Long Shot - Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich

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© 2019 Denver and Delilah Productions / Point Grey Pictures u.a. – Charlize Theron & Seth Rogen

HANDLUNG

Der stellenlose Journalist Fred Flarsky staunt nicht schlecht, als er an einem Benefizanlass seine ehemalige Jugendliebe und Babysitterin Charlotte Field entdeckt. Die einstige Umweltaktivistin hat es bis nach ganz oben geschafft und ist nun US-Aussenministerin. Zu Freds Erstaunen erinnert sich die Aussenministerin an ihn und bietet ihrem einstigen Schützling einen Job als Redenschreiber in ihrem Stab an. Ein nicht zu verachtender Posten, denn die Aussenministerin gedenkt, an der nächsten US-Präsidentenwahl als Kandidatin teilzunehmen.

Charlotte und Fred könnten kaum unterschiedlicher sein, und so ist es nur eine Frage der Zeit, bis der schnodderige und konstant mit Vulgärsprache operierende Fred und die stilvolle Charlotte aneinander geraten – und dies so heftig, dass sie sich ineinander verlieben – doch wird die Öffentlichkeit das ungleiche Paar akzeptieren?

REZENSION

Für mich war dieser Film leider auf der ganzen Linie eine Enttäuschung. Einmal mehr wurde mir bewusst, dass ich mit dem US-amerikanischen Holzhammer-Humor einfach nicht kompatibel bin. Dabei klang die Story schwarz auf weiss ganz vielversprechend:
US-Aussenministerin trifft auf den Jungen, den Sie als Teenager als Babysitter betreut hatte und der heute als Journalist arbeitet, engagiert ihn als Redenschreiber für ihren anstehenden Präsidentschaftswahlkampf und verliebt sich in ihn…

Leider wird die Geschichte derart übertrieben und kitschig erzählt, dass es kaum auszuhalten ist. Übertrieben ist übrigens das Wort der ersten Wahl, wenn man dieses Machwerk näher beschreiben möchte. Alles ist übertrieben, die Charaktere, die Handlung, die Komik, die Inszenierung – einfach alles…

Tragischerweise harmonieren Charlize Theron als Aussenministerin und Seth Rogen als abgehalfterter Journalist richtig gut als ungleiches Paar. Alleine die jeweilige Erscheinung hätte als Komik genügt, um dem Zuschauer klar zu machen, was hier für unterschiedliche Welten aufeinander prallen. Leider ist das Drehbuch derart überdreht und banal, dass der Handlung schon nach zwanzig Minuten die Luft ausgeht. Der Rest des Streifens besteht nur noch aus perversen und peinlichen Momenten, welche durch nichtssagende Dialoge das letzte bisschen Glaubwürdigkeit verlieren…

Die Macher konnten sich nicht entscheiden, ob sie nun eine witzige Politsatire, eine romantische Komödie oder vielleicht doch einen Slapstick-Film a la «Nackte Kanone» drehen wollten – geklaut haben sie aus allen Genres, Neues oder gar Originelles ist dabei leider nicht herausgekommen.

Für mich waren diese 125 Minuten leider reine Zeitverschwendung…

BLU-RAY-BILD

Das Bildseitenverhältnis liegt in 2.39:1 (12:5 – CinemaScope-Format Panavision) vor.

Es wird eine recht hochwertige Bildqualität geboten, welche vor allem durch sehr gute Schärfe und Detailgenauigkeit überzeugen kann. Die Farbgebung ist natürlich ausgefallen, und die Kontraste bewegen sich im oberen Mittelfeld. In dunklen Szenen ist leichtes Bildrauschen zu sehen. Ab und an gibt es schlecht fokussierte Aufnahmen.

BLU-RAY-TON

Das Tonformat liegt in Deutsch DTS-HD Master 5.1 vor.

Die Tonumsetzung ist grundsätzlich nicht schlecht ausgefallen, leidet jedoch etwas darunter, dass sie sehr frontlastig ist. Dies beeinträchtigt immer wieder die Surround-Atmosphäre. Die Dynamik wird ab und an recht gefordert und kann überzeugen – abgesehen von der auch hier fehlenden Räumlichkeit. Die Dialogverständlichkeit ist gut ausgefallen. Ebenso überzeugen kann die Tonbalance.

FAZIT

Wer auf einfach gestrickte Holzhammer-Komik in Vulgärsprache steht, kann sich das vielleicht ansehen, für mich war es definitiv nichts.
Die Blu-ray-Umsetzung ist ansprechend ausgefallen.

Prädikat: Nicht empfehlenswert!

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© 2019 Studiocanal

Originaltitel:
Long Shot

Regie:
Jonathan Levine
Drehbuch:
Liz Hannah / Dan Sterling
Musik:
Marco Beltrami / Miles Hankins

Produktion:
© Denver and Delilah Productions / Point Grey Pictures u.a.
Kamera:
Yves Bélanger
Schnitt:
Melissa Bretherton / Evan Henke

USA / 2019


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