Macho Man

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© 2015 Universum Film – Christian Ulmen & Aylin Tezel

HANDLUNG

Daniel Hagenberger weiss genau, was sich Frauen von einem Mann wünschen: Ein selbstbewusstes, männliches Auftreten und einen durchtrainierten Körper.
Dumm nur, dass Daniel das genaue Gegenteil ist. Als feinfühliger, zurückhaltender, etwas schusseliger Typ, hat er es schwer, beim weiblichen Geschlecht zu punkten. Um so überraschter ist er, als sich die Deutsch-Türkin Aylin Denizoglu in den Ferien in ihn verliebt. Zusammen verbringen sie eine wunderschöne Zeit in der Türkei. Wieder zu Hause in Deutschland, wird sich Daniel nach dem Zusammentreffen mit Aylins Familie bewusst, dass er unbedingt an seiner Männlichkeit arbeiten muss. Er überredet Cem, Aylins Bruder, aus ihm einen „Macho Man“ zu machen. Neue Kleider, Besuche in türkischen Clubs und sein plötzlicher Erfolg bei Frauen, führen dazu, dass sich Daniel immer wohler in seiner neuen Rolle fühlt. Mit seiner neu gefundenen Männlichkeit, kommt er in seiner Umgebung gut an und kann auch bei Aylins Vater punkten – dumm nur, dass Aylin mit dem neuen Daniel überhaupt nichts anzufangen weiss. Von Machos hat sie die Nase voll und will ihren alten Daniel zurück…

REZENSION

So originell die Grundgeschichte an sich wäre, so altbacken und konventionell fand die Umsetzung derselben statt. Es wird so lange auf jedem bekannten Klischee herumgeritten, bis es tot zusammenbricht. Dabei kann man den Schauspielern eigentlich keinen Vorwurf machen. Christian Ulmen spielt den unbeholfenen sowie den Macho Man sehr gut, auch Aylin Tezel in der weiblichen Hauptrolle konnte mich überzeugen.
Es liegt an der biederen, beinah einfältigen Drehbuchumsetzung, die dazu führt, dass nie eine richtige Culture-Clash-Komödie entstehen kann. Viel zu platt dümpelt die Story an der Oberfläche herum und versäumt jede Gelegenheit, in die menschlichen Untiefen vorzudringen. Nur ganz selten, bei der Szene im Fussballstadion zum Beispiel, kann der Streifen emotional mitreissen. Genau dann wird einem aber auch bewusst, dass er das sonst nicht fertigbringt. Zugutehalten kann man den Machern, dass diese Oberflächlichkeit möglicherweise beabsichtigt ist. Der Film nimmt sich oft selbst nicht ernst und unterhält mit einer gewissen Selbstironie - diese ist leider derart überzeichnet, dass sie für den Zuschauer nur schwer zu ertragen ist.

Alles in allem eine Komödie, die mich ab und an recht gut unterhalten konnte, was aber wohl nur an der schauspielerischen Umsetzung lag. Die Story an sich war mir zu platt und entwicklungslos. Schade, da hätte man definitiv mehr draus machen können…

BLU-RAY-BILD

Das Bildseitenverhältnis liegt in 2.40:1 (12:5 CinemaScope ) vor.

Der Schwärfewert ist auf sehr hohem Niveau und lässt kaum Wünsche offen. Die Farbgebung wirkt zum Teil etwas überzeichnet und unnatürlich. Schwarzwert und Kontraste sind auf guten Level.
Grundsätzlich eine Bildqualität, wie man das von einer aktuellen HD-Produktion erwarten darf.

BLU-RAY-TON

Das Tonformat liegt in Deutsch DTS-HD Master 5.1 vor.

Die Tonumsetzung ist sehr eigenwillig ausgefallen. Die Musik wird exzessiv eingesetzt und dient vor allem zu Beginn als Stilmittel. Ein Stilmittel, das die Schauspieler jedoch etwas überfährt und zuweilen mehr stört, als unterstützt.
Die Dialoge sind zudem nicht immer gut zu verstehen. Die Dynamik ist sehr gut ausgefallen. Die Tonbalance leidet etwas unter der oben beschriebenen Musikumsetzung, ist aber abgesehen davon gut ausgefallen.

FAZIT

Wer Christian Ulmen und/oder Aylin Tezel mag, kann durchaus mal einen Versuch wagen.
Allen anderen empfehle ich Filme wie «Evet, ich will» oder «Einmal Hans mit scharfer Sosse», die konnten mich inhaltlich mehr überzeugen…

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© 2016 Universum Filmt

Originaltitel:
Macho Man

Regie:
Christof Wahl
Drehbuch:
Moritz Netenjakob / Roger Schmelzer
Musik:
Ingo Frenzel / Andrej Melita

Produktion:
© Bavaria Pictures / Conradfilm / Erfttal Film
Kamera:
Christof Wahl
Schnitt:
Hans Horn / Kai Schröter

Deutschland / 2015


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