Barton Fink

© 1991 Circle Films / Working Title Films - John Turturro
HANDLUNG
Es ist die goldene Ära Hollywoods und Barton Fink sieht seine Chance, als Sprachrohr des kleinen Mannes, seinen Beitrag in der Traumfabrik zu leisten.
Der anfänglichen Euphorie macht schon bald die Ernüchterung platz. In Bartons Hotel löst sich die Tapete von den Wänden und der Capitol Pictures-Chef Jack Lipnick entpuppt sich als grössenwahnsinniger Sadist, der ihn gehörig unter Druck setzt. Barton soll ein Drehbuch über einen Catcher-Film schreiben. Anstelle von Inspiration macht sich bei ihm Resignation und eine ausgewachsene Schreibblockade bemerkbar. Nur sein etwas einfach gestrickter Zimmernachbar Charlie Meadows hilft ihm, auf andere Gedanken zu kommen. Doch ehe Barton sich versieht, steckt er bis zum Hals in grössten Schwierigkeiten…
REZENSION
Einen Hollywood-Film zu drehen, ohne Hollywood zu zeigen, ist nur eine von vielen originellen Ideen dieser Produktion. Tatsächlich findet der Streifen grösstenteils in Barton Finks Hotelzimmer statt - ohne dass dies den Zuschauer in irgendeiner Weise stören würde - wird hier doch eine derart bitterböse und hochdramatische Story erzählt, dass hier die Umgebung sowieso kaum wahrgenommen wird.
John Turturro als Barton Fink und sein Gegenspieler John Goodman als Charlie Meadows spielen grossartig und ergänzen sich kongenial.
Die bedrückende Atmosphäre wird durch das menschenleere Hotel und das schäbige Hotelzimmer gnadenlos unterstützt und machen aus einer anfänglich harmlos erscheinenden Tragikkomödie einen infernalen Thriller.
Der etwas überbordende Schluss und die mit Symbolik überladene Handlung zeigen allerdings auch, dass die Coen-Brüder hier noch nicht wirklich auf dem Höhepunkt ihres Schaffens angekommen sind. Ab und an wirkt alles etwas zu übersteuert und gekünstelt. Die Feinabstimmung und das Timing sind noch nicht so perfekt, wie wir das in späteren Werken erleben dürfen.
Keine leichte Kost, die uns hier von den Coen-Brüdern serviert wird. Ein Kammerspiel, bei dem wir gleichzeitig in die Abgründe der menschlichen Existenz und jener Hollywoods blicken dürfen…
BLU-RAY-BILD
Das Bildseitenverhältnis liegt in 1.85:1 (13:7 – US und UK WideScreen Kino-Format. Ursprünglich von Universal 1953 eingeführt) vor.
Die Bildqualität ist äusserst inkonsistent. Bei Aussenaufnahmen wird zuweilen eine recht beachtliche Bildqualität erzielt, mit ansprechenden Schärfewerten. Bei Innenaufnahmen hingegen, und vor allem bei dunklen Szenen, ist ein extremes Bildrauschen festzustellen. Der Schwarzwert ist zudem sehr mangelhaft - es müsste eher von Grauwert gesprochen werden. Die Farben wirken etwas ausgewaschen, was natürlich stilmittelbedingt sein könnte.
Eine HD-Qualität, die nur ganz selten zu überzeugen weiss.
BLU-RAY-TON
Das Tonformat liegt in Deutsch DTS-HD Master 2.0 vor.
Die Tonqualität ist äusserst eingeschränkt. Der dürftige Monoton bietet kaum Dynamik, und eine Surroundatmosphäre kommt logischerweise ebenfalls nicht auf.
Die Dialoge sind jederzeit gut zu verstehen, und die Tonbalance ist stimmig ausgefallen.
FAZIT
Für Coen-Fans ein Muss. Wer etwas für skurrile Satiren übrig hat, wird daran Gefallen finden.
Die technische Umsetzung der Blu-ray ist leider sowohl beim Bild, wie auch beim Ton, im unteren Mittelmass anzusiedeln - schade.
Den Film kann ich weiterempfehlen - wenn Sie bereits die DVD besitzen, ist der Kauf dieser Blu-ray jedoch nicht zwingend nötig…

© 2011 Universal Pictures Home Entertainment
Barton Fink
Regie:
Joel & Ethan Coen
Drehbuch:
Joel & Ethan Coen
Musik:
Carter Burwell
Produktion:
© Circle Films / Working Title Films
Kamera:
Roger Deakins
Schnitt:
Joel & Ethan Coen
USA , UK / 1991
John Turturro
John Goodman
Judy Davis
Michael Lerner
Tony Shalhoub
Steve Buscemi