Das Mädchen im Park

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© 2007 Fürst Films / Open Pictures... – Sigourney Weaver & Kate Bosworth

HANDLUNG

Julia Sandburg geht mit ihrer kleinen Tochter Maggie zum Kinderspielplatz. Nach einem kurzen Moment der Unachtsamkeit, ist Maggie plötzlich verschwunden. Die Suche der verzweifelten Mutter bleibt erfolglos…
16 Jahre später ist Julias Leben nach wie vor geprägt durch den schicksalshaften Verlust. Ihre Ehe ist mittlerweile geschieden, und sie hat kaum noch Kontakt zu ihrem Sohn und ihrem Ex-Ehemann. Noch immer kann sie nicht glauben, dass Maggie tot sein soll…
Als sie eines Tages der Obdachlosen Louise begegnet, verändert sich ihr Leben. Sie fühlt sich der jungen Frau verbunden und lässt sie bei sich wohnen. Mehr und mehr glaubt Julia, in Louise ihre verschwundene Tochter wiederzuerkennen.
Emotional labil, wie Julia ist, gerät sie zunehmend in eine verhängnisvolle Abhängigkeit von Louise…

REZENSION

Die Horrorvorstellung aller Eltern wird in diesem kleinen Film Wirklichkeit: Das eigene Kind verschwindet spurlos.

Dass aus diesem Grundthema kein Psychothriller wurde, liegt einzig an der sehr zurückhaltenden Inszenierung durch David Auburn. Es ist dem Film deutlich anzumerken, dass David Auburn vor allem Theaterstücke verfasst. „Das Mädchen im Park“ wirkt stellenweise wie ein Kammerspiel. Nur selten gibt es einige Längen, die aber durch die ausgezeichnete Vortragsweise der beiden Hauptdarstellerinnen Sigourney Weaver und Kate Bosworth nicht wirklich negativ auffallen.

David Auburn hat es ausgezeichnet verstanden, eine sehr tragische Geschichte mit viel Einfühlungsvermögen und Subtilität zu erzählen. Keine billige Effekthascherei oder melodramatische Überzeichnung beeinträchtigt die Handlung - und genau dies verleiht dem Streifen eine eindrückliche Ernsthaftigkeit.
Ein intelligenter Film, der den Zuschauer immer wieder ein wenig fordert und nicht alles bis ins Detail zu Ende palavert.

Kurz: Ein hervorragender Streifen, der jedoch absolut ungeeignet für Hollywood-Junkies ist…

BLU-RAY-BILD

Das Bildseitenverhältnis liegt in 2.35:1 (21:9 – Neues CinemaScope (Panavision)) vor.

Das Bild dieser Blu-ray ist äusserst grobkörnig und das Kontrastverhältnis wirkt, vor allem in dunklen Szenen, sehr überzeichnet. Die Grundschärfe konnte mich nicht wirklich überzeugen. Die Farben sind zudem eher blass und wirken leicht ausgewaschen – das kann jedoch bewusst als Stilmittel so gewollt sein.
Alles in allem hatte ich nicht den Eindruck einen Film von 2007 zu sehen. Bildtechnisch bewegen wir uns hier auf DVD-Niveau…

BLU-RAY-TON

Das Tonformat liegt in Deutsch DTS-HD Master 7.1 vor.

7.1-Abmischungen sind beim deutschen Ton äusserst selten. So gesehen, ist es erfreulich, dass man das auf dieser Blu-ray findet. Gleichzeitig ist es etwas irritierend, da wir es hier mit einem reinen Dialog-Film zu tun haben. Die Tonumsetzung ist Genre-bedingt äusserst frontlastig. Eine Surroundatmosphäre entsteht keine. Die Dialoge sind jederzeit bestens zu verstehen. Die Tonbalance ist sehr gut. Der Subwoofer wird kaum gefordert.
Alles in allem eine Tonumsetzung, die für diese Art von Film als gut zu bezeichnen ist.

FAZIT

Wer sich mit der etwas eingeschränkten Bildqualität dieser Blu-ray zufrieden geben kann, bekommt ein spannendes und gut gespieltes Independent-Film-Drama zu sehen!
Kann ich weiterempfehlen…

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© 2010 Tiberius Film GmbH

Originaltitel:
The Girl in the Park

Regie:
David Auburn
Drehbuch:
David Auburn
Musik:
Theodore Shapiro

Produktion:
© First Films / Oak 3 Films / Open Pictures
Kamera:
Stuart Dyburgh
Schnitt:
Kristina Boden

USA / 2007
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