Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten

© 1965 Twentieth Century-Fox Productions
HANDLUNG
Das hohe Preisgeld führt dazu, dass sich viele Piloten aus aller Welt für den Wettflug anmelden. Nach und nach treffen die waghalsigen Piloten mit ihren wunderlichen Flugkisten in England ein, und die ersten Trainingsflüge lassen bereits erahnen, was den Piloten und der Wettflugleitung bevorsteht. Der deutsche Oberst von Holstein und sein Pilot Hauptmann Rumpelstoss kämpfen für die Ehre des Deutschen Reiches und gegen die verhassten Franzosen, während sich der englische und der amerikanische Pilot weniger um die nationalen Angelegenheiten kümmern, als um die attraktive Dame, in welche sich beide verliebt haben.
Derweil zieht ein hinterhältiger Saboteur durch die Hangars, bestrebt, als erster den Eiffelturm zu Gesicht zu bekommen…
REZENSION
Warum das so war, wird mir, wenn ich ihn heute sehe, klar, weist er doch mit 138 Minuten eine beachtliche Überlänge auf. In der Mitte des Filmes gibt es dann sogar eine «Intermission», in welcher 4 Minuten lang nur Musik zu hören ist. Diese Zeit wurde früher einberechnet, um im Kino die Filmrollen zu wechseln, da Filme dieser Länge nicht auf einer Rolle Platz fanden…
Nach wie vor beeindruckend sind die Flugzeuge. Man kann sich heute nur noch schwer vorstellen, was es für ein Aufwand gewesen sein muss, all diese Flugvehikel nach originalen Vorlagen nachzubauen. Wie im Film eindrücklich zu sehen ist, handelte es sich dabei jedoch nicht um nachgebaute Attrappen, sondern um voll funktionstüchtige Fluggeräte, welche dann auch noch während der Dreharbeiten geplant geschrottet wurden…
Die Handlung gerät bei all dem bombastischen Klamauk – Gerd Fröbe ist grossartig! – ein wenig in den Hintergrund. Ehrlicherweise muss gesagt werden, dass auch nicht viel Handlung vorhanden ist. Vielmehr wurden die spärlichen Handlungsverläufe gekonnt um das actiongeladene Flugspektakel drapiert.
Nichtsdestotrotz bietet der Streifen auch knapp 60 Jahre (!) nach Veröffentlichung immer noch grandiose Unterhaltung – etwas antiquiert mag das kollektive Nationenbashing anmuten…
Nicht zuletzt wissen wir dank Oberst von Holstein alias Gerd Fröbe, dass Fliegen ein Kinderspiel ist, man muss nur die Betriebsanleitung lesen:
Punkt 1: Hinsetzen…
BLU-RAY-BILD
Das Bildseitenformat liegt in 2.20:1 (11:5 – 1955 eingeführtes Todd-American Optical Verfahren für 70mm-Breitwandfilme) vor.
Dieser Film wurde nicht nur aufwändig inszeniert, sondern ebenso aufwändig im Todd-AO 70-mm-Breitwandfilm-Verfahren gedreht. Diesem Umstand, und natürlich der Neuabtastung für diese Blu-ray-Ausgabe, ist es zu verdanken, dass wir heute eine Bildqualität bestaunen dürfen, die selbst für moderne Produktionen alles andere als selbstverständlich ist.
Die Bildschärfe ist vor allem bei Nahaufnahmen überragend und wird auch bei Totalen nur unmerklich schwächer. Ebenso überzeugen können die Kontraste. Der Schwarzwert bewegt sich auf sehr gutem Niveau.
Nur ganz selten gibt es vereinzelte, schlecht fokussierte Shots, die jedoch den ausgezeichneten Gesamteindruck kaum zu trüben vermögen. Die Farbgebung ist kräftig und natürlich ausgefallen.
Eine ausgezeichnete Blu-ray-Bildumsetzung, die wieder einmal eindrücklich zeigt, was möglich ist…
BLU-RAY-TON
Das Tonformat liegt in Deutsch DTS-HD Master 2.0 (Mono) vor.
Im Unterschied zum englischen Originalton, welcher in einer 5.0-Abmischung vorliegt, ist die deutsche Tonspur leider nur in Mono vorhanden. Dank dem HD-Ton gibt es trotzdem eine einigermassen gute Dynamik zu hören – eine Räumlichkeit kommt jedoch natürlich nie auf.
Die Dialoge sind jederzeit bestens zu verstehen und auch die Tonbalance kann überzeugen.
FAZIT
Für Fans von Gerd Fröbe und alle Film- sowie Flugnostalgiker ein Klassiker, der immer noch seinen Charme zu verbreiten vermag.
Die Blu-ray-Umsetzung besticht vor allem durch eine exzellente Bildqualität.
Prädikat: Ein Klassiker eben…!

© 2019 Twentieth Century Fox Home Entertainment
Those Magnificent Men in Their Flying Machines or How I Flew from London to Paris in 25 Hours 11 Minutes
Regie:
Ken Annakin
Drehbuch:
Ken Annakin / Jack Davies
Musik:
Ron Goodwin
Produktion:
© Twentieth Century-Fox Productions
Kamera:
Christopher Challis
Schnitt:
Anne V. Coates / Gordon Stone
Grossbritannien / 1965
Stuart Whitman
Sarah Miles
Jean-Pierre Cassel
Gert Fröbe
James Fox
Alberto Sordi
Robert Morley