnell klar, dass mit diesem nicht gut Kirschen essen ist. Und tatsächlich ist Peter Hase mit seiner Familie schon bald in einen erbitterten Kleinkrieg mit dem neuen Gemüsegartenbesitzer verwickelt…

REZENSION

Bei «Peter Rabbit» handelt es sich um eine Spielfilm-Adaption von Beatrix Potters beliebtem Kinderbuchklassiker von 1902 mit dem Titel «The Tale of Peter Rabbit».

In England ist das Werk längst Kult, und auch ich mag die wunderschönen Zeichnungen von Beatrix Potter sowie ihre humorvollen Geschichten sehr gerne. Vor nicht allzu langer Zeit las ich Beatrix Potters Tagebücher, und vor kurzem erst sah ich den gut gemachten Biografiefilm «Miss Potter», in welchem Renée Zellweger Beatrix Potter sehr glaubhaft verkörpert.

Keine Frage also, dass ich mir diesen Animationsfilm nicht entgehen lassen wollte… – allerdings wäre es, um gleich mit der Tür ins Haus zu fallen, besser gewesen, ich hätte es bleiben lassen. Was Regisseur und Drehbuchautor Will Gluck aus dem wunderbaren Klassiker gemacht hat, ist gelinde gesagt abstossend. Lichtjahre entfernt vom Geiste der Potter-Bücher und von deren lieblichen Figuren, haben wir es in diesem Animationsfilm mit einer Art James-Bond-Verfilmung mit Kaninchen in den Hauptrollen zu tun. Der Streifen ist actiongeladen und besteht fast ausschliesslich aus Verfolgungsjagden und hämischen Kommentaren.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Dialoge derart banal und ohne Empathie sind, dass wir schon fast von einem Anti-Beatrix-Potter-Film sprechen können. Ich muss hier allerdings einschränkend bemerken, dass sich diese Kritik vornehmlich auf die deutsche Synchronisation bezieht. Die Dialoge in der englischen Originalversion erschienen mir etwas weniger plump.
Zu keiner Zeit kam eine Stimmung auf, wie ich sie erwartet hatte. Mehr noch, die unterkühlte Grundstimmung wird durch einen völlig unpassenden Soundtrack, welcher zuweilen aus Hip-Hop-Musik besteht, noch zusätzlich befeuert.

Natürlich kann man einen klassischen Stoff in die Neuzeit transformieren. Wenn aber von der Originalvorlage schlicht nichts mehr übrig bleibt ausser dem Titel, dann wäre es besser, auf den Bezug zur berühmten Vorlage zu verzichten und etwas Neues zu kreieren.

Für mich war dieses Machwerk beinahe unerträglich, was bedauerlich ist, da die Animationstechnik hervorragend ausgefallen ist und man damit eine wunderbare Beatrix-Potter-Hommage hätte machen können…

4K-UltraHD-BILD

Das Bildseitenformat liegt in 2.40:1 (12:5 CinemaScope) vor.

Es wird eine sehr hochwertige Bildqualität geboten. Wir sehen ein praktisch durchgehend scharfes und detailreiches Bild. Das Kontrastverhältnis ist ausgewogen und der Schwarzwert nahezu perfekt.
Die Farbwiedergabe ist kräftig und natürlich ausgefallen, was zusammen mit der hohen Bildplastizität für eine gute Tiefenwirkung sorgt.
Nur sehr wenige Shots sehen weicher oder weniger detailliert aus.

BLU-RAY-TON

Das Tonformat liegt u.a. in Deutsch DTS-HD Master 5.1 vor.

Die Tonumsetzung weist eine sehr gute Stereoseparation auf. Die räumliche Abbildung hingegen konnte mich nicht restlos überzeugen. Die Dialoge sind jederzeit bestens zu verstehen.
Die Tondynamik ist gut ausgefallen und die Tonbalance sehr ausgewogen und stimmig.

FAZIT

Falls Sie noch nie etwas von Beatrix Potter oder Peter Hase gehört haben, können Sie sich diesen Animationsfilm durchaus ansehen. Allerdings kann der Streifen meiner Meinung nach nur bedingt als Kinderfilm empfohlen werden, da er zum einen stellenweise recht brutal ist und zum anderen sehr fragwürdige ethische Ansichten verbreitet.
Fans von Beatrix Potter kann ich vor diesem Machwerk nur warnen!

Die technische Umsetzung der 4K UltraHD ist gut ausgefallen, ohne jedoch Referenzwerte zu erreichen.

Prädikat: Nicht empfehlenswert!

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© 2018 Sony Pictures Home Entertainment

Originaltitel:
Peter Rabbit

Regie:
Will Gluck
Drehbuch:
Will Gluck / Rob Lieber
Romanvorlage:
Beatrix Potter (The Tale of Peter Rabbit)
Musik:
Dominic Lewis

Produktion:
© Sony Pictures Animation / Columbia Pictures
Kamera:
Peter Menzies Jr.
Schnitt:
Christian Gazal

USA, Australien, Grossbritannien / 2018
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