Girl in Progress – Fast erwachsen

© 2012 Anriet Productions / Latitude Entertainment / Pantelion Film – Patricia Arquette & Cierra Ramirez
HANDLUNG
Doch das Unterfangen läuft gründlich aus dem Ruder. Als sich ihre beste Freundin von ihr abwendet und sich Ansiedad immer mehr zur Aussenseiterin entwickelt, sehen Mutter wie Tochter ein, dass es an der Zeit ist, dass sie sich beide ihrem Alter entsprechend verhalten…
REZENSION
Der hier vorliegende Streifen „Girl in Progress“ hat viele gute Ansätze, die in die richtige Richtung gehen und ebenso viele interessante und zuweilen sogar originelle Handlungsverläufe. Schauspielerisch ist der Film eindeutig auf Eva Mendes zugeschnitten, die jedoch meines Erachtens von Cierra Ramirez, die die Tochter verkörpert, übertrumpft wird. Während Mendes Spielweise oft etwas überspielt und künstlich wirkt, punktet Ramirez mit jugendlichem Charme und glaubhafter Performance.
Die Grundidee, dass die Tochter die Rolle der Mutter übernimmt, während die Mutter sich wie ein Teenie aufführt, ist natürlich nicht neu und wird hier dennoch recht pointiert und kurzweilig inszeniert. Die Dialoge strotzen nicht vor Intelligenz, sind jedoch für dieses Genre auf passablem Niveau.
Soweit so gut. Weshalb dann nur drei Sterne für diesen Film, werden Sie sich fragen... Nun, ich muss voraus schicken, dass ich bei meinen Film-Rezensionen immer die deutsche Synchronisation beurteile und nicht die Originalversion. Und genau hier liegt der Hund begraben. Die deutsche Synchronisation gehört zum schlechtesten, was ich seit sehr langer Zeit zu hören bekommen habe. Das beginnt schon bei den Stimmen, die bei fast allen SchauspielerInnen unpassend wirken. Das Ganze wird durch eine völlig emotionslose Sprechweise noch verschlimmert, als hätten die Synchronsprecher vom Blatt abgelesen und wären dabei beinahe eingeschlafen - dabei ist der Film ja gar nicht so langweilig…
Wirklich schade, ein an sich ansprechender Film, der durchaus vier Sterne verdient hätte, wird durch eine dilettantische Synchronisation zerstört - und dies so gründlich, dass mir nichts anderen übrig bleibt, als Ihnen von diesem Machwerk abzuraten; beziehungsweise zu empfehlen, sich den Streifen in der englischen Originalversion anzusehen…
BLU-RAY-BILD
Das Bildseitenverhältnis liegt in 2.35:1 (Neues CinemaScope-Format) vor.
Die Bildschärfe bewegt sich auf beachtlichem Niveau. Bei dunklen Szenen werden Details zuweilen etwas verschluckt. Die Farben wirken etwas braunstichig, sind ansonsten jedoch natürlich. Der Schwarzwert bewegt sich im oberen Mittelmass.
BLU-RAY-TON
Das Tonformat liegt in Deutsch DTS-HD Master 5.1 vor.
Die Tonumsetzung ist genrebedingt unspektakulär ausgefallen. Die Surround-Kanäle werden äusserst dezent ins Geschehen einbezogen. Eine Surround-Atmosphäre kommt nur bedingt auf. Während die Dynamik kaum gefordert wird, kann die Tonbalance voll und ganz überzeugen.
FAZIT
In der deutschen Synchronisation ist der Film leider misslungen - es bleibt also zu hoffen, dass er vielleicht irgendwann neu synchronisiert wird - im Original ist der Film sehenswert. Die technische Umsetzung der Blu-ray ist auf der Höhe der Zeit, ohne jedoch Referenzwerte zu erreichen. Kann ich nur mit der oben erwähnten Einschränkung weiterempfehlen…

© 2016 Studiocanal
Girl in Progress
Regie:
Patricia Riggen
Drehbuch:
Hiram Martinez
Musik:
Christopher Lennertz
Produktion:
© Pantelion Films
Kamera:
Checco Varese
Schnitt:
Dan Schalk
USA / 2012
Eva Mendes
Cierra Ramirez
Matthew Modine
Patricia Arquette
Eugenio Derbez