Mein ziemlich kleiner Freund

Image

© 2016 Gaumont / Canal+ u.a. – Virginie Efira & Jean Dujardin

HANDLUNG

Die hübsche Anwältin Diane Duchêne erlebt gerade ein Beziehungstief. Ihre Ehe mit Bruno, der immer noch mit ihr in der gemeinsamen Anwaltskanzlei arbeitet, wurde vor drei Jahren geschieden.
Eines Tages erhält Diane einen Anruf. Am Apparat ist Alexandre, der Dianes verlorenes Smartphone gefunden hat. Alexandre gelingt es, Diane mit seinem Charme und Esprit zu einem Treffen in einem Restaurant zu überreden. Als sie sich treffen, stellt Diane überrascht fest, dass Alexandre lediglich 1,36m gross ist. Trotz des markanten Grössenunterschiedes, verliebt sich Diane in den humorvollen Alexandre. Ihr Umfeld ist äusserst irritiert über das ungleiche Paar. Diane fällt es immer schwerer, mit den Vorurteilen ihrer Umgebung und ihren eigenen zu leben - sie muss sich entscheiden…

REZENSION

Ich muss gestehen, dass ich mir den Film anfänglich überhaupt nicht ansehen wollte. Wieder so eine platte Kopie von „Ziemlich beste Freunde“, dachte ich, nachdem ich den deutschen Titel gelesen hatte.
Zum Glück habe ich festgestellt, dass es nur der deutsche Filmverleih war, der es wieder einmal geschafft hatte, den genialen Originaltitel zu ignorieren und durch einen billigen Kalauer zu ersetzen.

Die Geschichte ist originell sowie mitreissend inszeniert und braucht sich vor „Ziemlich beste Freunde“ nicht zu verstecken. Regisseur Laurent Tirard ist es gelungen, die Geschichte glaubhaft und ohne falschen Pathos, oder gar Peinlichkeiten, umzusetzen. Dass dies so eindrücklich gelungen ist, liegt vor allem an den beiden Hauptdarstellern Virginie Efira und Jean Dujardin, die wunderbar zusammen harmonieren und den Zuschauer nicht eine Sekunde an der Story zweifeln lassen.
Eine Komödie über einen Menschen mit Behinderung und dessen von Vorurteilen durchdrungenes Umfeld zu drehen, ist ein äusserst heikles Unterfangen - hier ist es in beeindruckender Weise gelungen.

Der Film wurde inspiriert durch den brasilianisch-argentinischen Film „Corazon de Leon“ von Marcos Cerevale - den ich leider nicht kenne und deshalb auch keine Vergleiche anstellen kann.

Der männliche Hauptdarsteller Jean Dujardin ist in Wirklichkeit nicht so kleingewachsen, was bei den Dreharbeiten zu komplexen Abläufen führte. Es wurde mit Perspektiven gearbeitet, Jean musste beispielsweise einzelne Szenen auf den Knien spielen, und zuweilen wurden ganze Räume oder Gegenstände grössentechnisch verändert, um sie ins gewünschte Verhältnis zu setzen.

Im Weiteren sei hier noch der durchgängig englischsprachige Soundtrack erwähnt, der zwar ausgesprochen stimmig und gut ist, für einen französischen Film aber ein Novum darstellt…

Kurz und gut, eine gelungene französische Beziehungskomödie, mit viel Charme und guter Story! Wer auf gut gemachte französische Komödien steht, wird hier voll auf seine Kosten kommen.

BLU-RAY-BILD

Das Bildseitenverhältnis liegt in 2.40:1 (12:5 - CinemaScope-Format) vor.

Der Schärfewert befindet sich auf sehr gutem Niveau, ohne jedoch Spitzenwerte zu erreichen. Ab und an gibt es unscharfe Shots. In dunklen Szenen ist leichtes Bildrauschen auszumachen. Die Kontraste wie auch der Schwarzwert sind gut ausgefallen. Die Farbgebung wirkt natürlich.

BLU-RAY-TON

Das Tonformat liegt in Deutsch DTS-HD Master 5.1 vor.

Die Tonumsetzung ist sehr gut ausgefallen. Sowohl die äusserst gute Dynamik wie auch die Surroundkulisse können überzeugen. Die Tonbalance ist sehr stimmig, und die Dialoge sind jederzeit bestens zu verstehen.

FAZIT

Wer auf gut gemachte französische Komödien steht, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Die technische Umsetzung der Blu-ray ist zudem ansprechend ausgefallen - kann ich weiterempfehlen!

Image

© 2017 Concorde Home Entertainment

Originaltitel:
Un homme à la hauteur

Regie:
Laurent Tirard
Drehbuch:
Laurent Tirard / Grégoire Vigneron
Musik:
Eric Neveux / Emilie Gassin

Produktion:
© VVZ Productions / Gaumont
Kamera:
Jérôme Alméras
Schnitt:
Valérie Deseine

Frankreich / 2016


© 2015-2024 / Text & Design durch T.S. Tubai Kontakt