In der Ferne so nah – Vita Sachville-West & Harold Nicolson
INHALT
Vita Sackville-West ist heute vor allem wegen ihrer Affäre mit Virginia Woolf und ihrem beeindruckenden englischen Garten in Sissinghurst bekannt. Sie war eine schillernde Persönlichkeit und Schriftstellerin. Zusammen mit ihrem Ehemann, dem Diplomaten und Schriftsteller Harold Nicolson, führte sie ein ebenso aussergewöhnliches wie unkonventionelles Leben.
Durch Harolds diplomatische und politische Ämter wurde das Ehepaar oft getrennt, was dazu führte, dass sie sich unzählige Briefe schrieben – Briefe, die nicht nur eine erfrischend ehrliche Offenheit zeigen, sondern auch Harolds und Vitas bemerkenswerte Liebesbeziehung offenbaren…
Durch Harolds diplomatische und politische Ämter wurde das Ehepaar oft getrennt, was dazu führte, dass sie sich unzählige Briefe schrieben – Briefe, die nicht nur eine erfrischend ehrliche Offenheit zeigen, sondern auch Harolds und Vitas bemerkenswerte Liebesbeziehung offenbaren…
REZENSION
Was die Herausgeberin Barbara von Becker auf lediglich 120 Seiten an interessanten Briefen zusammengetragen hat, ist äusserst bemerkenswert. Dies jedoch nicht, weil die Briefe rar oder gar bis jetzt unbekannt gewesen wären, sondern weil die Herausgeberin ein hervorragendes Gespür fürs Wesentliche besitzt.
Die ausgewählten Briefe wurden aus diversen auch in deutscher Sprache veröffentlichten Werken herausgezogen. Gleichzeitig gibt es hier jedoch auch einige Briefe, welche dem vom Sohn Nigel Nicolson zusammengestellte Werk «The Letters of Vita Sackville-West and Harold Nicolson 1910-1962» entnommen sind, das bis heute nicht in deutscher Sprache erhältlich ist.
Vita und Harold waren Vielschreiber, und so erstaunt es nicht, dass während ihrer fünfzigjährigen Ehe über zehntausend Briefe entstanden sind – achtzig davon sind nun in diesem kleinen Werk zu finden.
Aus dieser Fülle genau die Briefe herauszuziehen, welche die gemeinsame (Liebes-)Geschichte der beiden objektiv wiedergeben und gleichzeitig vielleicht auch für Leser*innen, welche noch kaum Kenntnisse über die beiden Personen besitzen, interessant sein könnten, ist eine Grossleistung, welche Barbara von Becker herausragend gelungen ist.
Selbst mir, der ich annähernd alles gelesen habe, was von und über Vita Sackville-West in deutscher Sprache verfügbar ist, hat die vorliegende Briefzusammenstellung zu neuen Erkenntnissen verholfen.
Wie von zwei Literaten nicht anders zu erwarten, ist der Schreibstil der Briefe wunderschön. Dabei fällt die direkte und ehrliche Art ihrer Kommunikation und die daraus resultierenden Toleranz auf, mit welcher sich die beiden begegneten.
Nebst sehr intimen Themen offenbaren die Briefe auch interessante weltgeschichtliche Details – Harold war zu Beginn der Ehe Diplomat und in dieser Funktion zum Beispiel an den Verhandlungen des Versaillervertrages beteiligt. Er traf auf die politische Elite Europas und besuchte 1948 das zerstörte Deutschland. Gleichzeitig erschuf seine Frau Vita zu Hause in England rund um ihren Wohnsitz Sissinghurst ein Gartenparadies, das selbst heute noch Gartenliebhaber aus der ganzen Welt anzieht.
All dies und noch viel mehr spiegelt sich in den 80 Briefen wieder und zeigt zwei Leben auf, wie es wohl nicht viele vergleichbare gegeben haben dürfte…
Die ausgewählten Briefe wurden aus diversen auch in deutscher Sprache veröffentlichten Werken herausgezogen. Gleichzeitig gibt es hier jedoch auch einige Briefe, welche dem vom Sohn Nigel Nicolson zusammengestellte Werk «The Letters of Vita Sackville-West and Harold Nicolson 1910-1962» entnommen sind, das bis heute nicht in deutscher Sprache erhältlich ist.
Vita und Harold waren Vielschreiber, und so erstaunt es nicht, dass während ihrer fünfzigjährigen Ehe über zehntausend Briefe entstanden sind – achtzig davon sind nun in diesem kleinen Werk zu finden.
Aus dieser Fülle genau die Briefe herauszuziehen, welche die gemeinsame (Liebes-)Geschichte der beiden objektiv wiedergeben und gleichzeitig vielleicht auch für Leser*innen, welche noch kaum Kenntnisse über die beiden Personen besitzen, interessant sein könnten, ist eine Grossleistung, welche Barbara von Becker herausragend gelungen ist.
Selbst mir, der ich annähernd alles gelesen habe, was von und über Vita Sackville-West in deutscher Sprache verfügbar ist, hat die vorliegende Briefzusammenstellung zu neuen Erkenntnissen verholfen.
Wie von zwei Literaten nicht anders zu erwarten, ist der Schreibstil der Briefe wunderschön. Dabei fällt die direkte und ehrliche Art ihrer Kommunikation und die daraus resultierenden Toleranz auf, mit welcher sich die beiden begegneten.
Nebst sehr intimen Themen offenbaren die Briefe auch interessante weltgeschichtliche Details – Harold war zu Beginn der Ehe Diplomat und in dieser Funktion zum Beispiel an den Verhandlungen des Versaillervertrages beteiligt. Er traf auf die politische Elite Europas und besuchte 1948 das zerstörte Deutschland. Gleichzeitig erschuf seine Frau Vita zu Hause in England rund um ihren Wohnsitz Sissinghurst ein Gartenparadies, das selbst heute noch Gartenliebhaber aus der ganzen Welt anzieht.
All dies und noch viel mehr spiegelt sich in den 80 Briefen wieder und zeigt zwei Leben auf, wie es wohl nicht viele vergleichbare gegeben haben dürfte…
BUCHVERARBEITUNG
Die Buchgestaltung erinnert in ihrer äusseren Erscheinung stark an die «Insel-Bibliothek», ohne jedoch deren verarbeitungstechnisch hohen Standard zu erreichen – so verfügt das vorliegende Werk aus dem Hoffmann & Campe Verlag leider nicht über eine Fadenheftung.
Als Bucheinband wurde ein Pappband gewählt, welcher mit einer Folie überzogen ist, auf dem Blumen- und Pflanzenranken vor einem olivfarbenen Grund zu sehen sind.
Der Vorsatz ist farblos ausgefallen, eine Lesebändchen fehlt und das Kapitalband ist in oranger Farbe gehalten.
Als Schriftart wurde die Sabon gewählt, welche sehr gut lesbar ist. Auch der Satzspiegel ist ansprechend ausgefallen.
Als Bucheinband wurde ein Pappband gewählt, welcher mit einer Folie überzogen ist, auf dem Blumen- und Pflanzenranken vor einem olivfarbenen Grund zu sehen sind.
Der Vorsatz ist farblos ausgefallen, eine Lesebändchen fehlt und das Kapitalband ist in oranger Farbe gehalten.
Als Schriftart wurde die Sabon gewählt, welche sehr gut lesbar ist. Auch der Satzspiegel ist ansprechend ausgefallen.
FAZIT
Beeindruckende Briefsammlung, welche einen hervorragenden Einblick in das Eheleben von Vita Sackville-West und Harold Nicolson gewährt. Ausserordentlich lesenswert!
© 2012 Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg
Autor/Autorin:
Vita Sackville-West & Harold Nicolson
Herausgeberin:
Barbara von Becker
Originaltitel:
In der Ferne so nah – Briefwechsel einer ungewöhnlichen Liebe
Vita Sackville-West & Harold Nicolson
Herausgeberin:
Barbara von Becker
Originaltitel:
In der Ferne so nah – Briefwechsel einer ungewöhnlichen Liebe
Erstausgabe:
© 2012 Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg
Originalsprache:
Englisch
Diese Ausgabe:
© 2013 Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg
Auflage:
3. Auflage
ISBN:
978-3-455-50243-5
Einbandgestaltung:
Katja Maasböl, Hamburg
Seiten
125
© 2012 Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg
Originalsprache:
Englisch
Diese Ausgabe:
© 2013 Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg
Auflage:
3. Auflage
ISBN:
978-3-455-50243-5
Einbandgestaltung:
Katja Maasböl, Hamburg
Seiten
125
BUCH:
VERARBEITUNG:
© 2021 Blog-Fotos: T. S. Tubai